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Die gute Nachricht vorne weg. Insgesamt sind die Wiesbadener mit ihrem Leben in der Landeshauptstadt zufrieden. Am besten schnitte dabei die Frage nach den persönlichen Beziehungen ab. 85 Prozent gaben an, sehr zufrieden oder zufrieden damit zu sein.
Auch nach anderen Einschätzungen wurde gefragt: „Machen Ihnen persönlich die folgenden Dinge Sorgen oder keine Sorgen?“. Angesichts der Umweltverschmutzung sorgen sich die meisten Befragten, nämlich 80 Prozent. An zweiter Stelle rangiert mit 72 Prozent soziale Ungerechtigkeit. Fremdenfeindlichkeit und Rassismus sorgen 68 Prozent. Ebenfalls 68 Prozent fürchten sich vor Terroranschlägen und für jeweils 67 Prozent sind die Entwicklung der Europäischen Union und der Klimawandel Anlass zur Sorge. Geringer ausgeprägt ist die Sorge vor Verletzungen durch einen Unfall (38 Prozent), die Sorge um die Wirtschaftslage (37 Prozent) und einen möglichen Verlust des Arbeitsplatzes bzw. die Angst davor, keinen finden zu können (31 Prozent).
Für die Analyse ihrer Antworten wurden die Befragten sechs charakteristischen sozio-demografischen Gruppen zugeordnet: Paarhaushalte mit Kindern, Gutsituierte, Niedrigverdiener, alleinstehende Seniorinnen, Senioren-Paarhaushalte und Teilzeitbeschäftigte.
Niedrigverdiener und beide Seniorengruppen sind etwas seltener zufrieden mit ihrem Gesundheitszustand als der Durchschnitt. Mit ihrer beruflichen und mit der finanziellen Situation ihres Haushaltes sind Niedrigverdiener deutlich seltener zufrieden als die anderen drei Gruppen, die vorwiegend durch Befragte im erwerbsfähigen Alter charakterisiert sind.
Am zufriedensten mit ihrer finanziellen Situation sind Senioren-Paarhaushalte. Mit ihren persönlichen Beziehungen sind alle sechs Gruppen zu mindestens 80 Prozent sehr zufrieden oder zufrieden: Hier schwanken die Werte zwischen 80 Prozent (Niedrigverdiener) und 89 Prozent (Senioren-Paarhaushalte). Niedrigverdiener schätzen ihre persönlichen Möglichkeiten zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben als weniger zufriedenstellend ein (49 Prozent sind sehr zufrieden oder zufrieden) als alle anderen Gruppen. Mit diesem Lebensaspekt sind jedoch auch Paarhaushalte mit Kindern seltener zufrieden (55 Prozent, Durchschnitt: 66 Prozent). Bei ihnen ist auch die Zufriedenheit mit der verfügbaren Zeit für Dinge, die man gerne macht, sehr gering ausgeprägt (33 Prozent %, Durchschnitt 59 Prozent).
Die Sorge vor Umweltverschmutzung, Fremdenfeindlichkeit, tendenziell auch vor Terroranschlägen und sozialer Ungerechtigkeit, bewegt alle sozio-demografischen Gruppen ähnlich stark, während die Sorge um den Arbeitsplatz und Angst vor einem Unfall sehr unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Neben beiden Seniorengruppen sind Niedrigverdiener diejenige Gruppe, die bei den meisten möglichen Vorkommnissen überdurchschnittlich oft angab, dass sie ihnen Sorge bereiteten. Bei Besserverdienern und Paarhaushalten mit Kindern rufen die abgefragten Themen am seltensten überdurchschnittlich große Sorgen hervor.
Persönliche Bewertungen sind es auch, die in einem Modell der Statistiker eine interessante Rolle spielen: Am Beispiel der Einschätzung zur Zuwanderung nach Deutschland wurde mittels einer multivariaten Analyse berechnet, dass diese Sorge wenig abhängig von der Sozialstruktur der Befragten und von persönlichen Kontakten zu Migranten im täglichen Leben ist. Dagegen wird sie von der Bewertung des Zusammenlebens in der eigenen Wohngegend stark beeinflusst. Je besser diese ausfällt, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass man die Zuwanderung nach Deutschland mit Sorge betrachtet.
Weitere Ergebnisse aus der Bürgerumfrage werden demnächst ebenfalls hier öffentlich zugänglich gemacht, beispielsweise zur Verkehrssituation, zu politischem Interesse und Bürgerbeteiligung, sowie zur Wahrnehmung und Bewertung der Stadt.
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Foto: Studiendeckblatt (bearbeitet)