ANZEIGE
Zahlreiche besorgte Bürger waren der Einladung der CDU zur Veranstaltung „Planung Projektfläche Westfeld – Von Beginn an dabei“ gefolgt. Nikolas Jacobs, Fachsprecher der CDU-Fraktion im Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Bau im Wiesbadener Rathaus, stellte zunächst die bisher bekannte Planung vor.
Das rund 125 Hektar große Gebiet, um das sich schon jetzt die Gemüter streiten, liegt zwischen der Gemarkung Dotzheim/Sauerland im Norden und wird von der Schönaustraße im Westen, der Saarstraße im Osten und im Süden von der A66 begrenzt. Perspektivisch sollen hier bis zu 3.000 Wohneinheiten entstehen. Auch das Land Hessen hat Interesse bekundet: Schon seit einigen Monaten soll das Land mit der Stadt in Verhandlungen stehen, weil der südliche Teil des Geländes Platz für mehrere Einrichtungen der Landespolizei bieten könnte.
Dabei ist nicht klar, ob das so genannte „Westfeld“ überhaupt für die Bebauung geeignet ist. Gemäß den Eigenschaften des Standorts differenziert der Landschaftsplan zwischen „Gartenbau, Baumschulen, Obstbau überwiegend auf Freiflächen“ und Gartenbau, Baumschulen mit baulichen Anlagen“. Außerdem bezeichnet das Umweltamt der Stadt Wiesbaden das Gebiet in seinen Klimakarten als Kalt- und Frischluftentstehungsgebiet, dass eine „große Bedeutung für die Abkühlung und Belüftung der umliegenden Bereiche besitzt“: demnach für die angrenzenden Stadtteile Dotzheim und Schierstein.
Genau diese Punkte bewegten die Zuhörer. Die ansässigen Gartenbaubetriebe sind ein wichtiger Punkt, über den nachgedacht werden muss. Auch die Frage, mit welcher zusätzlichen Verkehrsbelastung man rechnen muss, wurde hart diskutiert. Zwar sollen alle Formen der Erschließung ausgebaut werden. Aber, wie wird sich der Zusatzverkehr in (Alt-)Schierstein auswirken? Schließlich herrscht bereits jetzt das Verkehrschaos in Schierstein.
Darüber hinaus stellt sich die Frage, wie die neu zu bauenden Wohngebäude ihre Frisch- und Kaltluft erhalten sollen, wenn die ursprünglichen Frischluftschneisen durch Bebauung versperrt werden und auch keine Kaltluft mehr im bisherigen Maß entstehen kann. Dieser wichtige Punkt scheint für die Anwesenden ungeklärt und muss dargestellt werden. Wie sich die Veränderungen auf die Anlieger auswirken werden, ist ebenfalls noch nicht klar. Auch hierüber muss gesprochen werden.
Am Ende eines bewegten Abends betonte der Vorsitzende der CDU Schierstein, Wilhelm Vogel, dass der Prozess der Planungen von Beginn an begleitet wird, um eine für alle Beteiligten verträgliche Lösung zu erzielen.
P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie Fan von Wiesbadenaktuell.de und folgen Sie uns auch auf Instagram!
Foto: CDU Schierstein