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Schon in einem Zehn-Jahres-Zeitvergleich (2006 bis 2016) wandelt sich die Beschäftigtenstruktur deutlich. Ein starkes Beschäftigtenplus gab es bei der Gruppe der 55-Jährigen und Ältere (+ 60 Prozent) und bei der ausländischen Belegschaft (+ 55 Prozent). Wie die Bevölkerung insgesamt werden auch die Beschäftigten älter und „bunter“. Teilzeitbeschäftigung ist genauso auf dem Vormarsch (+ 54 Prozent) wie die Höherqualifizierung der Beschäftigten. So ist die Zahl der Angestellten mit akademischer Berufsausbildung um 34 Prozent gestiegen, während 17 Prozent weniger Arbeitsplätze für Personen ohne Berufsabschluss zur Verfügung stehen.
Doch welche Wirtschafsbereiche tragen wesentlich zum Beschäftigtenanstieg bei, welche Branchen verlieren Arbeitnehmer und durch welche Beschäftigtenstruktur sind diese Branchen charakterisiert? Ein großer Arbeitgeber, der seine Beschäftigtenzahl überdurchschnittlich steigern konnte, ist beispielsweise die IT-Branche. 4.727 Beschäftigte arbeiten am 30. September 2016 in Bereichen der Programmierung, Softwareentwicklung und Beratungsleistungen. Seit 2010 (detaillierte Branchendaten stehen wegen der Umstellung der Wirtschaftszweigsystematik erst seit diesem Zeitpunkt zur Verfügung) sind 1.604 oder 51 Prozent Arbeitsplätze dazugekommen. Neun von zehn Beschäftigten arbeiten Vollzeit, drei von vier Beschäftigten sind Männer. Vom Beschäftigtenplus haben insbesondere Ältere und Teilzeitbeschäftigte profitiert. Auch bei ambulanten Pflegediensten und Einrichtungen, die Kinderbetreuung anbieten, sind Arbeitsplätze geschaffen worden. 5105 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte arbeiten hier – überdurchschnittlich viele Frauen und Teilzeitbeschäftigte. Das Beschäftigtenplus von 43 Prozent geht insbesondere auf Teilzeitkräfte und über 54-Jährige zurück.
Mit aktuell 9.534 Beschäftigten zählt die Öffentliche Verwaltung zu den größeren Arbeitgebern in Wiesbaden. Die Beschäftigtenstruktur ist charakterisiert durch einen hohen Frauen- und Akademikeranteil sowie viele Teilzeitbeschäftigte. Seit 2010 haben sich hingegen die Beschäftigtenzahlen unterdurchschnittlich entwickelt: Es sind 821 oder 8 % Arbeitsplätze abgebaut worden. Der Beschäftigtenabbau traf insbesondere Ungelernte und junge Beschäftigte.
Hinter dem allgemeinen positiven Trend der Beschäftigtenzunahme verbergen sich höchst unterschiedliche Entwicklungen, die sich von Branche zu Branche enorm unterscheiden. So lohnt ein genauer Blick auf die Vielfalt der Wirtschaftsbereiche und Beschäftigungsmöglichkeiten in der hessischen Landeshauptstadt.
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