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„Ziel nach Sicht mit guten Ergebnissen bombardiert“ - so lautete die offizielle Meldung, die der Pilot Oberst Paul W. Tibbets am 6. August 1945 nach dem Atombombenabwurf über Hiroshima an seine Ausgangsbasis funkte. Angeblich hat er auch schon auf dem Rückflug das Ausmaß der Zerstörung kommentiert: „Es ist weit größer, als ich es mir vorgestellt hatte.“ Dabei waren zu diesem Zeitpunkt die körperlichen Schäden und die Todesfälle, die die radioaktive Strahlung verursacht, noch unbekannt und unerwartet. Zählt man diese hinzu, kommt man allein bei der Berechnung der Zahl der Opfer in Hiroshima auf 200.000 Tote. „Mein Gott, was haben wir getan?“ schrieb Copilot Captain Robert A. Lewis später an seine Eltern. Es wird darauf keine Antwort geben. Der Ausruf ist auch eher Klage als Frage.
Die Menschheit lebt künftig mit dem Unfassbaren. Manche sagen, dass der Mensch mit dem Einsatz der Atombombe nicht nur ein weiteres Kapitel aufgeschlagen hat, sondern dass der Menschengeist damit eine Grenzlinie überschritten hat. Andere vertreten die Auffassung, dass die Entscheidung dazu den Zweiten Weltkrieg in Südostasien zu einem schnellen Ende gebracht hat und dass das flächendeckende Bombardement von Großstädten und der Einsatz von Bodentruppen in Japan eine vielfache Zahl an Opfer gefordert hätte.
Der Abend gibt Gelegenheit um ins Gespräch zu kommen und über die gezogenen politischen und ethischen Konsequenzen aus dem Bombenabwurf zu diskutieren. Zum Zeichen des Gedenkens sollen zum Schluss der Veranstaltung 70 Kerzen angezündet werden.
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Was: Gesprächsabend
Thema: Hiroshima – 70 Jahre danach
Wer: Evangelische Ringkirchengemeinde Wiesbaden
Wann: Mittwoch, 5. August, 21:00 Uhr
Wo: Reformatorenhalle, Kaiser-Friedrich-Ring 7
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