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Die Digitalisierungs-Werkstatt Rhein-Main ist eine neue Veranstaltungsreihe für Handwerksbetriebe und kleine Produktionsunternehmen. Die Idee dahinter überzeugte rund 30 Teilnehmer, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.
„Meine Kollegen und ich möchten die kostenlose Veranstaltung nutzen, um die Bedürfnisse von Handwerkern und kleinen Produktionsbetrieben kennenzulernen,“ sagt Initiator Klaus M.Bernsau. „Gleichzeitig sollen die Unternehmen die Möglichkeit bekommen, den Digitalprofis Fragen zu stellen, ohne gleich eine dicke Rechnung zahlen zu müssen.“ - Eine klassische Win-Win-Situation also.
„Wir Dienstleister können oft nicht genau einschätzen, was kleine Unternehmen in Sachen Digitalisierung genau brauchen. Abhängig von Angebot und Unternehmensaufbau können das nämlich von Unternehmen zu Unternehmen völlig verschiedene Dinge sein,“ erklärt Klaus M. Bernsau. „Aber die potentiellen Kunden artikulieren ihre Bedürfnisse oft nicht, weil sie ihrerseits die möglichen Lösungen nicht einschätzen können.“ Deshalb ist es wichtig, beide Seiten ins Gespräch zu bringen.
Die Digitalisierungs-Werkstatt Rhein-Main bietet für diesen Austausch einen zwanglosen Rahmen.
„Es ist uns wichtig, dass alles völlig entspannt abläuft,“ so die Idee von Bernsau und Kollegen. „Denn nur dann kommt man auch wirklich ins Gespräch. Niemand soll sich zu etwas gezwungen fühlen.“ Um die Gäste auf das Thema Digital einzugrooven gibt es zunächst drei Kurzvorträge, später zwei Workshops.
In den Pausen ist ausreichend Gelegenheit für Gespräche. Wer möchte, kann sich auch in den Räumen des First Choice Business Center umschauen. Der Anbieter für Geschäftsräume ist stets auf der Suche nach Mietern für seine Büros und Konferenzzimmer.
Frank Hamm, Berater für interne Kommunikation und Zusammenarbeit, stellt ein 6-Punkte-Programm vor, das hilft, Struktur in den Berufsalltag zu bringen. „Es ist wichtig, eine tägliche Routine zu entwickeln,“ sagt er.
Wenn alltägliche Abläufe automatisiert sind, wird der Blick frei für´s Wesentliche.
Dasselbe gilt für den Arbeitsplatz. Nichts soll von der Arbeit ablenken. Einen aufgeräumten Schreibtisch und einen leeren Bildschirm findet Hamm ebenso hilfreich, wie Kopfhörer, die für Ruhe sorgen. Weitere wichtige Faktoren sind regelmäßige Pausen und Abwechslung zwischen verschiedenen Tätigkeiten.
Natürlich gibt es für alle sechs Punkte digitale Hilfsmittel, von Smart Phone Funktionen und Bildschirmeinstellungen bis hin zur Meditations-App.
Johannes Kellinghusen informiert über digitale Beschaffung im Handwerk. Am Beispiel seines Unternehmens, Würth, erläutert er, wie die genau richtige Anzahl von Schrauben zur genau rechten Zeit an einer Baustelle eintrifft.
Da geht es nicht nur um das Timing selbst. Lagerhaltung, Produktion, Bestellvorgänge und Auslieferung müssen in allen Punkten genau aufeinander abgestimmt sein. Und das ist keineswegs Hexerei, sondern das Ergebnis einer ausgefeilte Software, genau abgestimmt auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Kunden.
„Es gibt viele Handwerksbetriebe, die sind schon vorbildlich aufgestellt,“ weiß Kellinghus. „Aber viele haben auch noch Informationsbedarf.“ Dass das Handwerk insgesamt hinter anderen Branchen her hinkt, hält er für ein Vorurteil.
Klaus M. Bernsau stellt Möglichkeiten der digitalen Unternehmenskommunikation vor. Dabei geht es nicht nur um Websites, Social Media und Online Shops, um möglichst viele potentielle Kunden zu erreichen.
Wichtig sind auch Tools für die interne Kommunikation der Unternehmen. Neben E-Mails werden Anwendungen für Wissensmanagement, Zusammenarbeit und Corporate Social Media immer wichtiger. Auch hier gilt: „Um einzuschätzen, was der Kunde wirklich braucht, muss der Digitalprofi erst einmal wissen, was es im Unternehmen für Bedürfnisse gibt.“
Laut Bernsau gibt es zum Beispiel 800 mögliche Kriterien, um die Qualität einer Website zu erfassen. Wirklich wichtig sind seiner Meinung nach aber nur zwölf. Ähnliches gilt natürlich auch für alle anderen Tools.
In den parallel laufenden Workshops von Paul Herwarth von Bittenfeld (er vertritt den Wiesbadener Google-Partner Seibert Media) und Oliver Bibo von Xelos, geht es um die sinnvolle Nutzung der Google G Suite und das Corporate Social Media Xelos.
Die nächste Digitalisierungs-Werkstatt Rhein-Main findet am Dienstag, 25. Juni, statt. - Infos gibt es online und direkt bei Veranstalter Dr. Klaus M. Bernsau, Telefon: 0611/ 88 04 36 75.
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Fotos: Petra Schumann