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Der Wiesbadener Mobilitätsdienstleister ESWE Verkehr nimmt mit seiner Flotte von 120 batterieelektrischen Bussen deutschlandweit eine Vorreiterrolle ein. Kaum eine andere Stadt verfügt über einen größeren E-Fuhrpark.
Das städtische Verkehrsunternehmen hat heute am Montag, 13. Mai, den Abschluss seines Elektromobilitätsprojekts gefeiert. Durch die Erweiterung um 24 Ladepunkte hat jedes elektrische Fahrzeug nun eine eigene Ladestation. Das Projekt, in Zusammenarbeit mit der Daimler Buses Solutions GmbH als Generalunternehmen umgesetzt, beinhaltet Ladeinfrastruktur und Betriebshofmanagement mit intelligentem Last- und Lademanagement. Dank einer Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz in Höhe von 52,4 Mio. Euro wurden die Elektrobusse beschafft und die Ladeinfrastruktur aufgebaut.
Die Elektrifizierung des Fuhrparks ist damit nicht abgeschlossen. ESWE Verkehr hat bei der Veranstaltung mit Vertretenden aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft einen vollelektrischen Gelenkbus vorgeführt und plant für die Zukunft, emissionsfreie Großraumfahrzeuge einzusetzen. Vorerst soll ein elektrischer Gelenkbus in der Wiesbadener Topografie u.a. hinsichtlich seines Energieverbrauchs im Linienverkehr getestet werden.
Andreas Kowol, Dezernent für Bauen und Verkehr sowie Aufsichtsratsvorsitzender von ESWE Verkehr, betont die wegweisende Integration von 120 E-Solobussen in die Flotte. Die gezielte Förderung der Bundesregierung trägt nicht nur zur Verbesserung der Luftqualität in Wiesbaden bei, sondern leistet auch einen direkten Beitrag zum Klimaschutz. Nun strebt man die Ergänzung der Flotte um Gelenkbusse an, um die Kapazitäten auf stark frequentierten Linien zu erweitern.
Bislang hat die Verkehrsgesellschaft fast 12 Millionen Kilometer rein elektrisch zurückgelegt, wodurch etwa 14.000 Tonnen CO2-Emissionen vermieden wurden. Mit der vollen Einsatzbereitschaft aller E-Busse plant das Unternehmen jährlich rund 5 Millionen Kilometer elektrischer Fahrten und eine CO2-Einsparung von etwa 6.000 Tonnen.
Marion Hebding, Geschäftsführerin der Verkehrsunternehmens: „Unsere umweltfreundlichen Elektrobusse sind täglich im Liniennetz unterwegs und haben bereits dazu beigetragen, dass der ÖPNV in Wiesbaden leiser und sauberer wird. Mit dem Gesamtpaket des Projekts sind wir für diese Fahrzeuge technisch bestens aufgestellt. Ich möchte mich ausdrücklich bei der Bundesregierung für die Fördermittel bedanken, die das Projekt erst möglich gemacht hat. Ein weiterer großer Dank geht an Daimler Buses Solutions für die enge und gute Zusammenarbeit. Natürlich gab es auch Höhen und Tiefen, aber heute sind wir froh, einen großen Schritt gegangen zu sein. Wir ruhen uns darauf nicht aus und werden die Elektrifizierung unseres Fuhrparks nach und nach fortsetzen."
Ende 2019 trafen die ersten eCitaro-Busse in Wiesbaden ein. Die Einrichtung von 120 Ladepunkten ermöglicht den parallelen Einsatz aller Elektrofahrzeuge, was für ESWE Verkehr von großer Bedeutung war, da sämtliche Maßnahmen im laufenden Betrieb durchgeführt werden mussten. Die Daimler Buses Solutions GmbH, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Daimler Buses, war maßgeblich an der Errichtung der gesamten E-Infrastruktur beteiligt und fungierte als Generalunternehmer für sämtliche baulichen Maßnahmen, wobei die Funktion und Verfügbarkeit der Anlage für die kommenden Jahre sichergestellt werden soll."
„Der Großauftrag von ESWE war für uns nicht nur im Hinblick auf das Volumen besonders, er legte auch gleichzeitig den Grundstein für die Daimler Buses Solutions GmbH. Der Verkehrsbetrieb ESWE hat eine Komplettlösung benötigt, also Fahrzeug inklusive Lademöglichkeit. Mit unseren Erfahrungen und Kenntnissen, konnten wir unseren Kunden unterstützen und den Betriebshof in Wiesbaden elektrifizieren. Wir sehen deutlich, dass die Nachfrage nach schlüsselfertigen Lösungen vorhanden ist und elektrifizieren mittlerweile mit unserem Tochter-Unternehmen über 20 Betriebshöfe in ganz Europa”, erklärt Till Oberwörder, CEO Daimler Buses.
Die Bewältigung der Vielzahl und Schnelligkeit von Informationen bei 120 Elektrofahrzeugen ist nicht mehr manuell möglich. Durch digitale Steuerung und Kontrolle kommunizieren Fahrzeug, Ladesäule und Backend miteinander. Dies ermöglicht automatisierte Ladezyklen und optimierte Last- und Ladepläne. Beim Einfahren weiß der Busfahrer bereits, welchen Platz er ansteuern muss, und das System kennt den Batteriestatus sowie die benötigte Ladung inklusive Reserve. Dadurch werden Energiespitzen im Netz vermieden.
Die Fahrzeuge werden auf dem Betriebshofgelände mit bis zu 150 kW geladen. Dies erfolgt an den 24 neuen Ladepunkten über so genannte Charching Reels. Dabei wird ein Ladekabel samt Stecker aus mehreren Metern Höhe herabgelassen. Vorteil: Die Fläche unter den Traversen bietet Platz zum Parken und Rangieren und kann flexibel vom Fuhrpark genutzt werden.
ESWE Verkehrsgesellschaft mbH profitiert von einer Förderung in Höhe von 52,4 Mio. Euro durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Diese finanzielle Unterstützung ist speziell für die Anschaffung von Batteriebussen und den Ausbau der erforderlichen Ladeinfrastruktur vorgesehen.
Eine bedeutende Facette dieser Förderung besteht darin, dass 80 Prozent der Mehrkosten, die beim Kauf eines Batteriebusses im Vergleich zum Erwerb konventioneller Dieselbusse anfallen, abgedeckt werden. Diese Fördermaßnahme ist ein entscheidender Schritt zur Beschleunigung des Übergangs zu umweltfreundlicheren und nachhaltigeren Transportlösungen in der Region.
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Foto: Baseler Verkehrsbetriebe