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Angefangen hat alles 1977 als Musikfest für Familien in den Reisinger Anlagen gegen über des Wiesbadener Hauptbahnhofs. In den 1990er-Jahren wurde das Festival in den Park des Schloss Freudenberg in Dotzheim verlegt und hieß seit dem „Folklore im Garten“. An drei Tagen haben bis zu 30.000 Besucher zwischen Bäumen und dem Schloss gefeiert und gechillt.
2007 ist Folklore in den Kulturpark und den Wiesbadener Schlachthof umgezogen. Der Platz im Schlosspark war zu klein geworden für das Musik-Event.
Und so wird auch an diesem Wochenende (Freitag, 29. und Samstag, 30. August) das in Wiesbaden zum Kult gewordene Festival zelebriert. In diesem Jahr findet das Event an nur zwei, wie sonst an drei Tagen statt. Das Motto von Folklore „Nullvierzehn“ heißt „goodbye and hello“. Und hat etwas mit der diesjährigen Ausrichtung zu tun. Erstmals und auch nur in diesem Jahr ist der Eintritt zu den Open-Air-Konzerten frei. Lediglich die Veranstaltungen im Schlachthof und Räucherkammer kosten Eintritt.
In den vergangenen sieben Jahren hat sich Folklore und das Musikangebot gewandelt. HipHop, Techno, Rap und House sowie Indie wird auf den Bühnen gespielt. Außerdem gehören Lesungen, Diskussionen, Straßenkünstler und viele verschiedene kulinarische Genüsse zum Angebot des Festivals.
Los geht es am Freitagabend, um 17:00 Uhr, gut eine Stunde vor dem ersten Gig. Die Wiesbadener Gruppe In Hope konzentriert sich hier auf ihre Wurzeln: melancholische und kritische Texte, mit eingängigen Geigenmelodien und akustische Gitarren. Die Besucher werden von In Hope musikalisch in die Vergangenheit und textlich in die Zukunft versetzt. Weiter geht es kurz nach 21:00 mit der Gruppe Pascow, mit Punkrock, der schnell, hart und direkt vom Herzen kommt. Ein Highlight, bei dem die Besucher erst Augen und Ohren erst einmal in Einklang bringen müssen, wird die letzte Darbietung des Abends. Zusammen mit sieben Bläsern und zwei Schlagzeugern entführt ein Sänger die Festivalbesucher mit bayerischer Blasmusik ins Reich des HipHop. Eine Musik, wo man erst einmal genau hinhören sollte.
Weitere lokale Bands finden beim Folklorefestival ihren Weg auf die Bühne. So steht etwa am Samstag, 30. August, ab 17:40 Uhr nach Rolf Zuckowski die Wiesbadener Hip Hop-Band One Love auf der Bühne im Park. Das junge Hip Hop Kollektiv bietet in Sachen Abwechslung, Spaß und Energie mit ihrem eigenen Sound reiche Vielfalt, die ihresgleichen sucht. Die Crew setzt sich dabei in Sachen Kopfnicken, Feiern und Entspannen – kurz gesagt chillen – keine Grenzen. Judith Holofernes, die Sängerin der Band „Wir Sind Helden“, wird am Samstagabend der Top-Act des Festivals sein. Sie hat vor kurzem ihr Soloalbum herausgebracht. Darauf singt sie vom Elternsein und vom Kinderhaben, von der großen Unschlüssigkeit, der Liebe, der geglückten und der nicht so geglückten, und vielem mehr. Und ist damit für nicht Wenige die Stimme ihrer Generation geworden. Um 22:40 Uhr wir sie auf der Parkbühne stehen.
Stehen auf Parkbühne gleich vom Start weg zahlreiche Musik-Acts auf dem Programm, geht es in der so genannten Räucherkammer erst einmal Wortreich zu Sache: mit wilden Worte-Sprechblasen, besser bekannt als Poetry Slam. Erwartet werden bis zu zehn Poeten und Poetinnen aus der Poetry Slam-Szene, Hobbydicherinnen und Posesie-Knalldichter, die ihre Beiträge zum Besten geben.
Ganz kostenfrei ist es hier aber nicht. Im Gegensatz zum Outdoor-Programm kosten die Tickets der Räucherammer pro Festival Tag 7 Euro im Vorverkauf (inkl. RMV Ticket) und 9 Euro an der Abendkasse.
Noch mehr Partystimmung kommt vielleicht nur noch in der Kreativfabrik auf. Traditionell wird hier Folklore auf zwei Floors geboten.
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Das Programm auf einen Blick:
Archivfotos: Wiesbadenaktuell