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Ein Abend, an dem nicht nur die Medaillen strahlen, das ist die alljährliche Olympische Ballnacht im Kurhaus der Landeshauptstadt Wiesbaden. Sportlich künstlerische Programmpunkte wie HippHopp featuring Ballett zu klassischen Klängen und rhythmischen Beats begeisterten und fesselten das elegante Publikum von der ersten Sekunde. Künstler und Sportler sorgten für zahlreiche Gänsehautmomente und dokumentierten die Vielfalt, die in dem Begriff Sport steckt. Einen Vorgeschmack auf den European Youth Circus, der in der kommenden Woche in Wiesbaden gastiert, gab die Kontorsionsartistin Lilian Paul. Die drei Rope Künstler des In.Team zeigten Seilspringen in Perfektion. Abschließend überzeugte Luftartistin Mia Mattenklott mit ihrer Performance auch kritische Zuschauer.
Nach 2014 und 2017 ist Carolin Schäfer zum dritten Mal zu Hessens Sportlerin des Jahres gewählt worden. Mit dem Gewinn der Bronzemedaille bei der Leichtathletik-Europameisterschaft in Berlin und dem Gewinn der World Challenge hat sie auch 2018 gezeigt, dass sie im Siebenkampf zur absoluten Weltspitze zählt. Die 26-jährige Polizei-Oberkommissarin startet für Eintracht Frankfurt und kommt wie Patrick Lange aus Wildungen. In ihrem wunderbaren Kleid mit einem raffiniert geschnittenen Oberteil aus glitzernden silbernen Steinen und einem blutroten Samtrock mit hohem Beinschlitz war sie in zweifacher Hinsicht preiswürdig!
Patrick Lange hat ein Gespür für Timing – eine Woche vor der Preisverleihung setzte er mit seinem zweiten Sieg beim Ironman auf Hawaii ein großes Ausrufezeichen und krönte diesen Sieg noch mit seinem Heiratsantrag im Zieleinlauf an seine Freundin Julia. Ein perfekter Abschluss eines bis dahin eher durchwachsenen Wettkampfjahres. Sichtlich begeistert nahm er seinen Preis entgegen, um sich gleich darauf auf den Weg nach Mainz zum Aktuellen Sportstudio zu machen.
Hessens Trainer des Jahres ist Jürgen Sammert. Er trainiert die Preisträgerin Carolin Schäfer, die ihm höchste Anerkennung zollt, sie sagt über ihn: Jürgen hat aus mir eine Weltklasseathletin gemacht.“
Mit Noemi Ristau gewinnt ein der Besten in ihrer Disziplin. Beim Weltcup 2018 in Kanada hat sie im Super-G den Titel gewonnen. Bei den Paralympics in Pyeong Chang fuhr sie viermal auf den 4. Rang und verpasste paralympisches Edelmetall jeweils nur um ein Haar. Die Sportlerin startet für den Blau-Gelb Marburg/SSG Blista und konnte mit ihren Leistungen die Jury unangefochten überzeugen. In einem wunderbaren dunkelblauen Kleid mit seitlicher transparenter Spitze nahm sie den Preis entgegen. Für das kommende Jahr ist sie auf der Suche nach einem Führungspartner, mit dem sie in Zukunft Rennen laufen kann.
Eduard Trippel ist der hessische Newcomer des Jahres. Der 21-jährige Judoka hat schon eine lange Liste Erfolge aufzuweisen. 2014 gewann er Bronze bei der EM der Kadetten, 2017 wurde er Deutscher Meister bei den Herren und gewann bei der Junioren WM Bronze. 2018 verteidigte er seinen DM-Titel und gewann mit dem Mixed-Team den Europameistertitel. Äußerst knapp verlor er bei der WM der Judoka den Bronzewettkampf und wurde WM-Fünfter.
Hessische Mannschaft des Jahres wurde das Fußball-Bundesliga-Team Eintracht Frankfurt. Man hätte es nicht besser choreografieren können, denn nach dem gestrigen Kantersieg gegen Aufsteiger Düsseldorf kannte der Jubel im Saal keine Grenzen. Mit der Ehrung würdigten die Juroren den Einzug „der Diva vom Main“ in das DFB-Pokalfinale 2017 und den diesjährigen Pokalsieg über den FC Bayern München. Nach 2013 wurde die Eintracht damit zum zweiten Mal „Hessens Mannschaft des Jahres“.
Gewählt wurden die Preisträger durch eine Jury aus Chefredakteuren und Sportressortleitern hessischer Medien. Schirmherr der 17. Olympischen Ballnacht war der Jury-Vorsitzende des ODDSET-Zukunftpreises, Prof. Heinz Riesenhuber.
Durch den Abend führte Moderatorin Julia Nestle gut gelaunt mit kecken und neckenden Sprüchen. Präsident und Gastgeber des Landessportbundes Dr. Rolf Müller ließ es sich in seiner Rede nicht nehmen, eine kurze sportlich-humoristische Frage: Was ist der Unterschied zwischen einem DFB-Funktionär und Gott? Der liebe Gott weiß, dass er kein DFB-Funktionär ist.
