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In einem Deko-Outlet-Shop in der Wiesbadener Innenstadt brach am Sonntag um kurz vor halb acht ein Feuer aus. Mehrere Notrufe gingen daraufhin in der Rettungsleitstelle Wiesbaden wenige Sekunden später ein. Die Anrufer berichtete von einer Explosion, Feuer und starkem Qualm in einem Geschäft in der Kirchgasse.
Genau in diesem Moment in dem die Schaufensterscheiben zerbarsten, liefen zwei 19 und 21-jährige Passantinnen an dem Ladengeschäft vorbei. Sie atmeten Rauchgase aus der entweichenden schwarzen Rußwolke ein.
Ein Großaufgebot vpn Rettungskräften rückte an die Einsatzstelle aus. Neben der Berufsfeuerwehr war auch die Feuerwehr Stadtmitte vor Ort. Als die Einsatzkräfte eintrafen, stand das Geschäft lichterloh in Flammen. Mit zwei Trupps unter Atemschutz, wurde der Löschangriff mit zwei Hohlstrahlrohren sofort begonnen. Parallel ging ein Atemschutztrupp zur Personensuche vor, erklärte der Einsatzleiter der Berufsfeuerwehr, Arndt Mettin. Die Bewohner des Hauses hatten sich gegenseitig über den Brand informiert und waren bereits aus ihren Wohnungen auf die Straße gegangen. Die Einsatzkräfte konnten schnell aufatmen, im Laden befand sich keine weitere Person.
Das Feuer konnte rasch unter Kontrolle gebracht werden. Das Ladengeschäft, das circa 100 Quadratmeter groß ist, brannte vollständig aus. Die Nachlöscharbeiten zogen sich bis in die späten Abendstunden hin. Im angrenzenden Kiosk wurde geprüft, ob sich das Feuer ausgebreitet hatte. Nach dem man sich Zutritt verschafft hatte, konnte dort nur eine leichte Verrauchung festgestellt werden. Auch in der darüber liegende Arztpraxis sowie in einem Friseursalon, breitete sich der Qualm aus. Das angrenzende Treppenhaus zu den Wohnungen war ebenfalls leicht verraucht.
Das beschädigte Inventar wurde mit Schaum abgelöscht. Weiterhin überprüften die Kräfte, ob sich das Feuer durch die Zwischendecke ausbreiten konnte. Nach Abschluss der Nachlöscharbeiten sind noch weitere Sicherungsmaßnahmen geplant. Während des Einsatzes war die Rheinstraße ab Höhe Luisenplatz voll gesperrt. Ebenso war die Fußgängerzone in diesem Bereich nicht passierbar.
Die beiden Passantinnen erlitten eine mittelschwere Rauchgasvergiftung und wurden nach Erstversorgung in die Druckkammer der Asklepios Paulinenklinik gebracht. Aufgrund der unklaren Lage war die Einsatzleitung Rettungsdienst (bestehend aus dem Organisatorischen Leiter Retttungsdienst und dem Leitenden Notarzt aus Wiesbaden) vor Ort. Weiterhin standen sechs Rettungwagenbesatzungen, sowie zwei Notärzte bereit.
Bei der "Explosion" die Zeugen wahrgenommen hatten, handelt es sich vermutlich um die zerberstenden Schaufensterscheiben. Die anschließend schnelle Brandausbreitung war eine Folge der frischen Sauerstoffzufuhr, so der Einsatzleiter der Feuerwehr Mettin.
Die verwaisten Wachen 1,2 und 3 der Berufsfeuerwehr wurden durch die Freiwilligen Wehren Frauenstein, Schierstein, Bierstadt und Erbenheim besetzt. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Die Schadenshöhe beläuft sich nach ersten Erkenntnissen auf etwa 300.000 Euro.
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Fotos: Steffie Kahle, Joshua Ziß