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Am vergangenen Freitagabend, pünktlich um 19:30 Uhr, eröffnete der Sitzungspräsident Markus Lehmann des Gesangvereins Teutonia 1882 die komplett ausverkaufte 39. närrische „Singstunde“ in der Mehrzweckhalle in Auringen und begrüßte die rund 600 bunt kostümierten Närrinnen und Narren mit einem dreifach, donnernden HELAU!
Einen Rückblick auf das alte Jahr 2013 verschaffte der „Auringer Bub“ Kurt Lehmann. Beleuchtet und hinterfragt wurden mit Witz und Humor so einige Themen wie der Abhörskandal der NSA oder die gewünschte Einführung des „Veggie-Days“ der Grünen. Er selbst würde erst zum Vegetarier mutieren, wenn er ins Gras beiße. Mit der Weisheit „Kannst du mal im Lebe en schwere Stein net bewege, dann tu dich net bemühe und loss en liege“ verabschiedete er sich von der Bühne und wurde vom Publikum mit Beifall beklatscht.
Die erste Tanzeinlage wurde von den süßen Mädels des Juniorgardeballett der Rot-weißen-Funken aus Frickenhofen dargeboten, die gekonnt ihre Beine in die Luft schwangen.
Schneewittchen (Markus Lehmann) und der noch übrig gebliebene siebte Zwerg (Thomas Baum) erzählten das altbekannte Märchen etwas verdreht aus einer anderen Perspektive und wurden mit einer abschließenden Rakete der herzhaft lachenden Narrenschaar bejubelt.
Nach der Begrüßung besonderer Gäste durch den Elferrat überreichte Wolfgang Nickel aus Nauert dem Verein einen Scheck, der dankend entgegen genommen wurde.
Wild ging es weiter, als die Herren des Auringer Springböck Männerballetts als Neandertaler verkleidet eine Tanz-Steinzeitparty lieferten und eine Zugabe nicht fehlen durfte.
Jokus, ein abgesandter von Gott (Joachim Mauer) nahm die katholische Kirche auf die Schippe und zeigte die neuste Erfindung, das gehäkelte Kondom mit einem Glöckchen an der Spitze, welches den Benutzer daran erinnern soll, wann es „soweit“ ist.
Das Gardeballett der Rot-weißen-Funken verwandelte die Bühne in eine Zirkusmanege und verzauberte das komplette Publikum mit atemberaubenden Tanzeinlagen und immer wechselnden, glitzernden Kostümen. Bei dieser dargebotenen Show blieben die Münder der Zuschauer vor Bewunderung offen stehen.
Kein Auge blieb vor Lachen trocken, als Hiltrud und Karlheinz mit ihrem positiven Denken aus dem Alltag eines älteren Ehepaares berichteten. Die Gehirngröße des Gatten wurde mit einer Walnuss verglichen und das Nettoprospekt von beiden besungen. Hier wurden die Lachmuskeln der Närrinnen und Narren heftig strapaziert – Muskelkater am nächsten Tag garantiert!
Vor der 15-minütigen Pause brachten die Auringer Buben mit bekannten Schunkelliedern das Publikum wieder in Schwung.
Frank Böhme als „Muttersöhnchen“ erzählte vom schwulen Seelentröster Horst-Hans, der ihm Beistand bot, weil der Fahrprüfer sich während der Fahrt übergab und die Kellerskopfsänger (Kekos) brachten mit Musik und Gesang wieder Stimmung in den Saal und luden zum Schunkeln ein.
Auch eine Wahrsagerin und ein Klempner (Martin Heininger und Christian Schier des Gonsenheimer Carneval Verein) durften nicht fehlen. Tief schaute die Wahrsagerin „Wünschelruth“ in ihre Kristallkugel und versuchte dem Klempner, der nur die defekte Toilette reparieren wollte, die Zukunft vorherzusagen. Mit diesem Auftritt taute die Narrenschaar wieder auf und vor Lachen musste sich manch einer den Bauch halten.
Mit ihren aufwendig angefertigten Kostümen fegten die Damen der „Süssgespritzte TG Naurod“ als Teufelinnen über die Bühne und führten ihren Feuertanz auf.
Das Ballett der „Kammerkätzchen und Kammerdiener“, die extra aus Köln angereist waren, raubten dem Publikum mit ihrem selbst vom Sitzungspräsidenten ernannten „sensationellen Tanzauftritt“ den Atem. Ein WOW jagte das andere bei der wahnsinnigen Akrobatik mit Sprungspagat und Pyramiden.
Das Zwiegespräch von „Dabbes und Flabbes“ (Kurt Lehmann und Dieter Baum), die bereits seit 43 Jahren die Fastnachtsbühnen im Ländchen aufmischen, rundete die Sitzung nach über 5 Stunden zum Schluss ab. Das war auch gleichzeitig die letzte Sitzung für das närrische Duo aus Auringen. Es gab Standing Ovations und eine Dankesurkunde sowie eine Reisegutschein für die beiden Originale, die damit in „Bühnenrente“ gehen.
Närrinnen und Narren, die nach diesem Programm noch etwas feiern wollten, konnten sich im hinteren Teil der Halle an der Sektbar oder beim Tanz noch etwas vergnügen.
Alles in allem war es eine sehr vielversprechende, bunt gemischte Sitzung die bei allen unvergessen bleiben wird. Da freut man sich doch schon gespannt auf die nächste Sitzung im kommenden Jahr, die am 30. Januar stattfindet!