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Am 2. März demonstrierten in Wallau über 500 Bürgerinnen und Bürger für den Erhalt der Hallen- und Raumkapazität für Sport und Kultur in ihrem Hofheimer Stadtteil - Wiesbadenaktuell.de berichtete darüber. Im Rahmen dieser Demonstration räumte die amtierende Bürgermeisterin Gisela Stang ein, „dass wohl alle besser schlafen könnten wenn wir endlich wüssten wie es mit der Ländcheshalle weiter geht!“. Außerdem versprach sie nicht nur den Vertretern der Interessensgemeinschaft (IG), dass in dieser Angelegenheit bis Ostern erste Zwischenergebnisse vorliegen werden. In diesem Zusammenhang versprach die IG die Verhandlungen abzuwarten und zunächst keine weiteren Aktionen zu planen.
Die IG hat sich an ihr Versprechen gehalten und sich nach Ostern nach dem aktuellen Stand erkundigt. Die Antwort enthielt neben einigen allgemeinen Informationen zu bereits stattgefundenen Sitzungen auch einen groben Vorentwurf des Architekten, die die Eingabe der Lenkungsgruppe, welche aus Vertretern der Stadt und des TV Wallau besteht berücksichtigt.
Dieser Entwurf stellt allerdings noch kein endgültiges Ergebnis, sondern eher die zukünftige Planungsgrundlage dar, da dieser noch gegen die Belegungspläne beziehungsweise Wünsche der einzelnen Nutzergruppen sowie die Anforderungen des Kreises und der Schule abgeglichen werden muss.
Nach Aussage von Stang ist „das gesunde Abspecken des maximalen Vorentwurfs“ gewünscht „ohne die beabsichtigten Nutzungen zu reduzieren.“ Hierzu hat die IG die Stadt aufgefordert, keine Änderungen in Bezug auf eine Reduzierung des Raumangebotes vorzunehmen, bevor nicht auch die Finanzierung dieses Vorentwurfes besprochen wurde. Die IG betont, „dass es doch nicht sein kann, dass ein gemeinsam erarbeitetes Raumprogramm gekürzt wird, ohne dass zuvor über Geld gesprochen wurde“.
Laut IG habe keine der beteiligten Verhandlungspartner derzeit ein Gesamtbild über die zur Verfügung stehende Summe, da noch keiner der Partner seine Karten auf den Tisch gelegt hat. Des Weiteren ist der Main-Taunus-Kreis zurzeit offensichtlich nicht ausreichend in die Gespräche eingebunden. Immerhin gehört ihm ja das Grundstück, auf dem die Halle gebaut werden soll und zudem soll er sich wegen der geplanten schulischen Nutzung auch finanziell an den Investitionskosten beteiligen.
Im Hinblick auf den Fortschritt der Verhandlungen wiege jedoch die Absage von zwei für Donnerstag, 18. April, eigentlich angesetzten Sitzungen des Lenkungsausschusses „Ländcheshalle“ am schwersten: Offensichtlich fehlen noch Informationen des Kreises und daher mache eine Sitzung des Lenkungsausschusses keinen Sinn. Wo es hier genau hängt, ob bei Stadt oder Kreis, kann die IG nicht beurteilen. Nichtsdestotrotz hat die IG sowohl die Stadt aufgefordert den Kreis einzubinden als auch den Kreis gebeten, die Verhandlungen zwischen dem TV Wallau und der Stadt zu unterstützen.
Zusammenfassend stellt die IG fest, dass der Fortschritt der Verhandlungen langsamer ist als geplant. Auch ist die Optimierung beziehungsweise die Reduzierung des Raumangebotes ohne vorherige Klärung der finanziellen Beteiligungen nicht nachvollziehbar. Der Kreis ist nicht oder nicht ausreichend eingebunden. Hier muss die Stadt als Verhandlungsführer und Partner des Kreises nachbessern.
Die Thematik der Nichteinbindung des Kreises lässt sich leider auch bei der Diskussion um die Schulbetreuung in der Wallauer Taunusblickschule beobachten.
Im ersten Wahlgang kam Wolfgang Exner (CDU) in Wallau auf stolze 51,9 Prozent und Gisela Stang (SPD) zog mit 28,6 Prozent deutlich den Kürzeren. Die IG distanziert sich von jeglichen Manipulationen von Wahlkampfplakaten in Wallau und stellt weiterhin klar, dass der Name "Wallauer für Wallau" nicht für den Wahlkampf zur Verfügung gestellt wurde. Da dieser Name nicht rechtlich geschützt ist, können Wortspielereien auf Wahlplakaten nicht unterbunden werden.
Bleibt abzuwarten für wen sich die Wallauer am Sonntag, 28. April, bei der Stichwahl entscheiden. Denn auch für die Wallauer in Wallau muss um die „Ländcheshalle“ endlich eine Entscheidung fallen.