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Es kommt Bewegung in die Frage der Bebauung des Grundstücks in der Moritzstraße. Zum Jahresende macht das Land Nägel mit Köpfen.
„Ich freue mich über die nun mit der Hochschule Fresenius getroffene Vereinbarung. Die Ansiedelung des neuen Hochschulstandortes auf dem Areal der ehemaligen Gerichtsliegenschaften stärkt die Landeshauptstadt als Hochschulstandort und wird einen Beitrag zur positiven Entwicklung des Stadtquartiers leisten", zeigte sich Hessens Finanzminister Dr. Thomas Schäfer überzeugt. Das Viertel werde vom Einzug der Hochschule profitieren. „Durch die Studierenden wird Wiesbaden-Mitte noch jünger und belebter. Das nun im Wege des Erbbaurechts übertragene Teilgrundstück wird so sinnvoll genutzt", sagte der Minister.
Die Hochschule Fresenius plant einen Hochschulneubau mit Hörsaal und Cafeteria für rund 1.000 Studierende der Fachbereiche Design sowie Wirtschaft & Medien. „Den Neubau von Fresenius unterstützen wir mit einer Landesbürgschaft von maximal 7,7 Millionen Euro", erklärte Schäfer. Zur Deckung des Stellplatzbedarfs der Hochschule Fresenius sei ferner der Bau von rund 90-100 Tiefgaragenstellplätzen vorgesehen, die vom Land mit bis zu fünf Millionen Euro finanziert und der Hochschule unentgeltlich zur Nutzung überlassen werden. Auch die Stadt Wiesbaden beteilige sich an der Finanzierung des Baus der Tiefgarage. Sie stelle dem Land dafür sowie für anfallende Abbruchkosten Mittel in Höhe von 2,5 Millionen Euro zur Verfügung.
Diplom-Kaufmann Hermann Kögler, Geschäftsführer der Hochschule Fresenius gGmbH, begrüßte den Erbbauvertrag mit dem Land Hessen. „Das Erbbaurecht zur Ansiedlung der Hochschule in der Wiesbadener Moritzstraße war ein zentraler Bestandteil der Absichtserklärung zwischen dem Land, der Stadt Wiesbaden und der Hochschule Fresenius vom Februar 2015. Ich sehe darin einen weiteren, wichtigen Schritt zur Realisierung unseres Vorhabens, für das nun die endgültige rechtliche Basis mit dem Land Hessen geklärt ist."
Mit dem Bauvorhaben in der Moritzstraße kehrt die Hochschule Fresenius an ihren Wiesbadener Ursprung zurück. Carl Remigius Fresenius hatte 1848 sein Chemisches Laboratorium mit einer Ausbildungsstätte in der Kapellenstraße gegründet. Aus dieser ging später die Hochschule Fresenius hervor.
„Ich freue mich über die gute Nachricht. Für die Anwohnerinnen und Anwohner, das Quartier und die ganze Stadt ist das ein ermutigendes Signal“, erklärt Wiesbadens Oberbürgermeister Sven Gerich. „Damit rückt die Verwirklichung des Hochschulcampus‘ wieder ein großes Stück näher.“ Die Planung wurde bereits in verschiedenen öffentlichen Gremien der Stadt vorgestellt. Die weitere Umsetzung wird im Wiesbadener Bauaufsichtsamt und im Stadtplanungsamt bearbeitet.
Mit der Zusage von Fresenius kommt wieder Bewegung in die weiteren Planungen für das gesamte Gelände und das alte Gerichtsgebäude und lässt wieder Spielraum für alternative Nutzungsmöglichkeiten. Nach der Bürgerversammlung, in der die Pläne für eine Umnutzung des Gerichtsgebäudes in Wohnraum präsentiert wurden, und auf unverhohlene Ablehnung stießen, schnuppern die Grünen, als Befürworter eines Gründerzentrums für die Kreativwirtschaft in dem historischen Gebäude, wieder Morgenluft. Aufgrund der aktuellen Entwicklung, signalisierten auch SPD-Fraktionschef Christoph Manjura und OB Sven Gerich Diskussionsbereitschaft. So bringt man sich schon mal in Position für mögliche Koalitionen nach den Wahlen im März.
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