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Wer kennt nicht Murphy´s law „Was schief gehen kann geht schief“? Mit dieser Tatsache sah sich auch Wiesbadens Weihnachtsbaumbeauftragter Clemens Fuidl, nach 15 problemlosen Jahren in Sachen Aufstell-Orga erstmals konfrontiert.
Es hätte so schön werden können. Der Stadt Wiesbaden wurde für 2017 eine wunderschöne Douglasie als Geschenk für den Weihnachtsmarkt angeboten. Das prachtvolle Stück, das einst in Wiesbaden gekauft wurde und viele Jahre in Rheinland-Pfalz wuchs, muss dort aus Sicherheitsgründen gefällt werden und was lag da näher, als der Tanne vorher noch einen letzten spektakulären Auftritt in ihrer Heimat zu verschaffen.
Leider hatten die Spender die Rechnung ohne die notwendige Logistik und das Wetter gemacht. Denn als am Samstag, 14. November, der Transporter und die Baumfäller anrückten, stellte sich der Boden nach tagelangem Regen als zu nass, weich und rutschig und somit als zu gefährlich dar, um den Baum zu fällen. Zudem fehlten die notwendigen Stahlplatten zum Unterlegen, um den Grund provisorisch zu befestigen.
Damit nicht genug fehlte auch noch eine notwendige Transportgenehmigung. So zog das Weihnachtsbaumteam rund um Clemens Fuidl unverrichteter Dinge wieder ab.
Im Laufe der Woche musste Fuidl feststellen, dass es aus logistischen Gründen nicht gelingen würde, den Baum pünktlich bis Montag, 20. November vor das Wiesbadener Rathaus zu schaffen. Ein Plan B musste her. Der fand sich im Wiesbadener Stadtwald, wo nach Rücksprache mit dem Förster eine 25 Meter hohe Fichte nach dem schweren Herbststurm so freisteht, dass sie gefällt werden muss.
„Eine Fichte hatten wir bisher in Wiesbaden noch nicht als Weihnachtsbaum, ich bin mir aber sicher, dass wir diese genauso schöne herrichten werden, wie die Vorgängerbäume“, sagt Clemens Fuidl im Gespräch mit Wiesbadenaktuell. „Nach seinem Einsatz auf dem Sternschnuppenmarkt wird der Baum von einem Bauern abgeholt, kleingehäckselt und unter einen Acker gepflügt. Damit kehrt der Baum in den natürlichen Kreislauf zurück“, so Fuidl weiter.
Auch für die kommenden Jahre ist Fuidl schon vorbereitet. „Ich habe immer schon einige Bäume im Auge, die zur Abholzung freigegeben sind. Im Westerwald stehen mehrere Exemplare, die ich mir gut vor dem Wiesbadener Rathaus vorstellen könnte“, sagt der Weihnachtsbaumbeauftragte.
Fuidl ist sich ganz sicher, dass der diesjährige Baum rechtzeitig zur Eröffnung des Weihnachtsmarktes im hellen Glanz seiner Lichterkette erstrahlen wird.
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