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Eine energetische Gebäudesanierung ist aus wirtschaftlicher Sicht in der Regel dann sinnvoll, wenn der Wärmeschutz mit ohnehin fälligen Instandsetzungsarbeiten kombiniert wird. Gut verbinden lassen sich zum Beispiel eine Außenwanddämmung mit dem Anstrich beziehungsweise der Putzsanierung oder eine Dachdämmung bei Eindeckung mit neuen Dachziegeln. Häufig verringern die Investitionen in den Wärmeschutz auch die Ausgaben für die Instandsetzung, wenn sich die Kosten durch die Energieeinsparung erst einmal amortisiert haben. Die Dämmung der oberen Geschossdecke oder der Kellerdecke sind in der Regel auch ohne Kopplung an Instandsetzungsarbeiten wirtschaftlich.
Photovoltaik-Anlagen sind wirtschaftlich, wenn die Rahmenbedingungen am Haus, etwa die Ausrichtung des Daches oder die Statik, stimmen. Weil die Anschaffungskosten für Photovoltaik-Anlagen in den letzten Jahren deutlich gesunken sind, kann der Solarstrom heute günstiger produziert werden als der Strom aus dem Netz. Der Eigenverbrauch des Solarstroms lohnt sich deshalb besonders. Wie groß die Potenziale sind, zeigt das Solarkataster für Wiesbaden. Danach eignen sich rund 35.000 Gebäude in Wiesbaden für die Errichtung und den wirtschaftlichen Betrieb einer Solaranlage. Gemessen an den geeigneten Dachflächen sind im Bereich Photovoltaik bisher lediglich 2,5 Prozent der möglichen Anlagen realisiert.
Die Landeshauptstadt Wiesbaden hat rund 37.000 Wohngebäude mit etwa 141.000 Wohnungen. Der Anteil der Ein- und Zweifamilienhäuser liegt bei annähernd 63 Prozent beziehungsweise 23.300 Häusern. Im Bestand stark vertreten sind Wohngebäude, die vor 1918 (Gründerzeitbauten) sowie zwischen 1959 und 1978 gebaut wurden. Diese überwiegend ältere Gebäudestruktur bietet vielfältige Ansätze für eine energetische Sanierung, wobei für die Gründerzeitbauten der Denkmalschutz zu berücksichtigen ist. Generell ist davon auszugehen, dass bei einer Vielzahl von Wohngebäuden aufgrund ihres Alters eine Sanierung ansteht.
Nach Schätzungen sind bundesweit bisher etwa 25 bis 30 Prozent der Gebäude bis Baujahr 1978 nachträglich wärmegedämmt worden. Demnach ist bei 70 bis 75 Prozent der Altbauten noch keine Verbesserung des Wärmeschutzes erfolgt. Bezogen auf Wiesbaden verfügen etwa 21.000 Altbauten über einen unzureichenden Wärmeschutz.
„Wer in Wärmedämmung oder in eine Solaranlage investiert, kann mit Zuschüssen von bis zu 1.350 Euro aus den beiden Förderprogrammen ´Energieeffizient Sanieren´ und ´Solarstrom´ der Landeshauptstadt Wiesbaden rechnen“, teilt Umweltdezernent Andreas Kowol mit. Das bereits im Juni 2013 aufgelegte Förderprogramm „Energieeffizient Sanieren“ und das Anfang 2018 neu eingerichtete Förderprogramm „Solarstrom“ unterstützen durch einen finanziellen Zuschuss private Investitionen in Maßnahmen zur Wärmedämmung, zur Heizungsoptimierung und in die solare Wärme- und Stromerzeugung.
Wie Andreas Kowol erklärt, sind in den vergangenen Jahren bereits über 1.100 Anträge bearbeitet worden und 860.000 Euro an Fördermitteln in entsprechende Maßnahmen geflossen. Dabei nutzten Antragsteller in 75 Prozent aller Fälle zusätzlich Fördermittel anderer Programme von Dritten. 65 Prozent nutzten die Unterstützung durch einen Energieberater bei der zusätzlichen Antragstellung im Bundeszuschussprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).
Die bisher beantragten Maßnahmen erzielen hochgerechnet eine jährliche Energieeinsparung von rund 4.000 Megawattstunden (MWh) und verringern den Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid (CO2) jährlich um 1.000 Tonnen. Dies entspricht dem Heizenergieverbrauch von etwa 375 Durchschnittshaushalten in Wiesbaden.
Fast 60 Prozent der erteilten Aufträge wurden durch Wiesbadener Handwerksbetriebe umgesetzt. Das Auftragsvolumen liegt hochgerechnet bei zirka 10 Millionen Euro. „Diese Zahlen bestätigen den Erfolg unseres Engagements“, sagt Kowol mit Blick auf die Fortsetzung des Programms. Für die nächsten Jahre seien weitere Fördermittel vorgesehen.
Nach wie vor können interessierte Gebäudeeigentümer und auch Mieter die Förderprogramme nutzen, Anträge bei der Klimaschutzagentur Wiesbaden stellen und sich dort qualifiziert beraten lassen. Die Klimaschutzagentur bietet auch Hilfestellung bei der Auswahl ergänzender Förderprogramme, zu weiterführenden Beratungsangeboten und anderen fachkundigen Ansprechpartnern.
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Ansprechpartner & Servicelinks
Informationen und Vordrucke zu den Förderprogrammen finden Sie im Web.
Förderrichtlinien und Faltblätter
Umweltladen, Luisenstraße 19
Klimaschutzagentur Wiesbaden, Moritzstraße 28
Ansprechpartner „Energieeffizient Sanieren“ & „Solarstrom“
Klimaschutzagentur Wiesbaden e.V., Moritzstraße 28
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Internet: www.ksa-wiesbaden.org
Umweltamt der Landeshauptstadt Wiesbaden
Gustav-Stresemann-Ring 15
Telefon: 0611 / 313729
E-Mail: klimaschutz(at)wiesbaden.de
Internet: www.wiesbaden.de/umwelt
Umweltladen der Landeshauptstadt Wiesbaden
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Internet: www.wiesbaden.de/umwelt.
Das Solarkataster finden Sie im Internet.
Hintergrundinformationen
Das Förderprogramm „Energieeffizient Sanieren“ umfasst fünf Kategorien. Förderzuschüsse werden für maximal eine Kategorie je Wohngebäude beziehungsweise Wohnung bewilligt:
Kategorie 1: Wärmedämmung von Außenwänden
Kategorie 2: Dämmung des Dachs und der obersten Geschossdecke
Kategorie 3: Dämmung der Kellerdecke und des Kellerbodens
Kategorie 4: Austausch von Fenstern, Türen und Rollladenkästen
Kategorie 5: Anlagentechnik (Hydraulischer Abgleich mit Austausch der Thermostatventile und zusätzlich die Erneuerung des Wärmeerzeugers, Heizungspumpe, Einbau einer Solaranlagen zur Warmwasserbereitung bzw. Heizungsunterstützung)
Das Förderprogramm „Solarstrom“ umfasst vier Komponenten/Anlagenteile:
Anlagenteil 1: Photovoltaikanlage
Anlagenteil 2: Batteriespeicheranlage
Anlagenteil 3: Zählerplatzumbau
Anlagenteil 4: Anlagenüberwachung und Einspeisemanagement
Symbolfoto