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Das perfekte, etwas andere Herbst-Konzert: 520 klappernde Pferdehufe vor dem Jagschloss Platte! Zum zehnten Mal hatte der Wiesbadener Reit- und Fahr-Club zum Sternritt geladen – ein wunderbares Geburtstagsfest ist es geworden: mit 130 Pferden, Reitern und Fahrern, Jagdhornbläsern und dem Segen von Pastoralreferentin Jutta Fechtig-Weinert und ihrem Assistenten Thomas Burek.
Die Vielfalt der 'Konzert-Musiker' ist es, was den Sternritt in jedem Jahr zu einem so bunten, fröhlichen Ereignis macht, auch in diesem Jahr: Die kleinen Hinterhufe des 25-jährigen Shetland-Ponys sorgten für die hellen, leichten Töne, die tellergroßen Hufeisen des Kaltblutgespanns für den lautstarken Bass. Und dazwischen klang nahezu die gesamte Tonleiter – mit allen Hufgrößen, mit und ohne Beschlag, mit und ohne Stollen in den Eisen. Das Schönste an diesem besonderen Herbstkonzert war das langsame Anschwellen zu Beginn, als sich Reiter und Pferde, Kutschen und Fahrer aus allen Himmelsrichtungen dem Jagdschloss Platte näherten – von Steinfischbach, Schlossborn, Idstein, Niederseelbach, Frankfurt-Sindlingen, Taunusstein, Kloppenheim, Wallau, Neuhof, Adamsthal, Strinz, Frauenstein, Unterliederbach, Eppstein, Bärstadt, Rambach, Niedernhausen und vielen Orten mehr.
Und wenn man ganz genau hinhörte, erkannte man vielleicht sogar den Klang von den vier Rappen Charlie, Jonny, Jonas und Aaron. Sie sind 'Stammkunden' beim Sternritt, sie waren von Anfang an bei jedem WRFC-Sternritt dabei, und reisen jedes Jahr 40 Kilometer zum Treffpunkt Jagdschloss an. Auf dem Kutschbock – wie immer – Senior Dressler, in diesem Jahr an den Leinen unterstützt von seinem 13-jährigen Enkel. Familie Dressler und ihr schmucker Vierspänner sind dem WRFC eng verbunden, nicht nur der Sternritt ist ohne sie kaum vorstellbar, auch beim Pfingstturnier und beim alljährlichen Kutschenkorso sind sie stets dabei.
Etwas später tauchte in traditioneller Herrschaftlichkeit eine Reiterin in der Herbstsonne auf: Barbara Möller war zum dritten Mal beim Sternritt dabei. Auf ihrer Stute Cheyenne ist sie aus Taunusstein-Neuhof angeritten – im Damensattel! Und dann konnte man schon Familie Rössler aus Sindlingen sichten. Das 25-jährige Pony Nelly wurde geführt. Vor sechs Jahren hatte Celina ihre Nelly noch beim Sternritt geritten, damals war Celina sieben und jüngste Teilnehmerin bei diesem Herbstevent. In diesem Jahr saß Celina stolz auf ihrer Tinkerstute Elfie, aber Nelly war trotzdem noch dabei.
Als sich alle Sternreiter versammelt hatten, hielten Pastoralreferentin Jutta Fechtig-Weinert und ihr Assistent Thomas Burek eine Andacht, die nicht nur Pferdeleute bewegte – von der Verpflichtung, die wir alle gegenüber Tieren haben und davon, was wir vor allen Dingen von unseren Pferden zurückbekommen: Treue, Vertrauen und Kameradschaft. Im herrlichsten Herbstwetter wurden dann alle angereisten Pferde und Hunde gesegnet – eine Tradition, die unbedingt zum Sternritt gehört. Die Jagdhornbläser des Kreisjägervereins Groß-Gerau begrüßten zunächst alle Sternritt-Teilnehmer vor dem Jagdschloss, auch das ist längst eine liebgewonnene Tradition, und gaben zum Abschluss noch ein kleines Konzert im Jagdschloss für alldiejenigen, die nicht per Pferd angereist waren.
Einige Reiter und Fahrer waren beim zehnten Geburtstag des Sternritts tatsächlich zum zehnten Mal dabei. Für ihre Sternritt-Treue erhielten sie je zwei Eintrittskarten zum Internationalen Wiesbadener Pfingstturnier 2018 und ein WRFC-Jubiläumsbuch. Und alle Sternreiter bekamen, wie in jedem Jahr, natürlich eine Sternritt-Jahresnadel.
Die Helfer und die Vorstands-Mitglieder des WRFC strahlten mit der Herbstsonne um die Wette. Es war ein toller zehnter Geburtstag. Nach dem Abschluss des Herbst-Konzerts brachen Ross und Reiter in alle Himmelsrichtungen auf.
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Fotos: Manfred Deutschländer