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„Fastnacht wird auf jeden Fall stattfinden, das ist so sicher wie Weihnachten und Oster“, erklärte Simon Rottloff, Vorsitzende der Dachorganisation Wiesbadener Karneval 1950 e.V. (DACHO), am Donnerstagmittag auf einer Pressekonferenz im Rathaus, auf der er gemeinsam mit Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende – beide mit einem vierfarbbunten Mundschutz der DACHO bekleidet – die Fastnachtskampagne 2020/2021 vorstellte.
Fastnachtsbegeisterte müssen in Corona-Zeiten stark sein. Bereits im Sommer hatten sich alle der DACHO angehörigen Vereine darauf verständigt, aufgrund des gesellschaftlichen Gesundheitsschutzes keine weiteren Veranstaltungen im Jahr 2020 durchzuführen. Auch die Saalfastnacht und der Kinderumzug sowie der große Fastnachtssonntagszug wurden abgesagt. Dennoch soll es ein kleines und coronasicheres Programm geben.
Der Beginn der fünften Jahreszeit soll am 11. November symbolisch mit dem Hissen der vierfarbbunten Fahne auf dem Schlossplatz eingeläutet werden – ohne Publikum.
Eigentlich hatte man geplant, dass sich je eine Vertreterin oder ein Vertreter der Dacho-Mitgliedsvereine, des Dacho-Vorstands, die Stadtverordnetenvorsteherin und der Oberbürgermeister unter den geltenden Hygieneregeln auf dem Schlossplatz zu einer kurzen Zeremonie versammeln.
Doch wegen des "Lockdowns" werden am 11. November lediglich der Oberbürgermeister, die Stadtverordnetenvorsteherin und der DACHO-Vorsitzende in einem nichtöffentlichen Akt ohne Rahmenprogramm und Ansprachen die Fahne am Rathaus hissen. „Am 11.11. um 11:11 Uhr wird die Fahne das Wiesbadener Rathaus schmücken. Wir werden es allein machen und zwar als sichtbares Symbol für den Beginn unserer närrischen Jahreszeit“, erklärte Rottloff am Donnerstag.
Auch die traditionelle Übergabe des Schlüssels zum Wiesbadener Rathaus wird stattfinden. „Wir arbeiten gerade daran, dass die Wiesbadenerinnen und Wiesbadener und die Freunde der Wiesbadener Fastnacht nicht hierherkommen müssen, um der Schlüsselübergabe beizuwohnen“, so Rottloff. Alternativ werde die Übergabe aufgezeichnet oder live über die sozialen Netzwerke gestreamt. „Das macht es möglich, dass man trotzdem daran teilhaben kann, ohne persönlich anwesend sein zu müssen.“
„Uns ist es wichtig, dass das Brauchtum weiterlebt“, betonte Rottloff. Um ein Stück Fastnacht zu den Wiesbadenerinnen und Wiesbadenern nach Hause zu bringen, wollen die DACHO und die angeschlossenen Vereine ein Videositzung mit Tanzmariechen, Gardegruppen, Showtanzgruppen, Büttenreden und Gesang aus den Reihen der DACHO-Mitgliedsvereine aufnehmen.
Eine gewählte Programmkommission hat das Programm für die geplante Videositzung ausgewählt und gestaltet. Produziert werden soll am zweiten oder dritten Wochenende im Januar. Die Veröffentlichung dieses Formates ist für ca. vier Wochen später geplant. Anschauen können sich Interessierte die Videositzung dann auf der Website der DACHO. „Wir sind gespannt, auf wie viele Zuschauer wir kommen. Ich gehe davon aus, dass wir damit mehr Menschen erreichen, als mit unserer großen Prunksitzung im Kurhaus", sagte Rottloff.
Für das große Fastnachtswochenende, 13. und 14. Februar, soll unter der Leitung von Zuginspektor Thomas Schreiner zudem eine Pop-up Fastnachtsmesse mit geschmückten Buden auf verschiedenen Plätzen in der Wiesbadener Innenstadt durchgeführt werden. „Es ist wichtig, dass wir in diesen Zeiten alle eng zusammenstehen und wir den Schaustellerbetrieben, die uns ansonsten immer treu unterstützt haben, eine Alternative bieten können“, fasste Thomas Schreiner die Intension der DACHO zusammen.
Der große Fastnachtssonntagszug sowie der Kinderfastnachtumzug in der bevorstehenden Kampagne finden aus Sicherheitsgründen nicht statt.
„Wir sind froh mit Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende stellvertretend für die Landeshauptstadt Wiesbaden einen engagierten Mitstreiter bei der Entwicklung alternativer Ideen an unserer Seite zu wissen. In diesen Zeiten ist es wichtig nicht den Kopf in den Sand zu stecken, sondern besonnen aber auch mutig neue Wege zu gehen. Immer unter der Vorgabe, das Abstand, Hygiene und Gesundheitsschutz an erster Stelle kommen. Und genau dies machen wir Seit an Seit, die Stadt, unsere angeschlossenen Vereine und der Dachverband“ so Rottloff abschließend.
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