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Aufstehen, ein Zeichen setzen, das Thema in die Öffentlichkeit bringen und friedvoll und trotzdem kraftvoll ein Zeichen setzen, deshalb wird die Aktion jedes Jahr durchgeführt. Engagierte Bürgerinnen und Bürger aus Wiesbaden und Umgebung und zahlreiche Institutionen, haben zu dieser Veranstaltung eingeladen.
Im Wechsel wurde getanzt und mitreißende Reden gehalten. Schirmfrau der diesjährigen Aktion ist Sr. Lea Ackermann, Gründerin von SOLWODI (Solidarity with Women in Distress). Sr. Lea ist eine Frau mit Mut. Die Ordensschwester sah in Ruanda und Kenia das große Elend der Frauen und Mädchen, die zu Zwangsprostitution gezwungen wurden. Sie nahm sich den Frauen und Mädchen an, denen, die in der Gesellschaft keine Stimme haben. Als sie von der Not erzählte, wie die noch minderjährigen Mädchen selbst schon Kinder versorgen müssen und so weiterhin in der Prostitution gefangen bleiben, um ihre Kinder versorgen zu können, waren viele Teilnehmende tief gerührt. Sr. Lea hat klare Worte und verneint Gewalt an Frauen, ob in Deutschland oder in der ganzen Welt.
Nach solch bewegenden Worten wurde wieder getanzt, um gemeinsam zu demonstrieren. Mit gewohnter Freude und großem Elan motivierte Mascha Holly von der Aidshilfe Wiesbaden e.V. symbolisch im Tanz die Ketten der Gewalt zu brechen.
Durch das Programm führte Anika Nagel von Wildwasser Wiesbaden e.V., einer Fachberatungsstelle gegen sexuelle Gewalt. „Für viele Betroffene von sexueller Gewalt ist es so wichtig, dass das Thema in die Öffentlichkeit kommt und das Schweigen gebrochen wird“, erzählt Nagel.
Auch Saskia Veit-Prang, Kommunale Frauenbeauftragte der Landeshauptstadt Wiesbaden sagt: „One Billion Rising setzt ein ganz wichtiges Zeichen gegen Gewalt an Mädchen und Frauen. Auf der ganzen Welt stehen gemeinsam mit uns in Wiesbaden am 14. Februa, Menschen auf und fordern eine Welt ohne sexuelle Belästigung, ohne Vergewaltigungen und ohne Unterdrückung.“
Ein weiteres emotionales Highlight war -wie in den Vorjahren- die Rede einer Betroffenen. Eine junge Frau, die von ihrer Familie zwangsverheiratet wurde, sagt in ihrer Rede: „Ich liebe meine Familie trotzdem, auch wenn man das nicht verstehen kann. Aber jetzt habe ich auch hier eine Familie gefunden bei Solwodi. Sie haben mir gezeigt, dass Frauen auch Rechte haben. Nach 20 Jahren Leben in Afghanistan, in denen ich niemals auch nur eine Entscheidung treffen durfte, fallen mir eigene Entscheidungen immer noch schwer. Es dauert einfach seine Zeit, sich an ein neues Leben zu gewöhnen, aber ich will es schaffen!“
Zum Schutz der Frau wurde die Rede von Sonja Hartmann, aus der Vorbereitungsgruppe von One Billion Rising Wiesbaden, vorgetragen.
Für Solidarität mit Frauen und Mädchen weltweit wurde der Liedtext „Break the Chain“ auch in vielen anderen Sprachen gelesen. Sr. Lea las auf Französisch, aus der Vorbereitungsgruppe David Craig auf Englisch sowie Mascha Riyazi auf Russisch. Mila Kovacevic von wif e.V. trug auf Serbisch vor und Razaw Akram auf Arabisch.
Auch die Teilnehmenden wie auch die vielen Ankommenden von Bus und Bahn konnten sich beteiligen. Unter dem Motto „Ich bin hier, weil…“ konnten Zettel ausgefüllt werden. Darunter auch ein Zettel mit dem Inhalt „weil Gewalt keine Lösung ist“.
Weil Gewalt keine Lösung ist, wird Wiesbaden weiter tanzen, auch im nächsten Jahr.
All das ist nur möglich, weil sich viele Menschen ehrenamtlich oder auch im Rahmen ihrer Berufstätigkeit engagieren. All ihnen gebührt ein großer Dank. Ebenso dem Restaurant Chillers, das die Aktion logistisch vor Ort unterstützt und der hervorragenden Technik von Schoko Pro. „Dass heute die Sonne scheint, ist das Dankeschön für diese gelungene Veranstaltung“, so eine Mitarbeiterin von SOLWODI Mainz.
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Fotos: Veranstalter