ANZEIGE
Die Wiesbadener Stadtentwicklungsgesellschaft mbH (SEG) und die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) haben am Freitag, 15. Juni, den Kaufvertrag für die ehemalige US-Liegenschaft „American Arms Hotel“ in der Frankfurter Straße in Wiesbaden unterzeichnet.
Die ersten Gespräche zum Ankauf des Grundstückes wurden bereits im Jahr 2015 zwischen der SEG und der BImA geführt. Die Ankaufsverhandlungen mussten jedoch seinerzeit unterbrochen werden, da das Land Hessen im Zuge des Flüchtlingszustroms ein Nutzungsinteresse anmeldete. So wurde die Liegenschaft zwischenzeitlich zur Unterbringung von Schutzsuchenden und Asylbegehrenden durch das Land Hessen genutzt. Nach Aufgabe dieser Zwischennutzung konnten die Ankaufsverhandlungen 2017 wieder aufgenommen werden, die mit dem jetzigen Kaufvertrag zu einem erfolgreichen Abschluss gekommen sind.
Der Ankauf des Grundstückes erfolgte im Rahmen des sogenannten Erstzugriffsrechts. Wird dies von Kommunen, wie jetzt in Wiesbaden geschehen, ausgeübt, erfolgt der Verkauf auf der Basis einer Wertermittlung ohne vorherige Marktabfrage zum gutachterlich festgestellten Wert.
Die endgültige Wirksamkeit des Kaufvertrages steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung der zuständigen Gremien.
Auf dem rund 2 ha großen Grundstück in unmittelbarer Nähe zur Wiesbadener Innenstadt soll ein neues Wohnquartier mit einem Nutzungsmix aus geförderten und frei finanzierten Wohnungen sowie einem Nahversorger entstehen.
Damit sichert die SEG langfristig die Versorgung des Gebietes und bietet günstigen Wohnraum in zentraler Lage an. Die BImA unterstützt diese Entwicklung aktiv, indem sie im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrages, Flächen für den geförderten Wohnungsbau verbilligt an die SEG abgibt.
Hierbei gewährt die BImA einen Preisnachlass auf den gutachterlich ermittelten Verkehrswert in Höhe von 25.000 Euro pro erstellter öffentlich geförderter Wohnung. Die beiden Kaufvertragsparteien haben Stillschweigen über die Höhe des Kaufpreises vereinbart.
Das Grundstück ist zurzeit noch durch das ehemalige American Arms Hotel bebaut. Die sternenförmigen Gebäude, die in der durch Villen geprägten Umgebung wie Fremdkörper wirken, werden im Zuge der Neubebauung abgebrochen. Insofern ermöglicht der Grundstückserwerb neben der Umsetzung von wohnungspolitischen Zielen auch ein Stück Stadtreparatur in Wiesbaden.
Oberbürgermeister Sven Gerich: „Ich freue mich, dass hier dringend benötigter innenstadtnaher Wohnraum entsteht und dabei dem geförderten Wohnen ein besonderer herausragender Stellenwert eingeräumt wird. Das Angebot an bezahlbaren Wohnungen in Wiesbaden wird somit an extrem zentraler Stelle deutlich vergrößert.“
Dezernent für Stadtentwicklung und Bau Stadtrat Hans-Martin Kessler freut sich über den Kauf und das neue Wohnquartier: „Mit dem Erwerb dieses zentralen Grundstücks kann endlich wieder eine für das Quartier angemessene Bebauung realisiert werden, die eine ausgewogene und sozialverträgliche Wohnnutzung inklusive einer Nahversorgung ermöglicht. Das tut Wiesbaden an dieser Stelle gut.“
„Wir sind froh, dass wir nach einem zeitintensiven Weg die Kaufvertragsverhandlungen zu einem positiven Abschluss führen konnten und freuen uns nun die auch von der Bürgerschaft positiv mitgetragene Projektentwicklung anzupacken", so Roland Stöcklin, Geschäftsführer der SEG.
Claus Niebelschütz, Leiter des Verkaufs für Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland: „Durch die zwischenzeitliche Unterbringung von Flüchtlingen und Asylbegehrenden mussten die Kaufverhandlungen mit der SEG unterbrochen werden und der Kaufvertrag konnte leider erst viel später als geplant abgeschlossen werden. Aber dadurch sind wir heute in der Lage, Grundstücke für den Sozialen Wohnungsbau verbilligt abzugeben. Mit einem Kaufpreisabschlag von knapp 3 Millionen Euro fördert die BImA den Bau von neuen Wohnungen auf dem Gelände des ehemaligen American Arms Hotels und trägt damit dazu bei, dass dort günstiger Wohnraum entsteht.“
P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie Fan von Wiesbadenaktuell.de
Archivfoto