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Die Stadtverordnetenversammlung hat in ihrer Sitzung am Donnerstag, 16. Juli, der Vorlage des Entwicklungskonzeptes für den Steinbruch Kastel-Ostfeld zugestimmt und die Entsorgungsbetriebe der Landeshauptstadt Wiesbaden (ELW) beauftragt, die planungsrechtlichen Voraussetzungen vorzubereiten.
Im Juni 2014 hatte die Stadt Wiesbaden Grundstücke von der Dyckerhoff GmbH erworben – insgesamt 240 Hektar. Ein Teil der Flächen – das so genannte Ostfeld – grenzt direkt an das Deponiegelände und wurde im Kaufvertrag den ELW als Sondervermögen zugeordnet. „Die ELW waren aufgefordert, ein Entwicklungs- und Finanzierungskonzept zu erarbeiten und haben es heute – ein halbes Jahr früher als geplant – vorgelegt“, sagt Dezernent Dr. Oliver Franz.
Ziel ist es, das Gebiet so zu entwickeln, dass:
Zur Umsetzung der vorgenannten Ziele sind zunächst die bau- und planungsrechtlichen Voraussetzungen mit Anpassung der Bauleitplanung (Regional- und Flächennutzungsplan sowie der Aufstellung von Bebauungsplänen) zu schaffen.
„Damit geben wir den ELW mittelfristig große Entwicklungsmöglichkeiten, auf die das Unternehmen angewiesen ist. Wir müssen dafür Sorge tragen, dass die ELW auch weiter so gut aufgestellt sind, denn davon profitieren auch die Bürgerinnen und Bürger, die mit die niedrigsten Abfallgebühren in der Republik entrichten. Auch dies ist ein Ergebnis guter langfristiger Überlegungen und Planungen“, zeigt sich Franz überzeugt.
Allein an den Vorüberlegungen könne leicht erkannt werden, dass es sich um eine ausgewogene und fundierte Planung handele. „Stadtentwicklung ist immer ein langfristiges Geschäft und wenn wir uns diese Chance hätten entgehen lassen, hätten wir nicht im Sinne der Stadt gehandelt“, erläutert Dr. Franz.
Die detaillierte Beschäftigung mit dem 127 Hektar großen Grundstück und den genannten Zielen hat ergeben: Es erscheint sinnvoll, noch einige kleinere Flurstücke zu erwerben, damit ein zusammenhängendes Gebiet von 180 Hektar entsteht.
Deshalb erteilt die Stadtverordnetenversammlung den ELW noch zwei weitere Aufträg:
1. Zum einen sollen Verhandlungen mit drei Grundstückseigentümern (DB Netz AG, Evangelische Paulusgemeinde und dem Amt für Wirtschaft und Liegenschaften) geführt werden, um die zur Arrondierung notwendigen Grundstücke für das Gesamtkonzept zu erwerben.
2. Zum anderen sollen Grundstücksverkäufe vorbereitet werden, um die benötigten Finanzmittel zu beschaffen. Für die Vorbereitung der planungsrechtlichen Voraussetzungen werden 1,6 Millionen Euro benötigt, für den Erwerb der Grundstücke 2 Millionen Euro.
Die erarbeiteten Vorschläge werden dann in einer der nächsten Sitzungen gesondert beraten und beschlossen.
Die Grundstücksfläche von 180 Hektar teilt sich wie folgt auf:
An dieser Aufteilung erkenne man gut, dass alle Belange von den wirtschaftlichen bis zu den umweltpolitischen Zielen Berücksichtigung finden. Forderungen nach einer reinen Nutzung als Biotop wies Franz als „weltfremd“ zurück. Wer von so etwas träume, müsse auch erklären, wie er dies finanzieren will. „Außerdem verkenne dies die Notwendigkeiten einer nachhaltigen Stadtentwicklung“, ist es dem Dezernenten wichtig festzuhalten. „Ich bin davon überzeugt, dass wir mit der jetzigen Planung einen guten Dreiklang aus Naturschutzflächen, Entwicklungsflächen zur Ansiedlung von Industrie- und Gewerbebetrieben und Einnahmen für die ELW aus Grundstücksverkäufen gefunden haben“, betonte Franz.
Damit das Entwicklungskonzept weiter verfeinert werden kann, sind umfangreiche Fachplanungen nötig. Fachplanungen für die Verkehrserschließung, den Landschafts- und Naturschutz, einen Nebengleisanschluss sowie die Strom-, Wasser- und Entwässerungserschließung. Der zusätzliche Ankauf und Verkauf von Grundstücken ist für 2016/2017 geplant. Insgesamt ist für die Entwicklung des Gebiets Steinbruch Kastel-Ostfeld ein Zeitraum von zehn Jahren vorgesehen.
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Symbolfoto