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Euphorie schon vor dem Anpfiff. Eine äußerst gelungene Choreographie durch den „Fan-Club UB19“ spornte das Team an. Die ganze Woche werkelten die Jungs an Plakaten und Banner. „Die sind einfach der Wahnsinn. Ganz großer Dank“, freute sich Keeper Dennis Quandt über so viel Rückhalt. In der Tat. Das ganze Dorf war unterwegs. Fast 200 TVB-Anhänger, angeführt von den Breckenheimer Handballlegenden Edgar Völker und Josef Oppel strömten in die Sporthalle Linden, zauberten eine fantastische Atmosphäre ins weite Rund. Heimspielatmosphäre pur. Die Unterstützung war auch bitter nötig.
Die Gastgeber bestimmten die Anfangsphase. Die TVB-Abwehr stand zu flach. Linden hatte leichtes Spiel, kam zu einfachen Toren. Nachdem 6:3 (13.) nahm TVB-Coach Gilles Lorenz eine Auszeit. Dennis Quandt, Fabian Luft und Raphael Barisch kamen in die Partie. Ab diesem Zeitpunkt ergriff der Gast die Initiative. Dennis Quandt war der große Rückhalt. Er parierte sieben (!) Bälle in Folge. Ob von außen, Halbhoch, vom Kreis, Dennis Quandt beherrschte Ball und Gegner.
Im Angriff sorgte der TVB nun für viel Wirbel. Fabian Luft war der Dominator, initiierte viele von Erfolg gekrönte Aktionen. Vor allem das Zusammenspiel mit Rechtsaußen David Buckel klappte prächtig. Daniel Manns, mit viel Durchschlagskraft, stieß immer wieder in die Lücken. In Unterzahl markierte der Rechtshänder den Anschluss zum 6:7 (16.). Das Spiel war packend, hart und mit hohem Tempo, dabei aber von großem gegenseitigen Respekt geprägt. Linden verlangte dem Spitzenreiter alles ab. Ein richtiger Titelfight. Die Ländchescrew auf der Überholspur. Luft 3x, Crecelius und Buckel trafen zur 12:7- (28.) Führung. Manns mit seinem dritten Einschlag, sorgte für die 13:8 Pausenführung.
Im zweiten Akt das gleiche Bild. Barisch, Arne Walter ackerten in der Abwehr. In der Schlussphase gesellte sich Timo Mrowietz hinzu. Kamgaing musste nach zwei Zeitstrafen kürzertreten. Höhepunkte waren sicherlich die Siebenmeterduelle zwischen Lindens Keeper Rocksien und Fabian Luft. Der ehemalige Bundesligaspieler, mit allen Wassern gewaschen, zog alle nervigen Register. Ohne Erfolg. Breckenheims Linkshänder mit Nerven aus Stahl schoß ein ums andere Mal dem 2,02 m großen Schlaks die Kugel um die Ohren. Von sieben Versuchen traf Luft siebenmal. Keine schlechte Ausbeute. Das 22:14 (46.) durch Timo Treber, der immer besser in Fahrt kam, bedeutete die Vorentscheidung.
Linden gab nicht auf, stemmte sich gegen die drohende Niederlage. Gilles Lorenz gab Buckel, Luft und Manns Verschnaufpausen. Linden verkürzte bis zur 52. Minute den Vorsprung auf 24:20. Tim Heuss kam nach dreimonatiger Verletzungspause in die Partie. Sein erster Ballkontakt bedeutete das 25:20 (54.). Keeper Vincent Robinson, nun wieder zwischen den Pfosten, pariert zweimal in Folge. Die Schnelligkeit war bei Timo Treber in den besten Händen. Die entstehenden Freiräume nutzte der Linksaußen, dank seines Turbos, gnadenlos aus. Arne Walter traf zum 28:23 und Treber setzte mit einem Doppelschlag ein Ausrufezeichen hinter eine atemberaubende Leistung an einem glanzvollen Abend.
Samstagabend. Linden 21:23 Uhr. Abpfiff. Für die TVB-Fans gibt es kein Halten mehr. Alle Dämme brechen. Strahlende Spieler. Jubelnde Anhänger. Der eine oder andere verdrückt Freudentränen. Das Parkett wird spontan zur Feiermeile umfunktioniert. Mit 30:24 (13:8) gewinnt der TV Breckenheim beim Tabellendritten MSG Linden. Bei dem gleichzeitigen Punktverlust des Tabellenzweiten TV Petterweil in Heuchelheim (30:30) steht das Team um Kapitän Sascha Seitz, am vorletzten Spieltag, als Landesligameister und Aufsteiger in die Oberliga Hessen fest.
Es zeigte sich die tolle Gemeinschaft innerhalb des TVB. Ob 7 oder 70, alles feierte mit. Ab ging die Post. Gilles Lorenz, der alles richtig machte, bekam eine ordentliche Bierdusche. Fabian Luft inszenierte gemeinsam mit den „UB19lern“ die „Humba Hymne“. Es war richtig was los. Breckenheim ließ es ordentlich krachen und zeigte sich auch im Feiern in Meisterlaune. Der Gerstensaft floss in Strömen. Stiller Genießer Breckenheims sportlicher Leiter Mathias Beer, der kräftig für Nachschub sorgte. Wer „mittendrin“ war, wird diese Augenblicke nie vergessen.
Mit einem Feuerwerk begrüßte Breckenheim den frisch gebackenen Meister, der laut hupend, gegen Mitternacht im Ort einfuhr. Unglaublich. Bis in die frühen Morgenstunden ging die Feier im Vereinsheim des TC Breckenheim weiter. Gespielt, gewonnen, gesungen, getrunken.
Nicht auszudenken, was am kommenden Samstag in Breckenheim los ist, wenn nach dem letzten Spiel gegen Griedel (Anpfiff 18:00 Uhr) die offizielle Meisterschaftssause startet. Die Halle dürfte aus allen Nähten platzen. Verdient haben es sich die Jungs allemal. „Ich bin so stolz auf jeden in der Mannschaft. Das Spiel war ein Spiegel der Saison. Nach zehn Minuten haben wir uns richtig reingebissen. Es war eine überzeugende Leistung. Die Mannschaft hat eine tolle Entwicklung genommen“, sprach Lorenz und gönnte sich einen Meisterschluck aus der Pulle.
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MSG Linden - TV Breckenheim 24:30 (8:13)
TV Breckenheim: Quandt, Robinson, Luft 8/7, Treber 6, Crecelius 2, Manns 4, Arne Walter 2, Buckel 5, Kamgaing, Seitz 1, Barisch, Heuss 2, Timo Mrowietz, Bengil, Jan Walter.
Schiedsrichter:
Andreas Milke (Melsungen)/Daniel Vogt (Fritzlar)
Zuschauer:
450 (davon 200 Breckenheimer Fans)
Spielfilm: 2:0 (2.), 3:1 (6. ), 5:3 (12.), 6:5 (15.), 7:7 (21.), 7:12 (28.), 8:13 – 10:14 (34.), 11:17 (39.), 13:19 (42.), 15:23 (47.), 18:24 (51.), 20:25 (54.),23:28 (57.), 24:30.
Fotos: TV Breckenheim