ANZEIGE
Immer wieder kommt es in Shisha-Bars zu schweren CO-Vergiftungen. Schuld ist nach Ansicht der AfD eine Lücke im Hessischen Gaststättengesetz. Jetzt bestätigten Experten den Mitgliedern des Sozialausschuss eindrucksvoll die Brisanz des Problems und den dringenden Handlungsbedarf.
Der Geschäftsführer der Druckkammerzentren Rhein Main Taunus GmbH, Michael Kemmerer, berichtete, dass in den letzten 5 Jahren 61 Shisha-Barbesucher mit schweren Kohlenmonoxid-Vergiftungen in der Druckkammer in Wiesbaden behandelt werden mussten, Tendenz steigend. Diese Zahl stellt nur die Spitze des Eisbergs dar.
Es wird vermutet, dass die Dunkelziffer derjenigen, die sich mit weniger schweren Vergiftungen nicht in ärztliche Behandlung begeben, weil sie die gesundheitlichen Risiken unterschätzen, sehr hoch ist.
Der Leiter des Rechtsamtes der Landeshauptstadt Wiesbaden, Achatz-Alexander von Jago, bestätigte die Einschätzung der AfD hinsichtlich der Regelungslücke seit Inkrafttreten des Hessischen Gaststättengesetzes im Jahr 2012. Durch dieses wurden die zuvor gültigen, viel genaueren Vorschriften des Bundesgaststättengesetzes ersetzt. Diese Deregulierung öffnete den nun beklagten Problemen erst Tür und Tor.
Die AfD fordert deshalb nach wie vor die Festlegung eines Kohlenmonoxid-Grenzwertes, den verpflichtenden Einbau von akustischen Kohlenmonoxid-Warnmeldern und Lüftungsanlagen für Shisha-Bars.
Von Jago bestätigte auch, dass es eigentlich Sache der Landesregierung wäre, hier durch eine gesetzliche Regelung Abhilfe zu schaffen. Die AfD hatte die Landesregierung wegen dieses unverantwortlichen Versäumnisses bereits kritisiert.
CDU, SPD und FDP schlossen sich im Ausschuss der Sichtweise der AfD an, dass hier dringender Handlungsbedarf besteht und die Stadt Wiesbaden prüfen muss, welche rechtlichen Möglichkeiten sie auf kommunaler Ebene hat, um unabhängig von der Landesregierung Shisha-Barbesucher besser vor Kohlenmonoxid-Vergiftungen zu schützen.
P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie Fan von Wiesbadenaktuell.de
Shisha (Wasserpfeife)
Eine Shisha ist eine Wasserpfeife, deren Ursprung aus dem arabischen Raum kommt. In der Shisha wird meist Tabak mit Fruchtaromen oder ähnlichen Geschmacksrichtungen geraucht. Der Rauch wird also zunächst durch ein mit Wasser gefülltes Gefäß gezogen. Dadurch wird der Rauch in erster Linie heruntergekühlt, soll aber auch gefiltert werden. Die Filterleistung des Wassers wird häufig überschätzt, nur wasserlösliche Rauchbestandteile werden zum Teil entfernt, so dass die Benutzung von Shishas gesundheitliche Folgen, ähnliche wie beim Rauchen, nach sich ziehen kann.