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Da nutzen auch die über 700 neuen Schilder, die Stadt in den kommenden Wochen und Monaten für Radfahrer aufstellen wir nichts. Fahrradfahren in Wiesbaden ist schwierig, macht wenig Spaß und ist bisweilen sogar lebensgefährlich. So urteilten 1.563 Wiesbadener, die sich an der jährlichen Umfrage des ADFC zum Thema „Fahrradfreundliche Stadt“ beteiligten.
Wiesbaden und Fahrrad – das passt irgendwie (noch) nicht zusammen
ADFC-Vorsitzender Karl-Peter Schütterle sagt: „In Wiesbaden wird einfach nicht ans Fahrrad gedacht. Doch Fahrradfreundlichkeit ist ein wichtiger Standortfaktor für attraktive Städte. Sie ist ein Grundpfeiler für lebenswerte Städte – deshalb macht es uns Sorgen, dass sich die Wiesbadener auf dem Rad unwohl fühlen.
Umgekehrt zeigt der Fahrradklima-Test mit dem Vergleich zum Aufsteiger Hanau, dass Radverkehrsförderung auch honoriert wird. Mit dem neuen, aus Hanau kommenden, Verkehrsdezernenten erhoffen wir uns einen Aufbruch zur Fahrradstadt, damit Wiesbaden die rote Laterne als fahrradfeindlichste Großstadt abgibt.“
In den letzten Jahren fehlte es oft am politischen Willen in der Kommunalpolitik bei der Umsetzung des seit zwei Jahren vorliegenden Radverkehrskonzeptes. Mit der Kooperationsvereinbarung und den dort festgelegten Radverkehrsbudget von 10 Euro pro Einwohner und den ersten Schildern der „wegweisenden Beschilderung“ sind Grundsteine für die Radwende gelegt.
Wiesbaden liegt bundesweit auf Platz 39 in der Kategorie der Städte über 200.000 Einwohner, im Landesvergleich auf Platz 61. Wiesbaden verbleibt unverändert zum dritten Mal in Folge auf den letzten Platz. Insgesamt wurden 27 Fragen beantwortet. Im Vergleich zu 2015 fanden die Befragten, dass sich neun Punkten keine Veränderung ergeben hätte. 14 Bereiche haben sich nach Meinung der Teilnehmer verändert und bei vier Bereichen, stellten sie eine Verbesserung von je 0,1 Prozentpunkten fest. In diesen homöopathischen Dosen kann man Verbesserung jedoch nicht wirklich sprechen. Einen Link zur vollständigen Umfrage finden Sie am Ende des Artikels in der InfoBox.
Der ADFC-Fahrradklima-Test ist die größte Befragung zum Radfahrklima weltweit und wurde im Herbst 2016 zum siebten Mal durchgeführt. Er wird durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) aus Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans 2020 mit rund 150.000 Euro gefördert. Über 120.000 Menschen stimmten bundesweit ab – eine Steigerung von 15 Prozent gegenüber dem letzten Test im Jahr 2014. Die Zunahme führt der ADFC auf das wachsende Interesse am Thema Fahrrad und Radverkehr zurück.
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Über den ADFC
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit mehr als 160.000 Mitgliedern die größte Interessensvertretung der Radfahrerende in Deutschland und weltweit. Der ADFC Wiesbaden setzt sich seit langen für das Radfahren im Alltag ein. Dazu zählt eine zeitgemäße Infrastruktur für Radfahrende ein fairer Umgang aller Verkehrsteilnehmer und attraktive Jedermann-Touren. Die detaillierten Ergebnisse des Fahrradklima-Tests 2016 und bundesweite Trends finden Sie auf www.fahrradklima-test.de und die Ergebnisse für Hessen auf der Internetseite des ADFC Landesverbandes Hessen.
Symbolfoto & ADFC