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Alteingesessene Wiesbadener kennen es noch, das Mövenpick am Kureck, und geraten ins Schwärmen. So auch Staatsminister Stefan Grüttner, der sich gerne an die Freundschaftsbecher auf der Terrasse an der Sonnenberger Straße erinnert. „Weniger wegen des Eises, mehr wegen des gemeinsamen Essens aus einer Schüssel.“ Das hat so manche Bindung vertieft, fügte er augenzwinkernd hinzu.
Eine tiefe Bindung ist dem Chef des Ministeriums für Soziales und Integration auch zu seinen Mitarbeitern anzumerken. So wirkte die Eröffnungsfeier des neuen Hessischen Ministeriums wie ein großes Familienfest. „Mein ganz besonderer Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Abteilung 1, die die Hauptlast des Umzugs tragen mussten, sowie allen Umzugsbeauftragten der verschiedenen Abteilungen. Wenn ein Ministerium mit über 400 Mitarbeitern an nur einem verlängerten Wochenende umzieht und dann zu Dienstbeginn im neuen Gebäude alles funktioniert, ist das schon eine Leistung für sich“, so Grüttner weiter.
Der Umzug des Ministeriums für Soziales und Integration von der Dostojewskistraße ins neue Domizil am Kureck war erforderlich geworden, da die alte Immobilie nicht mehr saniert werden konnte und erhebliche klimatische Mängel aufwies. „Im Sommer wurde es brütend heiß und im Winter froren wir wie die Schneider“, erwähnte ein Mitarbeiter des Ministeriums am Rande der Eröffnungsfeier. Dem ist nun Abhilfe geschaffen worden. Klimatechnisch und energetisch ist jetzt alles auf dem neuesten Stand.
Zudem wurde das gesamte Gebäude barrierefrei errichtet. Metallplatten auf dem Boden dienen „nicht als Stolperfallen, sondern stellen Aufmerksamkeitsfelder für blinde Mitmensche dar und auch die Türschilder sind zusätzlich mit Brailleschrift versehen.“ so Grüttner während seiner Eröffnungsrede. „Ich freue mich, dass wir in dieses moderne und zeitgemäße Gebäude einziehen konnten, das jetzt sogar über ein Eltern-Kind-Zimmer und eine Reihe guter Besprechungsräume verfügt.“ Mit neuem Schwung soll nun am neuen Standort in gewohnt zuverlässiger Art die Arbeit wieder aufgenommen werden.
Und noch einen großen Vorteil hat der neue Standort. Die Wege werden kürzer. Wenn der Minister zu einem Termin in die Staatskanzlei oder den Landtag muss, kann er den Wagen stehen lassen und ist in nur drei bis sieben Minuten zu Fuß vor Ort. Das freut die Umwelt, die Gesundheit des Ministers und auch der Stadtrat Hans-Martin Kessler sieht positive Auswirkungen für die Stadtentwicklung und die politische Kommunikation.
Der Bau besteht aus drei Teilen. Dem denkmalgeschützten Gebäude A an der Sonnenberger Straße, welches 1953 nach den Plänen von Paul Scharffler-Heyrothsberge entstand und saniert wurde, dem Rundbau B und dem siebenstöckigen Neubau C.
Verantwortlich für den umgesetzten Spagat zwischen Denkmalschutz und Neubau war der Architekt Max Dudler. Die Bauphase dauerte von Februar 2016 bis März 2018.
Ab sofort steht dem Ministerium eine Bruttogrundfläche von 10.150 Quadratmetern oberirdisch und 7.150 Quadratmetern unterirdisch zu Verfügung.
Das gesamte Areal des Kurecks hat die IFM Immobilien AG 2007 für ca. 150 Millionen Euro erworben. Die Gebäude des Ministeriums sind inzwischen veräußert worden. Neuer Eigentümer ist die AEW Europe, die die Gebäude für einen französischer Investor erwarb.
Das Ministerium für Soziales und Integration hat die Räumlichkeiten für 20 Jahre gemietet, mit der Option auf Verlängerung auf weitere 5 Jahre.
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Fotos: Nora Brökelmann