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Plötzlich gingen am Donnerstagmorgen gegen 7:20 Uhr die Lichter, Kaffeemaschinen und Computer in ganz Wiesbaden aus und ließen zigtausende Bürgerinnen und Bürger im wahrsten Sinne des Wortes im Dunkeln stehen.
Ursache für den großen Stromausfall ist nach Informationen von Frank Rolle, Sprecher von ESWE Versorgung, ein Kurzschluss in einem Umspannwerk in der Glarusstraße in Biebrich. Dort ist es bei Wartungsarbeiten zu einem Störlichtbogen gekommen.
Das Umspannwerk, welches von dem Kraftwerke Mainz/Wiesbaden (KMW) den Strom erhält, verteilt die Elektrizität in das Stromnetz von Wiesbaden. Dabei handelt es sich um eine 110.000 Volt-Leitung.
Nach dem es in dem Werk zu dem Kurzschluss kam, wurde das verrauchte Gebäude von der alarmierten Feuerwehr mit CO2 geflutet. Das schnelle Eingreifen der Einsatzkräfte verhinderte Schlimmeres. Zurzeit sind die Feuerwehrleute noch im Einsatz.
Ein Mitarbeiter von ESWE, der während des Vorfalls im Umspannwerk arbeitete, hat Rauchgase eingeatmet und wurde nach der medizinischen Erstversorgung durch eine Rettungswagenbesatzung in eine Wiesbadener Klinik gebracht.
Durch Umschaltmaßnahmen in der Netzstelle von ESWE wurden zunächst die Innenstadt (nach etwa 30 Minuten) und dann die weiteren Stadtteile wieder an die Stromversorgung angeschlossen. Biebrich war der letzte Vorort, in dem es wieder Elektrizität gab. Gegen 9:00 Uhr, hatte ganz Wiesbaden wieder Strom.
Ausgenommen ist der Industrieparks InfaServ. Dieser wird über ein eigenes Umspannwerk mit Strom versorgt. Durch den Ausfall von Abluftanlagen kann es in diesem Gebiet zu Geruchsbelästigungen kommen.
Der große Stromausfall hatte diverse Feuerwehreinsätze zur Folge. Zahlreiche Kräfte der Berufsfeuerwehr und Freiwilligen Feuerwehren sind und waren im Einsatz.
Durch den Stromausfall blieben Aufzüge stecken, so dass Einsatzkräfte der Feuerwehr ausrücken mussten, um die Personen zu befreien. Außerdem kam es durch die Rauchentwicklung anlaufender Notstromaggregate in mehreren Gebäuden zu Feuermeldungen.
Brandmeldeanlagen lösten in der Rettungsleitstelle Wiesbaden Alarm aus. Die Feuerwehrkräfte rücken zu den verschiedenen Einsatzstellen aus. Glücklicherweise bestätigte sich kein einziges Feuer.
Um die große Zahl parallel anfallender Einsätze abarbeiten zu können, sind zahlreiche Kräfte der Berufsfeuerwehr sowie Freiwilligen Feuerwehren im Einsatz.
Durch den Ausfall der Ampelanlagen kam es vor allem in Kreuzungsbereichen zu Behinderungen und Staus im morgendlichen Berufsverkehr.
Vom Stromausfall waren auch einige Handynetze betroffen. Vermutlich waren tausende Menschen in Wiesbaden für mehrere Minuten nicht online!
Mit Blick auf die Kommentare in den sozialen Netzwerken war das, gefolgt von niedrigem Akkustand bei den Mobiltelefonen und dem fehlenden Morgenkaffee, für die meisten User das schlimmste an dieser Störung.
In Wallau und anderen Hofheimer Ortsteilen machte sich das Problem nur durch ganz kurze Unterbrechungen bemerkbar. Ansonsten blieb die Versorgung störungsfrei.
Wie verzweigt und sensibel das Versorgungsnetz ist, konnten auch die Opelaner in Rüsselsheim feststellen. Dort war das Werk ebenfalls von den Stromausfällen betroffen.
Laut eines Sprechers von der Berufsfeuerwehr Wiesbaden beruhigt sich gegen 9:45 Uhr, die Lage langsam wieder.
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Fotos: Nils Geise