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Anfang des Jahres hatte sich der JC Wiesbaden bereits entschieden wieder als Kampfgemeinschaft mit der HTG Bad Homburg bei den Mannschaftsmeisterschaften anzutreten. Nach Bronze im Vorjahr hat es zwar keine laut gesagt, doch insgeheim hat sich das Team gewünscht dieses Jahr den großen Wurf zu landen. Dass es am Ende gelang ist umso schöner.
Die stärkste Leistung des Tages lieferte das Team zum Schluss ab. „Im Finale passte einfach alles zusammen. Die Mädels waren fokussiert und haben bis zur letzten Sekunde alles gegeben“, freuten sich die die Betreuer Markus Schmitt (für die HTG Bad Homburg) und Marcel Stebani (Judo Club Wiesbaden).
Wie in allen anderen Duellen des Tages brachte Dominique Denkewitz die Kampfgemeinschaft mit 1:0 in Führung. Den Ehrenpunkt für das Team vom JZ Heubach erkämpfte Lea Schmid gegen Hannah Opitz, die trotz Finalniederlage einen starken Wettkampftag hinlegte. Einen sicheren Punkt steuerte anschließend Annabelle Winzig bei, die schnell führte und ihre Gegnerin eine Sekunde vor Ende, per Würgegriff, zur Aufgabe zwang. Den nächsten sicheren Punkt erkämpfte Lea Markloff per Haltegriff, womit nur noch ein einziger Punkt zum Titelgewinn fehlte. Somit lag der Druck als nächstes auf Marlene Winter, die es immerhin mit der EM-Teilnehmerin Tarah Stumpp zu tun bekam.
Es war ein packender Kampf, mit Chancen auf beiden Seiten und der Druck auf Seiten der Heubacherin wurde immer größer. Ein Unentschieden wäre der fast sichere Sieg für die Kampfgemeinschaft. Drei Sekunden vor Ende war die letzte Kampfunterbrechung. Danach stürmte Stumpp auf Marlene los, versuchte ihr Glück mit einem Selbstopferwurf, dem Marlene auswich und ihre Gegnerin mit dem Schlussgong in den Haltegriff nahm. Dieser lief durch. Der vierte Ippon, uneinholbar vorne und der erste Deutsche Meistertitel war damit perfekt. Von der Erfolgswelle und ohne Druck konnten Merit Petersen, mit einem schönen Wurf und Laya Meister, per Aufgabe durch Armhebel, das Endergebnis noch auf 6:1 hochschrauben.
„Eine tolle und absolut verdiente Mannschaftsleistung“, freute sich Betreuer Marcel Stebani. Immerhin hat das Team sich durch die härteste mögliche Auslosung gekämpft, da alle drei Kontrahenten anschließend auf dem Podium gelandet sind.
Im Auftaktduell gegen den TSV München-Großhadern wartete direkt der Deutsche Meister von 2014 und Silbermedaillengewinner von 2015. Dominique Denkewitz brachte das Team in Führung. Den ersten Wirkungstreffer landete Marlene Winter, als sie eine Gewichtsklasse höher kämpfte und auf 2:0 erhöhte. Großhadern verkürzte danach noch einmal auf 1:2. Lea Markloff war, in der Klasse bis 63 kg, ihrer Gegnerin überlegen, doch kurz vor Ende kostete eine kleine Unachtsamkeit den Sieg. Den alten Abstand stellte Annabelle Winzig schnell wieder her und Hannah Opitz musste sich in einem Offensivduell leider geschlagen geben. Den vierten Punkt und damit den vorzeitigen Sieg machte Merit Petersen perfekt, die ihre Gegnerin völlig zermürbte. Laya Meister besorgte anschließende den Schlusspunkt zum 5:2.
In der Vorschlussrunde kam es zum Duell mit dem UJKC Potsdam, die schon in 2015 auf dem Podium standen und bei den Deutschen Einzelmeisterschaften der U18 als bester Verein abschnitten. Na klar, auch hier brachte Dominique Denkewitz in Führung, bevor die Starken Brandenburgerinnen erstmals den Ausgleich schafften. Die erneute Führung sicherte EM-Starterin Annabelle Winzig, die an diesem Tag eine Bank war. Erneut folgte der Ausgleich für Potsdam, bevor es in der Klasse bis 70 kg zur Schlacht des Tages kam. Hannah Opitz kämpfte ging nach wenigen Sekunden bereits hoffnungsvoll in Führung und behielt diese, mit großer Willensstärke, bis zum Ende fest. Und wieder glich Potsdam aus. Diesmal durch die Deutsche Meisterin Lena Grulich, die sich gegen Fabienne May durchsetzen konnte. Aber im letzten Kampf hielt die Serie und Noemi Tortell sackten den 4:3 Siegpunkt ein.
