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In den kommenden Wochen werden überall in der hessischen Landeshauptstadt Balkone und Fenster mit bunten Sommerblumen geschmückt. Das ist eine gute Gelegenheit, etwas für die bedrohte Insektenwelt zu tun, findet der Imkerverein Wiesbaden und startet deshalb die Aktion Bienenfreundliche Blumenkästen, weil jeder Quadratmeter zählt!.
„In den letzten 30 Jahren haben wir mehr als zwei Drittel der Insekten in Deutschland verloren. Das hat dramatische Auswirkungen in der Natur, denn wenn die Honig- und Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge seltener werden, dann werden auch immer weniger Blüten bestäubt und die Artenvielfalt geht verloren“, macht Siggi Schneider, Vorsitzender des Imkervereins Wiesbaden, deutlich. Ursachen für das Insektensterben sind in erster Linie der Mangel an Nahrung und Nistmöglichkeiten. Flächenverluste und intensivere landwirtschaftliche Nutzungen führen zu einem Rückgang an nektar- und blütenstaubspendenden Pflanzen.
„Mit einer guten Auswahl der Pflanzen für den Balkonkasten können wir den summenden Honigsammlerinnen neue Nahrungsquellen erschließen und so dafür sorgen, dass ihre Lebensbedingungen verbessert werden“, erklärt Schneider und weiter: “Jeder Blumenkasten ist eine Bereicherung des Insektenküchenzettels und viele tausend Blumenkästen bilden eine große Blumenwiese. Das ist gut so, denn jeder Quadratmeter zählt.“
Die Mitglieder des Wiesbadener Imkervereins haben in den letzten Tagen mehr als 60 Gärtnereien und Blumenläden in der Stadt angeschrieben. Neben einem bunten Plakat, das für bienenfreundliche Blumenkästen wirbt, liegt dem Brief auch eine Liste mit Pflanzen bei, die für Insekten besonders attraktiv sind. Die Gärtnerinnen und Gärtner kennen die Lebensbedingungen dieser Balkonblumen bestens und beraten gerne.
Geranien sind leider für viele Insekten nicht interessant, weil sie als Nahrungsspender nicht geeignet sind, macht Schneider deutlich. An ihrer Stelle empfiehlt er beispielsweise Fächerblume, Verbenen, Vergissmeinnicht, Vanilleblume oder Männertreu. Besonders gut eignen sich auch mediterrane Kräuter wie Lavendel, Bergbohnenkraut, Thymian und Salbei, die man zu den Blütenpflanzen arrangieren kann. Dann hat man auf dem Fensterbrett nicht nur einen schönen Sommerflor, sondern auch gleich noch frische Zutaten für die Sommerküche.
Auch im Garten kann man die heimischen Insekten durch eine geschickte Pflanzenauswahl fördern. Statt Kirschlorbeer, der Vögeln und Insekten wenig bietet, kann man Kornelkirsche, Haselnuss, Felsenbirne, Mispel, gemeiner Schneeball, Traubenholunder oder Heckenkirschen pflanzen. Sie bilden einen bunt blühenden Blickfang und sind bei Biene Maja und ihren Freunden besonders beliebt.
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Informationen zu bienenfreundlichen Blumenkästen gibt es auf der Homepage des Imkervereins Wiesbaden unter www.imkerverein-wiesbaden.de.
Dort gibt es auch entsprechende Pflanzenlisten.
Archivfotos