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"Wäre Jesus Klimaaktivist?" prangt seit letzte Woche auf einem Banner an der Frontseite der Ringkirche Wiesbaden. Das Banner war für alle Besuche im Stadtzentrum nicht zu übersehen und stellte eine von mehr eren Aktionen dar, die in Zusammenarbeit zwischen der Letzten Generation und der Ringkirche Wiesbaden entstanden sind.
Während der Wiesbadener Kirchennacht am 6. September präsentierte die Kirchenvernetzung der Letzten Generation Mainz/Wiesbaden eine Impulsveranstaltung mit dem Titel "Hier klebe ich – und kann nicht anders".
Das Ziel der Veranstaltung war es, den Kirchenbesucher die Gründe zu erläutern, warum sich die Mitglieder der Kirchenvernetzung der Letzten Generation aus ihrem christlichen Glauben heraus engagieren. Anknüpfend an Martin Luthers Aussage „Hier stehe ich, ich kann nicht anders“, verdeutlichten sie ihre Entschlossenheit, sich trotz Widerständen und Repressionen einzusetzen. Für sie ist es selbstverständlich, dass sie aufgrund ihres Glaubens an Gott, den Schöpfer der Erde, laut werden, Missstände anprangern und sich für eine gerechte und transparente Gesellschaft einsetzen.
Sie wollen nicht untätig bleiben, während die Lebensgrundlagen zerstört werden. Die Mitglieder der Kirchenvernetzung sind überzeugt, dass Jesus sich mit aller Energie für den Schutz unseres Planeten eingesetzt hätte, da ihm das Wohl aller Menschen auf dieser Erde am Herzen lag.
“Indem er nicht davor zurückgeschreckt ist, in den Konflikt mit herrschenden Autoritäten zu gehen, zeigte er sich als Vorbild für Menschen, die heute, im friedlichen, zivilen Ungehorsam, für die Sicherung von Existenzgrundlagen auf die Straße gehen”, sagt Judith Konrad, sich bereits bei mehreren Protesten Letzten Generation beteiligt hat.
Weiter betont sie, dass Jesus Machtverhältnisse angeprangert hat, die nur den eigenen Profit im Blick hatten. Im Vergleich dazu wird kritisiert, dass die Bundesregierung mit ihrer unzureichenden Klimapolitik das Grundgesetz (§20a GG) verletzt, das sie verpflichtet, die Lebensgrundlagen auch im Interesse künftiger Generationen zu schützen.
Zudem wirft die Aktivistin die Frage auf, ob Jesus auch Klimaaktivist gewesen wäre? „Hätte er, im Zuge des Protests, etwa Regeln der Straßenverkehrsordnung gebrochen, um unignorierbar auf die Verantwortung, die wir in dieser Zeit haben, hinzuweisen?”
Die Kirchenvernetzung der Letzten Generation Mainz/Wiesbaden dankt Pfarrerin Geißler von der Ringkirche für die Offenheit und die Courage, die Klimakatastrophe in der Veranstaltung zur der "Nacht der Kirchen" anzusprechen. Die positive Resonanz auf die Möglichkeit und die Form des Dialogs bestärkt und motiviert für weitere Diskussionen.
Aus diesem Grund findet am Mittwoch, 18. September, um 19:00 Uhr im Gemeindehaus der Ringkirche ein Vortrag mit anschließender Diskussionsrunde statt. Dabei stehen die Fragen im Mittelpunkt: Wäre Jesus Klimaaktivist? Die Letzte Generation als Stein des Anstoßes für die Kirche? Alle Gemeindemitglieder und Interessierten sind herzlich eingeladen teilzunehmen.
Pfarrerin Geißler erklärt dazu: „Die Klimakrise ist etwas, was uns alle angeht und bedroht“, so Pfarrerin Geißler von der Ringkirche, „deshalb müssen wir ins Tun kommen. Wir versuchen als Gemeinde schon einiges in Bewegung zu bringen und freuen uns auf die neuen Impulse der „Letzten Generation“.
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Foto:Letze Generation Mainz/Wiesbaden