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Mehrere Anwohner:innen im Hofheimer Stadtteil Diedenbergen wurde um etwa 3:50 Uhr am Dienstagmorgen von einem lauten Knall in der Casteller Straße geweckt. Ganoven hatten hier einen Geldausgabeautomaten der Taunus Sparkasse gesprengt. Durch die starke Explosion wurde das Geschäftsgebäude erheblich beschädigt.
Etliche Anwohner:innen schauten nach dem heftigen Knall was passiert war. Mehrere Personen beobachteten, wie ein schwarzer Audi kurz darauf vom Tatort mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Marxheim davon raste. Die Polizei wurde verständigt.
Andere Personen sahen, wie der Audi in Fahrtrichtung der Autobahn 66, Anschlussstelle Hofheim am Taunus, gefahren ist. Sofort wurden intensive Fahndungsmaßnahmen eingeleitet.
Etwa 30 Minuten später, gegen 4:20 Uhr, stellte sich heraus, dass der Audi auf der Schiersteiner Brücke von Wiesbaden nach Mainz verunfallt war. Der Fahrer kam auf Höhe von Mainz-Mombach in einer Fahrbahnverschwenkung von der Straße ab und krachte in die Schutzplanke.
In dem Audi haben alle Airbags bei dem Aufprall ausgelöst. Der Wagen wurde erheblich beschädigt und war nicht mehr fahrbereit. Der Fahrer und mögliche weitere Insassen rannten davon. Mit einem großen Aufgebot wurde die Suche nach den flüchtenden Personen eingeleitet.
Die Polizei war am Boden, unter anderem mit mehreren Diensthundeführern sowie aus der Luft mit einem Hubschrauber im Einsatz. „An der Maßnahme waren Beamt:innen aus Rheinland-Pfalz und Hessen beteiligt“, teilte Polizeisprecher Johannes Neumann mit.
Der schwer beschädigte Audi A5 wurde durch Spezialisten des Landeskriminalamtes untersucht. Bevor der Pkw transportiert werden konnte, musste ausgeschlossen werden, dass sich gefährliche Substanzen - die zum Sprengen eines Geldautomaten genutzt werden - noch im Fahrzeug befanden.
Die Untersuchungen dazu wurden mit der größten Vorsicht durchgeführt. Es wurde kein weitere Sprengstoff gefunden.
Durch den Verkehrsunfall wurde der massive Fahrbahnteiler auf die Gegenfahrbahn verschoben, so dass in beide Fahrtrichtungen über mehrere Stunden kein Verkehr fließen konnte.
Die notwendigen Aufräumarbeiten wurden schnellstmöglich durchgeführt, um die Auswirkungen auf den Berufsverkehr so gering zu halten. Trotzdem kam es zu erheblichen Stauaufkommen von Wiesbaden nach Mainz und im Bereich Mombach.
„An dem Fluchtfahrzeug wurde eine umfassende Spurensuche durchgeführt und der schwerbeschädigte Wagen sichergestellt“, so Neumann weiter.
Am Tatort in der Casteller Straße führte die Kriminalpolizei indes umfangreiche spurensichernde Maßnahmen durch. Die Täter konnten kein Bargeld stehlen. Der Automat hielt der Explosion stand.
Zudem wurden auch die Experten für Sprengtechnik des Hessischen Landeskriminalamtes sowie ein Statiker hinzugezogen. „Da in dem Tatobjekt weiterer Sprengstoff gefunden wurde, der noch nicht umgesetzt hatte. Dieser musste gegen 7:10 Uhr in einer nahegelegenen Feldgemarkung gezündet werden“, schilderte Neumann.
Der Schaden an dem Gebäude beläuft sich ersten Schätzungen zufolge auf einen niedrigen sechsstelligen Betrag. Einsturzgefahr besteht nicht.
Weitere sachdienliche Hinweise zu dem Vorfall erbittet die Kriminalpolizei in Sulzbach unter der Telefonnummer 06196 / 2073-0.
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Symbolfoto