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Der Countdown läuft: Im September dieses Jahres werden die umfangreichen Sanierungsarbeiten in der Wiesbadener Straße 78-80 in "Kastel Housing" abgeschlossen sein und sich das Wohngebäude in einem völlig neuen Erscheinungsbild präsentieren. Die Vorfreude bei den Mitgliedern des Vereins "Gemeinsam Leben in Kastel e.V." (GliK) ist entsprechend groß: Sie werden das Gros der insgesamt 58 Wohnungen anmieten, um ihren Traum von einem generationsübergreifenden Zusammenleben in sozialer Verantwortung zu verwirklichen. Wer sich "GliK" anschließen möchte, muss sich beeilen: Es gibt nur noch ein kleines Kontingent an freien Wohnungen.
Wohnformen sind immer ein Ausdruck des gesellschaftlichen Wandels. Teilen und Tauschen beziehen sich deshalb längst nicht mehr nur auf Fahrräder, Autos oder Elektroroller. „Wir registrieren ein wachsendes Interesse an Wohnungsangeboten, in denen Menschen ihre Vorstellung vom 'gemeinschaftlich Wohnen' verwirklichen können“, erläutert Thomas Keller, Geschäftsführer der GWW. Aus diesem Grund habe man bereits vor einigen Jahren unternehmensintern die Projektgruppe "Netzwerk neues Wohnen Wiesbaden" gebildet, um Menschen bei der Realisierung ihrer Ideen aktiv unterstützen zu können.
„Mit unseren Gemeinschaftswohnprojekten bieten wir Wohnraum für Menschen in jeder Lebensphase und für alle Einkommensgruppen“, ergänzt Keller. So wurde auch in "Kastel Housing" auf einen breiten Wohnungsmix geachtet. Es gibt kleinere Einheiten mit 40 m2 und größere Wohnungen mit über 80 m2, sowohl im frei finanzierten als auch im geförderten Segment. Für gemeinschaftliche Aktivitäten sind entsprechende Räumlichkeiten vorgesehen, die von "GliK" gemietet und für gemeinschaftliche Aktivitäten bewirtschaftet werden.
Derartige Wohnprojekte haben also nichts mit einer klassischen "WG" gemeinsam, in der sich die Bewohner:innen Küche, Bad und Wohnzimmer teilen. Vielmehr bilden die gemeinschaftlichen Bereiche das Bindeglied. Sie sind der Ort, an dem man zusammenkommen und gemeinsamen Aktivitäten nachgehen kann. Jedes Mitglied kann sich also in seine persönlichen privaten Rückzugsräume zurückziehen und muss dennoch nicht auf die Vorzüge der Gemeinschaft verzichten.
Zu wissen, dass man nicht alleine ist und füreinander da ist, wenn es die Situation erfordert, ist ein Motiv, sich für ein "organisiertes Zusammenleben" zu entscheiden. Darüber hinaus geht es jedoch auch darum, gemeinsam etwas zu unternehmen und Interessen zu teilen. Über zwei Dutzend Mitglieder zählt der gemeinnützige Verein "GliK" inzwischen. Darunter Paare wie Alleinstehende sowie Familien mit Kindern. Der Grundgedanke, der alle miteinander vereint: ökologisch, nachhaltig in einer guten, lebendigen Nachbarschaft zu leben.
In "Kastel Housing" möchten sie mit ihrem Projekt einen lebendigen Treffpunkt im Quartier schaffen, der offen für alle ist. Wer noch ein Teil dieses gemeinschaftlichen Wohnprojekts werden möchte, muss sich allerdings sputen: Es gibt nur noch wenige freie Wohnungen.
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Foto: Regina Graminski