Sport beginnt für die meisten Menschen im Verein. Deshalb werden Jahr für Jahr nicht nur Spitzensportler, sondern auch hessische Vereine ausgezeichnet. Der mit 10.000 Euro dotierte ODDSET Zukunftspreis ging in diesem Jahr an die Turnerschaft 1882 Klein-Krotzenburg e.V. für ihr Projekt „Gib uns Dein Talent“. Die Idee ist, junge Menschen für das Thema Ehrenamt zu begeistern. Unterteilt ist die Aktion in vier Teilprojekte. Bei FiV – Frauen in den Vorstand, möchte man gezielt Frauen für die Vorstandsarbeit gewinnen. RM steht für Reversed Mentoring und steht für das Coaching älterer Vorstandsmitglieder durch jüngere Mitglieder zum Beispiel im Bereich Digitalisierung. VFE beschäftigt sich gezielt mit einem Problem, das in Vereinen häufig auftritt, nämlich die Vereinbarkeit von Ehrenamt und Familie. Durch Festlegung einer genauen Stellenbeschreibung mit Zeitaufwand soll die Arbeit planbarer werden. Mit TiC „Trainer sein ist cool“ widmen sich die Klein-Krotzenburger dem wichtigen Thema Trainernachwuchs.
Der Erfolg gibt den Verantwortlichen Recht. Bis heute konnte ein Mitgliederzuwachs von 18 Prozent erzielt werden (196 Mitglieder in 1,5 Jahren). Dadurch hat sich der Altersdurchschnitt von 62,2 Jahren auf 38,5 verringert. Der Frauenanteil liegt mittlerweile bei 66 Prozent. Das Projekt konnte sich gegen 69 weitere behaupten. „Verein hat Zukunft“, stellte Dr. Müller in seiner Rede fest.
Platz zwei und damit 8.000 Euro ging in diesem Jahr an die Turngemeinde Groß-Karben für die Einrichtung eines kostenlosen Familiensportparks unter dem Motto „Hier macht Gesundheit Spaß“.
Ein Inklusionsprojekt der Segelsportgemeinschaft Edersee belegt den dritten Platz und erhielt 6.000 Euro.
Und wenn glanzvoll gefeiert wird, dürfen prominente Gäste nicht fehlen, so gaben sich der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier, der hessische Innenminister Peter Beuth und der Hausherr, Oberbürgermeister Sven Gerich, die Ehre, die alle auch zu den Laudatoren gehörten. Wie schon in den vergangenen Jahren hatte Gerich ehrenamtlich arbeitende Bürgerinnen und Bürger zu diesem Abend eingeladen. Diesmal konnten sich acht Jugendliche, die für das Stadtjugendpfarramt arbeiten, über dieses schöne Erlebnis freuen.
Neben zahlreichen Sportlerinnen und Sportlern waren auch viele Menschen dabei, die dem Sport seit Jahrzehnten verbunden sind. So tanzte die 80-jährige Sportjournalisten-Legende Wolfgang Avenarius, genannt „Ave“, mit seiner Rosi auf dem Rang des Kurhauses zu den Rock´n Roll-Klängen der Band.
Olympiasieger Florian Hambüchen plauderte mit Ministerpräsident Volker Bouffier und dessen Gattin.
Wenn im Kurhaus gefeiert wird, können sich die Gäste stets auf das Catering verlassen. Das Kuffler Team verwöhnte sie mit einer Vorspeise aus gebackenem Lachs Maki, Spicy Tuna und Rindertatar mit Avocado und Affilla Kresse, das unter dem Namen „Dreisprung“ serviert wurde.
„Berlin Marathon“ nannte sich der Hauptgang aus rosa gebratenem Rinderfilet und geschmorter Rinderroulade auf Böhnchen mit Speck und Kartoffelstampf.
Das Dessert „Speerwurf-Finale“ traf mit seinem roten Schokoladenherz - gefüllt mit Kokos-Limetten und Schokoladen-Bananen-Eiscréme - sicher genau den Geschmacksnerv der Gäste.
2.200 Gäste feierten im Anschluss an die Preisverleihung noch in den Sälen des Kurhauses unter dem Motto „Faszination Sport“ bis in die Morgenstunden.
Übrigens, Oberbürgermeister Sven Gerich hat in diesem Jahr den Hauptpreis, einen Seat Mii Chic 1.0 Ecofuel Start&Stop (ja so heißt der Wagen wirklich) nicht gewonnen!
Fortuna schenkte das Fahrzeug diesmal dem Ehepaar Dr. med. Nataly Nizam und ihrem Mann Franz-Josef Müller. Die beiden sind häufiger bei Wiesbadens Bällen zu Gast, aber einen solchen Gewinn haben sie noch nie erhaschen können.
"Was für ein wahnsinns Preis. Fast hätten wir heute Abend zu Hause bleiben müssen, denn unser Babysitter hatte abgesagt. Zum Glück sind Oma und Opa eingesprungen", erzählt Nataly Nizam. "Das wir unter den zehn Losen den Hauptgewinn ziehen würden hätten wir uns nie träumen lassen" ergänzt Franz-Josef Müller. "Die Farbe Rot hat uns heute doppelt Glück gebracht, meine Frau sieht in ihrem roten Kleid traumhaft aus und jetzt noch das Fahrzeug - einfach der Hammer" fügt er hinzu. Zwar haben beide bereits ein Fahrzeug, den umweltfreundlichen erdgasbetriebenen Mii aus dem Autohaus Löhr werden sie jedoch trotzdem nutzen. Zumal es von ESWE Versorgung noch 500 Kilo Erdgas obendrauf gab.
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Fotos: Daniel Becker