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Mit der erneuten Förderung im Rahmen des Programms "Gemeindeschwester 2.0" kann die erfolgreiche Quartiersarbeit des Vereins Curandum im Wiesbadener Nordosten fortgeführt werden.
Auch in vermeintlich wohlhabenden und gut versorgten Städten wie Wiesbaden gibt es bei genauem Hinsehen immer wieder Lücken in der Versorgung der Menschen. Dies bezieht sich häufig auf eine Kombination von hausärztlicher, pflegerischer und psychosozialer Versorgung. Die Ursachen sind vielfältig: Hausärztinnen und Hausärzte finden keine Nachfolger für ihre Praxis, Pflegedienste leiden unter Fachkräftemangel oder soziale Strukturen in den Familien brechen weg.
Der Wiesbadener Nordosten steht stellvertretend für viele solcher Regionen und hat somit Potential, als Modell für andere nicht optimal versorgte Regionen beizutragen. Hier hat sich vor einigen Jahren die Initiative Curandum, mittlerweile ein eingetragener Verein, gegründet. Ziel von Curandum ist die Sicherstellung medizinischer, pflegerischer und psychosozialer Bedarfe im Wiesbadener Nordosten.
„Natürlich versuchen wir eine gleichmäßige Versorgung über das ganze Stadtgebiet sicherzustellen. Auf manche Faktoren wie zum Beispiel die Niederlassung von Ärzten können wir jedoch nur sehr begrenzt Einfluss nehmen. Umso wichtiger sind Initiativen wie Curandum, die als Kümmerer vor Ort die Problemstellungen aufgreifen, vernetzen und hierzu auch die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen. Es freut mich daher ganz besonders, dass mit der Unterstützung der Landeshauptstadt Wiesbaden das Land Hessen die Förderung verlängert hat und Curandum die erfolgreiche Arbeit fortsetzen kann“, sagt Bürgermeister Dr. Oliver Franz.
Der Mensch im Mittelpunkt und wertschätzende Kommunikation auf Augenhöhe sind Grundlagen für Curandum, wie Dr. Susanne Springborn, Initiatorin des Gesundheitsnetzwerks, gern betont. Durch die Vernetzung der Gesundheitsanbietenden im Quartier soll die Versorgung und die Selbstbestimmtheit hilfsbedürftiger Personen im eigenen Zuhause möglichst lange aufrechterhalten werden.
Dies ist insbesondere für ältere Bürgerinnen und Bürger wichtig: Gerade im Alter können unterschiedlichste Probleme – körperliche Erkrankungen, Tod des Lebenspartners, finanzielle Probleme, Pflegebedürftigkeit, Demenz, Einsamkeit – dazu führen, dass ein selbstbestimmtes Leben in der Häuslichkeit schwierig werden kann. In dieser Situation benötigen viele Menschen eine Ansprechperson vor Ort, die sich ein Bild über die Versorgungssituation verschafft, notwendige Hilfen anbietet und koordiniert. Diesen Bedarf hat das Amt für Soziale Arbeit der Landeshauptstadt bereits vor vielen Jahren erkannt.
„In Wiesbaden wurden bereits 1983 die Beratungsstellen für selbständiges Leben im Alter eingerichtet. Dr. Springborn, die Beratungsstellen sowie viele weitere Träger von Leistungen der Altenhilfe und des Gesundheitswesens engagieren sich im geriatrischen Rehabilitationsnetzwerk und im Forum Demenz Wiesbaden. Ihr gemeinsames Ziel ist die Unterstützung selbstständiger und selbstbestimmter Lebensführung, gerade auch im Falle von Hilfs- und Pflegebedürftigkeit. Die `Gemeindeschwester 2.0´ als Baustein von Curandum stellt eine wertvolle Ergänzung der bereits bestehenden und etablierten Strukturen dar“, so Sozialdezernent Christoph Manjura.
Da sie die professionellen und ehrenamtlichen Angebote im sozialen und pflegerischen Bereich in ihrem Quartier gut kennt, ist die "Gemeindeschwester 2.0" vertraute Ansprechpartnerin der Menschen vor Ort. Sie greift im Rahmen ihrer Kümmererfunktion Probleme auf und leitet sie an mögliche Unterstützende weiter.
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Bild: Screenshot Website (bearbeitet)