In der U18 männlich fehlten lediglich 20 Sekunden bis zum Doppelgold für die Wiesbadener. Im Duell mit dem UJKC Potsdam führte Florian Denkewitz, in der Klasse bis 60 kg, bis kurz vor Ende. Flo war der aktivere Kämpfer auf der Matte, konnte zwar keine Wurfwertung erzielen, doch sein Gegner musste drei Passivitätsstrafen hinnehmen. Leider kam dieser, 20 Sekunden vor Ende, mit einer Wurfaktion durch und erzielte die entscheidende kleine Wertung für Potsdam.
„Das war bitter, doch kein Vorwurf an Flo, er hat einen ganz starken Wettkampf geliefert“, resümierte Trainer Michael Görner. Die Punkte im Finale sammelten Markus Seifert, Fabian Görner und Valerie Lukas Nenninger ein. Der Endstand von 3:4 für Potsdam soll auf keinen Fall über die erfolgreichen Meisterschaften der Männer hinwegtäuschen. Der Deutsche Vizemeister ist ein starkes Ergebnis für den JCW. Mit etwas mehr Glück hätte es auch durchaus 4:3 für den JCW stehen können. In den Vorrunden besiegte der JCW starke Nachwuchsmannschaften und kämpften sich verdient ins große Finale vor.
Das Team der U18 Männer waren bereits ins Viertelfinale gesetzt. Hier kam es zum Duell mit dem TSV München-Großhadern. Die Münchener gehören zu den erfolgreichsten Nachwuchsmannschaften der letzten Jahre. Die ersten Punkte holten Markus Seifert und Fabian Görner und anschließend Nils Dönges. Nils kämpfte in der höheren Gewichtsklasse über 81 kg und konnte seinen deutlich schwereren Gegner über die Zeit besiegen, womit er die Tür zum Halbfinale weit aufgestoßen hat. Den Sack zu machte Valerie Lukas Nenninger, den Trainer Michael Görner unbedingt hervorheben wollte: „Großen Respekt an Valerie, dass er da die Nerven behaltet hat und nichts anbrennen ließ – ein sicherer Rückhalt fürs Team“. Der Leichtgewichtler, in der Klasse bis 50 kg, musste sowohl im Viertel -als auch im Halbfinale beim Zwischenstand von 3:3 ins entscheidende Duell. Beide Male ließ er seinen Gegnern keine Chance.
Einziger Wehrmutstropfen im Viertelfinale war die Verletzung von Christian Yedgarian. Der Sechziger musste mit einer Ellbogenverletzung vorsorglich ins Krankenhaus. Der Halbfinalgegner war der TH Eilbeck. Der nächste Brocken. Die Hamburger sind bereits mehrfacher Deutsche Mannschaftsmeister gewesen. Nach einem 0:2 Rückstand eröffnete Florian Denkewitz die Aufholjagd. Gefolgt von Markus Seifert, diesmal in er Klasse über 81 kg, der den 2:2 Ausgleich herstellte. Eilbeck holte sich die Führung noch einmal zurück, bevor Fabian Görner wieder Ausglich.
Der Deutsche Meister musste ebenfalls eine Klasse höher ran und konnte seinen Gegner über die volle Kampfzeit niederringen. Wieder stand es 3:3 und wie schon erwähnt war Valerie Lukas Nenninger der sicherste Rückhalt, den man sich an diesem Tag hätte wünschen können. Nach circa 90 Sekunden katapultierte er das Team ins Finale, als er seinen Gegner voll auf den Rücken warf.
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Die Kampfgemeinschaft Judo Club Wiesbaden & HTG Bad Homburg
44: Laya Meister, Noemi Tortell
48: Merit Petersen, Fabienne May, Nele Scholl
52: Dominique Denkewitz, Rebecca Regnery, Sara Arnold
57: Annabelle Winzig, Lea Markloff, Leonie Rüenauver
63: Leonie Nußbaum, Franziska Winzig
70: Hannah Opitz, Marlene Winter
+70: Nathalie List, Christina Faber (leider nicht dabei, weil mit der Nationalmannschaft U21 in Japan)
Das männliche U18 Team Judo Club Wiesbaden:
50: Valerie Lukas Nenninger, Clemens Römer
55: Dimo Moissiadis
60: Florian Denkewitz, Christian Yedgarian
66: Tobias Rosenbaum, Fabian Görner
73: Niko Moissiadis, Frederik Meffert
81: Nils Dönges (JC Limburg), Markus Seifert (JC Samurai Offenbach)
+81: Sven Seifert (JC Samurai Offenbach)
Fotos: Privat