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Die Stadt Wiesbaden lässt Eichenprozessionsspinner bekämpfen. Deshalb sind in Am Mittwochabend fiel die Entscheidung für das Ticket um die Finalteilnahme der Deutschen Meisterschaft. Der VC Wiesbaden und die Roten Raben Vilsbiburg standen sich in dieser Saison bisher viermal gegenüber. Jeweils das Auswärtsteam gewann die bisherigen Partien. Am vergangenen Samstag siegten die Hessinnen in Vilsbiburg und zwangen die Roten Raben zum dritten Entscheidungsspiel in die Rüsselsheimer Großsporthalle.
Der VC Wiesbaden erwischte einen guten Start in den ersten Satz und konnte sich fünf Punkte absetzen (6:1). Allerdings holten die Gäste wieder auf. Beim Stand von 19:19 setzen sich die Bayern wieder ab und konnten mit dem ersten Satzball mit 25:21 gewinne. Im zweiten Durchgang führten Vilsbiburg mit 8:3. Die Hessinnen kämpften sich auf ein 15:16 heran. Danach gewannen die Roten Raben die Überhand und hatten sechs Satzbälle. Mit dem vierten Satzball bauten die Gäste zum 2:0 aus.
Im dritten Durchgang führte der VC Wiesbaden nach einer Blockserie zunächst mit sechs Punkten Abstand (13:7). Zur zweiten technischen Auszeit schmolz der Vorsprung auf drei Punkte (16:13). Vilsbiburg konnte zum 20:20 ausgleichen. Beim Stand von 23:23 spielten die Roten Raben den Ball knapp ins Aus und so hatte der VCW den ersten Satzball, der noch erfolgreich abgewehrt wurde. Der Zweite war dann erfolgreich (26:24). In Durchgang vier steigerte sich der VC Wiesbaden, hatte auf jeden Angriff von Vilsbiburg eine Antwort und führte zur zweiten technischen Auszeit mit 16:9. Der VCW führte mit 22:16 und verlor dann sechs Punkte in Folge. Nach dem ersten vergebenen Satzball, hatten die Roten Raben den ersten Matchball, der mit einem Aufschlagfehler vergeben wurde. Mit dem dritten Satzball konnte der VCW den Tiebreak erzwingen.
Im Tiebreak führten die Füchsinnen mit 4:2 und verloren dann sechs Punkte in Folge an Vilsbiburg (4:8). Zwar kamen die Hessinnen wieder auf 8:10 zurück, mussten sich am Ende deutlich mit 15:9 geschlagen geben. Im Finale der Deutschen Meisterschaft stehen sich nun die Roten Raben Vilsbiburg und der Dresdner SC gegenüber. Ab dem 26. April starken die Finalspiele.
Eigentlich hatte der VC Wiesbaden den Pokalsieger am Boden. Eigentlich. Aber die Gäste standen wieder auf. „Wir haben immer an uns geglaubt“, sagte Raben-Nationalspielerin Jennifer Geerties, die auch ein Lob für den Gegner aussprach: „Sie haben gekämpft ohne Ende und in den Sätzen drei und vier alle Bälle geholt. Und es herrschte eine Superstimmung in der Halle. Kein Wunder, dass der VCW die beiden Sätze gewonnen hat.“ Und damit wie schon im Heimspiel der Hauptrunde ein 0:2 in ein 2:2 umgewandelt. Aber wie am 12. März kam Vilsbiburg auch diesmal zurück. „Sie haben einfach ein Super-Team, sie haben es verdient“, sagte Julia Osterloh. Die VCW-Mittelblockerin wurde wie im entscheidenden Spiel gegen Münster als „Wertvollste Spielerin“ ausgezeichnet und blickt auf eine äußerst erfolgreiche Saison zurück.
Die hätte nun mit Finalspielen in der neuen Halle am Platz der Deutschen Einheit gekrönt werden können. Die Mannschaft hat eine Euphorie entfacht. „Über 1.500 Zuschauer in der Rüsselsheimer Großsporthalle – und das am Abend des Bayern-Fußballspiels“, freute sich Nicole Fetting über das „tolle Publikum, das grandios hinter unserem Team stand“. Das, so die Sportdirektorin, „hat sich die Mannschaft erarbeitet. Das haben sich auch all unsere Helfer erarbeitet“. Eine gute Basis, um in der nächsten Saison wieder anzugreifen. Dann in der neuen Heimat, im Herzen der Stadt.
Die Spielerinnen des VC Wiesbaden waren nach der knappen Niederlage im letzten Halbfinalspiel enttäuscht. Sie hatten auf Finalspiele in der neuen Halle am Platz der Deutschen Einheit gehofft. Regina Mapeli Burchardt hatte noch vor dem entscheidenden Spiel noch angekündigt "Wir wollen ins Finale". Am Ende einer starken Saison bleibt dem VC Wiesbaden eine bronzene Medaille.
VC Wiesbaden - Rote Raben Vilsbiburg 2:3
1. Satz 21:25 (25 Minuten)
2. Satz 21:25 (27 Minuten)
3. Satz 26:24 (30 Minuten)
4. Satz 28:26 (35 Minuten)
5. Satz 9:15 (14 Minuten)
MVP: Michelle Bartsch (RRV), Julia Osterloh (VCW)
Zuschauer:
1.531
Fotos: Tom Klein