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Im Zuge der Diskussionen über die Reform der Gemeindepsychiatrie wurde am 12. Dezember 1979 in Wiesbaden die „Werkgemeinschaft Rehabilitation“ gegründet. Zunächst von Ehrenamtlichen getragen, deren Ziel es war, die Situation psychisch erkrankter Menschen zu verbessern und die ambulante Betreuung zu stärken, hat sich der Verein im Laufe der letzten vier Jahrzehnte professionalisiert und ist zu einem kleinen Unternehmen herangewachsen, das mit rund 130 Mitarbeiter*innen Hunderte von Menschen in Wiesbaden betreut.
Das 40jährige Jubiläum wurde im ganzen Jahr 2019 gefeiert und fand nun mit einem großen Fest für Mitarbeitende, Kooperationspartner und Klient*innen im festlichen Rahmen in der Alten Schmelze seinen Abschluss.
Geschäftsführer Frank Bous richtete den Dank an alle, die die vielen Veranstaltungen in den vergangenen Monaten organisiert hatten. Ein Filmteam hatte einen knapp einstündigen Jubiläumsfilm gedreht, in dem viele Klient*innen aus ihrer Situation berichteten und einen interessanten Einblick in die tägliche Arbeit der Werkgemeinschaft lieferten.
Betreuen, beraten, beschäftigen und beruflich planen sind die Schwerpunkte des Vereins, der neben den traditionellen Aufgaben wie dem Betrieb von Tagesstätten und dem Angebot von Beschäftigungsmöglichkeiten auch stets innovative Projekte, die aktuelle Bedarfe abdecken, anbietet.
So gibt es mit „StarKi“ ein Gruppenangebot für Kinder psychisch erkrankter Eltern und mit „NeW“ eine Beratungsstelle speziell für traumatisierte Geflüchtete. Aber auch ein Kunstatelier und diverse Kreativprojekte gehören zu dem breit gefächerten Angebot der Werkgemeinschaft. Aktuell gibt es ab 2020 den neuen „Bücherbasar“, wo gebrauchte Bücher durch Klient*innen verkauft werden.
Beim Rückblick auf die Aktionen des Jubiläumsjahres wurde deutlich, mit welcher Kreativität hier gearbeitet wird. Es gab unter anderem eine Reihe im Kommunalen Kino Caligari mit Filmen über psychisch kranke Menschen. Ein italienischer Koch lud zum Galadinner und zu einem Pasta-Workshop. Auf zahlreichen Wiesbadener Festen war die Werkgemeinschaft vertreten. Zwei Fachtagungen über psychisch erkrankte Eltern und über die Erfahrungen mit der Behandlung traumatisierter Geflüchteter fanden interessiertes Fachpublikum.
Ein Höhepunkt war auch die Ausstellung mit Fotos von Klient*innen, die sich von einer Stylistin so zurechtmachen lassen konnten, „wie sie schon immer einmal aussehen wollten“: Da gab es dann Außerirdische und Geishas, Porschefahrer und Cellospielerinnen, Boxer und Business-Frauen. Diese ungewöhnlichen Porträts waren bei der Abschlussfeier ebenfalls ausgestellt. Und auch die Aktion zum Tag der psychischen Gesundheit am 10. Oktober war ein voller Erfolg: Hier wurden über 2000 weiße Kraniche gefaltet: Symbole für seelische Stärke.
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Foto: Veranstalter