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„Nun bist du der schönste Engel und der hellste Stern am Himmel“, mit diesen gefühlvollen Worten verabschiedeten sich die Familie, Freunde und Bekannte von Vanessa Worschischek.
Keiner von ihnen wollte das eigentlich tun, jeder hatte Vanessa noch ganz genau vor Augen wie sie mit ihrem Lächeln und ihrer positiven Ausstrahlung durchs Leben ging. Sie war eine hilfsbereite, engagierte und dynamische junge Frau. Die 22-Jährige hatte noch so viel in ihrem Leben vor. Vor zwei Jahren hatte sie eine Ausbildung als Bäckereifachverkäuferin auf der Domäne Mechtildshausen in Erbenheim begonnen. Sie ging gerne jeden Morgen zu ihrer Arbeit. Mit der Zeit wurde es ihr Traumjob, wie die Eltern erzählen. Die Arbeit und der Kontakt mit den Kunden sowie den Kollegen hat ihr sehr viel Spaß gemacht.
Daß sie so gefestigt und mit beiden Beinen im Leben stand, war nicht immer so. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten in ihrer Jugend, „entwickelte sich Vanessa zu einer lebensfrohen, freundlichen und starken Frau, die sich ihr Leben so gestaltet hatte, wie sie es für richtig hielt“, berichten ihre Eltern.
Die Familie und ihre Freunde waren ihr sehr wichtig. Sie hatte für jeden ein offenes Ohr und versuchte zu helfen soweit ihr das möglich war. Eine enge Bindung bestand zur ihrem Bruder Marcel. Die beiden waren ein Herz und eine Seele. Vanessa liebte die Musik. „Es war ihr Leben“, erklärt die Mutter. Bevorzugt hörte sie Rapp und besuchte gerne Konzerte, wie noch kurz vor ihrem Tod. Sie hatte in ihrer Freizeit häufig die Kopfhörer an und ließ sich von dem Rhythmus inspirieren.
Aus Zurückhaltung und Schüchternheit wurde Interesse und Neugier. „Mit diesem Wandel entwickelte sich Vanessa zu der Frau, die sie bis zum Schluss war“, beschreiben die Eltern Vanessa, für die sie ein Engel auf Erden war.
Seit drei Wochen ist sie nun ein "Engel mit Flügeln". Nach einem Streit mit ihrem Ex-Freund auf dem Neroberg wurde sie zunächst angefahren und dann mehrfach überrollt. Trotz schnell eingeleiteter Rettungsmaßnahmen verstarb die 22-Jährige noch am Tatort. Die Verletzungen, die sie erlitten hatte, waren zu schwerwiegend.
Seit diesem Tag ist für die Familie und Freunde nichts mehr wie es einmal war. Es fehlt die Tochter, die Schwester, die Freundin, die Vertraute die immer mit einem Lächeln und den großen Kopfhörern auf den Ohren und dem Handy in der Hand für gute Laune und eine positive Ausstrahlung in ihrem Umfeld sorgte. Die Frage nach dem Warum steht seit jenem Tag wie manifestiert in den Köpfen aller die Vanessa kannten.
Die Trauerhalle auf dem Friedhof in Mainz-Kastel war am vergangenen Freitag bis auf den letzten Platz gefüllt und davor standen noch gut 70 weitere Personen die Vanessa das letzte Geleit geben wollten.
Es war eine bewegende, emotionale und ergreifende Trauerfeier. Die beiden Redner Alexander Kotulla und Sandra K. Maus erzählten aus dem Leben der 22-jährigen Kastelerin. Sie würdigten eine Person, die nie aufgegeben und das Leben, trotz einiger Umwege, geliebt hat. Der Wiesbadener Rapper Gino Pacino sang neben der Urne das extra für Vanessa geschriebene Lied „An jenem Tag“. Spätestens als die Textpassage „wir lieben dich Vanessa“ kam, hatten jeder der Anwesenden eine Träne im Auge.
„Verstehen werden wir die grausame Tat nicht. Die Antwort auf die Frage Warum wird wohl keiner von uns erfahren. Doch die Liebe und alles was uns Vanessa gegeben hat, werden wir nie vergessen“, erzählte Kotulla.
Mit den Worten: „Nun bist Du der schönste Engel und der hellste Stern am Himmel! Machs gut Vanessa“, endete die kurze aber sehr gefühlvolle Trauerfeier. Zum Schluss ertönten die Lieder von Aaliya mit dem Titel „ I miss you“ und das Instrumental „I miss you Homies“ von Master P. Der Bruder von Vanessa trug die Urne zum Grab.
Dort ließ die Familie weiße Tauben als Symbol des Abschieds von ihrer geliebten Vanessa steigen. Jeder der Trauernden hatte als Abschiedsgruß eine Rose oder eine Sonnenblume dabei, die er Vanessa auf das Grab legte.
In den letzten Wochen standen der Familie viele Menschen mit tröstenden Worten, einer Schulter zum Anlehnen oder mit Rat und Tat zur Seite. "Wir möchten uns beim 'Weißen Ring', da besonders bei Rudolf-Lothar Glas, sowie bei Daniel Zindel, Gino Pacino und der Familie Berger bedanken. Die Anteilnahme war groß und unglaublich selbstlos. Dafür möchten wir uns bei allen bedanken“, erklärte die Familie.
Das junge Leben von Vanessa endete viel zu früh und zu plötzlich. Das Verstehen über das was passierte, wird noch etwas brauchen. In den Gedanken und Erinnerungen wird Vanessa für jeden der sie kannte weiter leben, denn man geht niemals so ganz!