ANZEIGE
Einen sachlichen Umgang mit den Beschwerden über den Fluglärm, der durch die US Army vom Airfield Erbenheim ausgeht, fordert Oberbürgermeister Sven Gerich gemeinsam mit Bürgermeister und Umweltdezernent Arno Goßmann. „Bei allem Verständnis für den Ärger und die gefühlte Belastung der Anwohner sollten die offiziellen Zahlen verwendet werden, wenn es um Flugbewegungen und Fluggeräte geht“, so Gerich. In einer Veranstaltung der Bürgerinitiative BiLGUS seien Behauptungen aufgestellt worden, die durch Tatsachen nicht zu rechtfertigen sind.
Sven Gerich führt an, dass entgegen der Behauptung der Bürgerinitiative sind bei derzeit 9.000 Flugbewegungen keine 20.000 geplant, sondern laut Vereinbarung zwischen Bundesregierung und US Army lediglich zulässig. Das gleiche gelte für die Zahl der Fluggeräte: Derzeit seien 33 Maschinen (14 Hubschrauber und 19 Starrflügler) in Erbenheim stationiert, hieß es bei der Veranstaltung. Tatsächlich sind auf der Lucius D. Clay Kaserne aber zurzeit 27 Maschinen, die restlichen sechs sind in Einsatzgebieten aktiv. Die Zahl soll laut Informationen der Stadt nicht steigen, laut Vereinbarung sei es erlaubt, bis zu 40 Fluggeräte auf dem Airfield zu platzieren.
Problematisch sei auch die Aussage, dass durch den Bau des militärischen Nachrichtenzentrums weitere Notwendigkeiten für Trainingsflüge entstünden. „Es kommen Soldaten und Offiziere der Armee sowie Zivilbeschäftigte hinzu. Das sind keine Piloten, die zum Erhalt der Fluglizenz fliegen müssen“, betont Gerich. Auch die Aussage, dass sich die Flugbewegungen ab 2016 verdoppeln würden, sei nicht gedeckt. „Ich weiß nicht, wie die Bürgerinitiative zu dieser Aussage kommt“, so der Oberbürgermeister, der sich erfolgreich dafür eingesetzt hatte, dass die Initiative in der deutsch-amerikanischen Fluglärmkommission mit einem beratenden Sitz vertreten ist, damit sie Informationen aus erster Hand erhält. Im Gegenzug könne man erwarten, dass mit diesen Informationen angemessen umgegangen wird.
Gerich und Goßmann betonen, dass man mit der US Army im Gespräch über Maßnahmen zur Lärmreduzierung sei, auch die Untersuchung zu Möglichkeiten, den Bodenlärm zu verringern, sei bereits geplant und würde in Kürze durchgeführt. Umweltdezernent Arno Goßmann weist zudem darauf hin, dass er eine Risikoanalyse in Auftrag gegeben habe, die derzeit in den Ortsbeiräten und städtischen Gremien diskutiert würde und damit auch ein wesentlicher Beitrag zur Aufklärung geleistet würde.
Symbolfoto