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Im Wiesbadener Rathaus fand am Mittwoch, 28. September, die Abschlussveranstaltung des Dialogprozesses für den Aufbau der öffentlichen E-Ladeinfrastruktur statt.
Verkehrsdezernent Andreas Kowol begrüßte und dankte den Expertinnen und Experten aus den Bereichen Einzelhandel, Parkhausbewirtschaftung, Wohnungsbaugesellschaften und Arbeitgeber sowie den Ortsbeiräten und den städtischen Fachämtern, die sich seit Mai dieses Jahres zu diesem Thema in Werkstattgesprächen austauschten und gemeinsame Lösungen erarbeiteten.
Dieser Dialogprozess ist Bestandteil des Förderprojekts E-Mobility Hub aus dem Sofortprogramm „Saubere Luft“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz.
Die Projektziele der Phase 1 sind erreicht und wurden auf der Abschlussveranstaltung vorgestellt. Ein Umsetzungskonzept zum Aufbau öffentlicher Ladeinfrastruktur inklusive eines Roll-out-Konzepts mit der Vorplanung von zehn Standorten liegt vor.
Im Rahmen des sechsmonatigen Dialogprozesses wurde beispielsweise mit den Akteuren geklärt, wie die durch Dritte aufgebaute Ladeinfrastruktur auch von Bürger:innen genutzt werden kann, beziehungsweise wie Stadt und Akteure zukünftig zusammen arbeiten können.
Das Tiefbau- und Vermessungsamt übernimmt dabei die Rolle des Koordinators und organisiert den von allen als positiv beschriebenen Erfahrungsaustausch. Es sind beispielsweise Pilotprojekte geplant, um Ladeinfrastruktur für Mieter:innen auch öffentlich nutzbar machen zu können. Außerdem wird geprüft, ob und wie die Nutzung von Ladeinfrastruktur von Handel und Gewerbe auch außerhalb der Geschäftszeiten möglich ist.
Darüber hinaus optimiert und digitalisiert das Tiefbau- und Vermessungsamt den stadtinternen Genehmigungsprozess zum Aufbau von Ladeinfrastruktur, erarbeitet Mustervorlagen für den Antragsprozess und erstellt eine Themenseite im Geoportal, die einen Überblick zu Bestand und Planungen gibt. Hier werden dann auch vorsondierte Standorte eingetragen, die für den Aufbau von Ladeinfrastruktur gut geeignet sind.
Die Wiesbadener Ergebnisse sollen anderen Kommunen als Blaupause zum Aufbau von öffentlicher Ladeinfrastruktur dienen. Hierzu hat das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML) einen Leitfaden erstellt.
In einem weiteren Schritt, entsprechend dem Projektziel Phase 2, wird Wiesbaden eine Konzessionsausschreibung zum flächendeckenden Aufbau von Ladeinfrastruktur finalisiert und veröffentlicht werden.
Außerdem soll das geplante Parkhaus an der Klarenthaler Straße ein E-Mobility-Hub werden. Dieses innovative Projekt wurde in der Diskussion als mustergültige Lösung hervorgehoben. Im Rahmen des Förderprojekts E-Mobility Hub wird im Parkhaus nicht nur umfänglich E-Ladeinfrastruktur installiert, sondern es wird auch mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach so ausgestattet, dass es selbst Strom produziert.
Projektleiterin Katja Imhof vom Wiesbadener Tiefbau- und Vermessungsamt: „Die Klimakrise macht den Umstieg auf E-Mobilität dringlich. Dennoch ist der Aufbau eines komplett neuen Ladesystems komplex, und es braucht die Expertise vieler Nutzergruppen. Wir sind froh, dass wir in Wiesbaden diesen Weg des Dialogs gegangen sind und so sehr gute Lösungen planen konnten, die nun zügig umgesetzt werden können.“
Für Andreas Kowol, Dezernent für Umwelt, Grünflächen und Verkehr, ist es besonders wichtig, dass alle Zugang zur Ladeinfrastruktur haben: „Für das Jahr 2030 werden in Wiesbaden knapp 50.000 Elektroautos, 35 Prozent der Gesamtzulassungen, erwartet. Alle, die ein E-Auto besitzen möchten, sollen auch die Möglichkeit haben dieses einfach und preiswert laden zu können. Innenstadtbewohner:innen ohne privaten Stellplatz sind dabei in der Regel auf die öffentliche Ladeinfrastruktur angewiesen. Deshalb ist hier der Ausbaubedarf besonders hoch.“
Zudem läuft seit Mitte September in Wiesbaden eine Kommunikationskampagne zum Thema Elektromobilität, welche die Vorteile der E-Mobilität plakativ verdeutlicht.
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Foto: Stadt Wiesbaden