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Das sonnige Winterwetter lockte in den vergangenen Tagen viele Menschen zu einem Spaziergang an die frische Luft. Ein sehr häufiges Ausflugsziel war der zum Teil zugefrorene Schiersteiner Hafen, der Mosburgweiher oder auch die eisbedeckten Teiche im Kur- und Stadtpark. Einige liefen nur drumherum und genossen den Anblick, andere zog es magisch auf das Eis. Einmal über den Weiher laufen, das ist schon ein besonderes Erlebnis, dachten sich einige mutige und überquerten das Gewässer. Andere haben ihre Schlittschuhe dabei und drehen Pirouetten auf dem Eis. Von außen betrachtet sieht das Eis dick, stabil und auch sicher aus, aber wie es im Eis selbst aussieht, ob Luftblasen eingeschlossen sind und sich so gefährliche Hohlräume gebildet haben, kann man von außen nur sehr schwer erkennen.
Die Tragfähigkeit ist nicht nur von der Dicke des Eises abhängig, sondern auch von dem Wasser was sich darunter befindet. Dadurch, das in den letzten Wochen nur wenig geregnet hat und die meisten Gewässer in Wiesbaden durch Bäche mit Wasser gespeist werden, haben sich unter Umständen Hohlräume gebildet, die die Tragfähigkeit des Eises beeinflussen. Ist dann das Gewicht zu groß, entstehen Risse und man bricht ein.
Deshalb werden keine Eisflächen in Wiesbaden freigegeben, sagt Siggi Schneider, Pressesprecher des Rathauses, am Donnerstagnachmittag gegenüber Wiesbadenaktuell.de. „Es ist Lebensgefährlich sich auf Eis zu wagen. Ich rate jeden davon ab. Wer ein schlittriges Vergnügen sucht, der sollte liebe auf die Eisbahn gehen, da ist es sicherer und macht genau so viel Spaß." An allen Gewässern sind Warnschilder aufgestellt, die das Betreten des Eises untersagen!
Ist doch jemand ins Eis eingebrochen, besteht höchste Lebensgefahr! Der menschliche Körper kühlt im eisigen Wasser sehr schnell aus. Nach wenigen Minuten können sich Betroffenen kaum noch bewegen, Reflexe fallen aus, die Atmung wird schwerer und das Bewusstsein trübt ein. Ist eine Person eingebrochen heißt es für den Ersthelfer Ruhe bewahren. Als Erstes muss der Notruf über die Nummer 112 erfolgen, dabei genaue Angaben zum Aufenthaltsort und zur Anfahrt helfen den Rettern, schnell da zu sein. Passanten sollten gebeten werden, die Rettungskräfte einzuweisen.
Wenn man dann die verunfallte Person aus dem Eis retten möchte, sollte man immer an die eigene Sicherheit denken. Denn es nützt niemanden, wenn man selbst einbricht. Ein sicherer Abstand zur Einbruchstelle ist auf jeden Fall einzuhalten. Der verunglückten Person kann ein Schwimmring oder ein dicker Ast zur Rettung gereicht werden. Die herausgezogene, durchnässte Person muss dann sofort vor einer weiteren Auskühlung geschützt werden. Eine medizinische Untersuchung ist in allen Fällen erforderlich.