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Zum Thema „Kultur öffnet Welten“ trafen sich am Donnerstag, 6. Februar, die Teilnehmer des Projekts „Wiesbaden International“ auf einem Fachtag. 91 engagierte Beteiligte kamen zusammen, um sich über Erfolge, Herausforderungen und Neuigkeiten der internationalen Jugendarbeit auszutauschen.
Wiesbaden, so Moderator Werner Müller vom Kölner Verein Transfer e.V., stehe ganz vorne im Bereich internationaler Jugendbegegnungen. Die Landeshauptstadt hat sich auf die Fahne geschrieben, möglichst vielen Jugendlichen internationale Erfahrung zu ermöglichen. Viele pädagogische Einrichtungen, Initiativen, Vereine veranstalten Reisen und werden durch die Stadt vernetzt und begleitet.
„Die Reise hat mein Leben verändert“, sagt Manuel. Er ist 2018 mit einer Wiesbadener Jugendgruppe nach Hongkong und China gefahren, um dort auf Jugendliche zu treffen, die sich wie er für Hip-Hop und Graffiti interessieren. Gemeinsam wurde dort getanzt und gesprüht. „Erstaunlich, wie schnell aus Fremden Freunde werden können.“ Dieser Satz fiel auch in dem kleinen Film, der dort gedreht wurde. Er lief beim jährlichen Fachtreffen der Praktiker und Praktikerinnen aus den unterschiedlichsten Bereichen, die am Projekt „Wiesbaden International“ beteiligt oder interessiert sind.
Rolf Witte von der Bundesvereinigung kulturelle Jugendbildung informierte über Vorteile und mögliche Probleme bei Reisen unter dem Motto „Kulturaustausch“. Die Teilnahme an einem künstlerischen Projekt motiviere viele Jugendliche zum Mitfahren. Direktes Erleben, Praxisbezug und eigene Gestaltungsmöglichkeiten seien dabei wichtige Aspekte. Das Interesse müsse aber gezielt geweckt und auch von Schule und Jugendarbeit gefördert werden. Meist liege der Fokus auf teuren Individual-Langzeitprogrammen, doch auch kurze Projektreisen böten viele Vorteile. Das bewies auch ein Film, in der eine Auszubildende der Stadt begeistert von einem Kurzaufenthalt in der Partnerstadt Tunbridge Wells berichtete.
Azubis, bislang eine eher vernachlässigte Zielgruppe im Bereich internationale Erfahrungen, werden in den letzten Jahren besonders angesprochen. Wie gut das ihnen und damit auch ihrem Arbeitgeber tut, berichtete Peter Bartolomäus, Geschäftsführer von Infraserv und Schirmherr von „Wiesbaden International“. „Wenn neugierige junge Leute von einer Reise mit größerem Selbstbewusstsein zurückkehren, ist das auch gut für die Firma.“
Sozialdezernent Christoph Manjura bekräftigte die Bereitschaft der Stadt, das Thema weiterhin zu fördern und gedachte auch der kürzlich verstorbenen Hildegunde Rech, Leiterin der Abteilung Jugendarbeit, die sich maßgeblich dafür eingesetzt hatte.
Conny Meyne von der Abteilung Jugendarbeit stellte das „Forum Wiesbaden International“ vor. Das Engagement der Partner des Projekts wird auf der Homepage www.wiesbaden-international.de veröffentlicht und jeder Projektpartner, der sich zu einem demokratischen und weltoffenen Miteinander in der Stadtgesellschaft bekennt, unterzeichnet mit seinem Logo. Bei einem interessanten „Marktplatz Wiesbaden International“ konnte man sich abschließend austauschen.
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Foto: Veranstalter