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Seit Samstagnachmittag feierten gut 100 Mitarbeiter und Bekannte einer Firma in der Hinterbergstraße in Igstadt ihre Weihnachtsfeier. Unter anderem wurden bis zu 70 (!) Shishas in einer großen Halle betrieben. Ein Teilnehmer, der zu seinem Auto ging, stieß sich am Kofferraumdeckel den Kopf und zog sich eine Platzwunde zu. Ein Rettungswagen wurde gegen 3:00 Uhr nach Igstadt gerufen.
Vor Ort schlug bei den Helfern das Kohlenstoffmonoxid (CO)-Meßgerät an. Eine erhöhte Konzentration von CO wurde in dem Raum festgestellt. Daraufhin wurden die verbliebenen 13 Teilnehmer der Weihnachtsfeier auf CO-Konzentration im Blut kontrolliert. Parallel wurden Feuerwehr und ein Notarzt zur Einsatzstelle gerufen. Aus dem CO-Vorfall vom Gräselberg am 24. November wollten die Rettungskräfte kein Risiko eingehen.
Die Berufsfeuerwehr Wiesbaden war mit mehreren Fahrzeugen vor Ort, unter anderem wurde der Messwagen an die Einsatzstelle beordert. Die Freiwillige Feuerwehr Naurod besetzte die Feuerwache 3 in Bierstadt. Einsatzleiter Harald Müller sah in der großen Zahl der betriebenen Shishas (Wasserpfeife), die mit jeweils 3 Holzkohlestäbchen in einem geschlossenen Raum betrieben worden sind, die Ursache für die erhöhte CO-Konzentration. Die hohe Anzahl der Wasserpfeifen und deren glimmenden Holzkohlestäbchen wirkten wie ein größeres Grillfeuer im Gebäude.
Bei insgesamt zehn Personen konnten erhöhte Werte von über 60 ppm (60 Partikel pro Million) festgestellt werden. Vier davon wurden mit dem Rettungswagen in das Krankenhaus gebracht, zwei fuhren selbst in das Krankenhaus und vier weitere verweigerten die Mitfahrt in die Klinik. Im Krankenhaus wurden die Leichtverletzten weiter behandelt. Vom Rettungsdienst war ein Leitender Notarzt, der Organisationsleiter Rettungsdienst, ein Notarzteinsatzfahrzeug sowie sechs Rettungswagen im Einsatz.
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Kohlenstoffmonoxid (CO) ist ein farb-, geruch- und geschmackloses sowie überaus giftiges Gas mit einer starken Wirkung auf Blut, Nerven und Zellen, welches bereits schon in kleinster Konzentration den Transport des Sauerstoffes über die Blutbahn verhindert und dadurch schwerste Schädigungen hervorrufen kann.
Shisha (Wasserpfeife)
Eine Shisha ist eine Wasserpfeife deren Ursprung aus dem arabischen Raum kommt. In der Shisha wird meist Tabak mit Fruchtaromen oder ähnlichen Geschmacksrichtungen geraucht. Der Rauch wird also zunächst durch mit Wasser gefülltes Gefäß gezogen. Dadurch wird der Rauch in erster Linie heruntergekühlt, soll aber auch gefiltert werden. Die Filterleistung des Wassers wird häufig überschätzt, nur wasserlösliche Rauchbestandteile werden zum Teil entfernt, so dass die Benutzung von Shishas gesundheitheile Folgen, ähnliche wie beim Rauchen, mit sich ziehen kann.