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Im Rahmen einer digitalen Auftaktveranstaltung haben am Mittwoch 20 Vertreterinnen und Vertreter von Wiesbadener Industrieunternehmen, der IHK und der Handwerkskammer Wiesbaden, der Gewerkschaft IG Bergbau, Chemie, Energie, der Hochschulen Rhein-Main und Fresenius sowie Bürgermeister und Wirtschaftsdezernent Dr. Oliver Franz die strategische Basis für das neue Wiesbadener IndustrieNetzwerk W-I-N (Gemeinsam gewinnen im IndustrieNetzwerk) gelegt. Das Referat für Wirtschaft und Beschäftigung aus dem Dezernat des Bürgermeisters hatte den Workshop als künftiger Netzwerkkoordinator organisiert.
„Ich freue mich, dass die Teilnehmenden des Kick-off-Workshops für das Wiesbadener IndustrieNetzwerk W-I-N meinen Vorschlag für einen Industriebeirat so engagiert mittragen. Die hier ansässigen Industrieunternehmen können darin ihre übergreifenden Interessen und Bedarfe bündeln und diese gegenüber der (Stadt-)Politik und Behörden artikulieren. Wir wollen gemeinsam mit Industrie, Wissenschaft, Kammern und Gewerkschaften eine breit aufgestellte institutionalisierte Plattform für einen Austausch über branchenübergreifende Themen etablieren, um den Wirtschaftsstandort Wiesbaden zukunftsfähig zu gestalten. Mit einem Industriebeirat gewinnt die Industrie ein Gesicht und ein Gewicht, das ihrer Bedeutung für die Landeshauptstadt gerecht wird. Darüber hinaus lässt sich mit einem solchen Gremium der Dialog zwischen den Akteuren intensivieren“, so Bürgermeister und Wirtschaftsdezernent Dr. Oliver Franz.
Mit der konzeptionellen Ausgestaltung des Industriebeirats wird sich nun eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe aus Industrievertretern, der Hochschule Rhein-Main, der IHK und IGBCE befassen. Dabei wird es um künftige Aufgaben, den organisationalen Rahmen, Legitimation und Mandatierung, Kompetenzen, Prozesse und die künftige Zusammensetzung gehen. Angedacht ist in diesem Rahmen auch die Entwicklung eines Designs für eine Industriestrategie 2030+. Ein Konzept für den Industriebeirat wird für Ende des ersten Quartals 2021 erwartet.
Eine weitere Arbeitsgruppe aus Industrievertretern, IGBCE und den Hochschulen Fresenius sowie Rhein-Main will die Struktur und die Formate der Zusammenarbeit im IndustrieNetzwerk W-I-N erarbeiten. Hier sollen konkrete Themen und Möglichkeiten des Austauschs im Netzwerk entwickelt und möglichst bald eine erste Aktivität als Pilot umgesetzt werden. Dabei wird die im Kick-off-Workshop entwickelte Vision für das IndustrieNetzwerk Orientierung geben. Beide Arbeitsgruppen werden vom Referat für Wirtschaft und Beschäftigung koordiniert, freiwillige Mitwirkende aus Industriekreisen für die Arbeitsgruppen sind willkommen.
Das Referat für Wirtschaft und Beschäftigung wird das Wiesbadener IndustrieNetzwerk W-I-N als neutraler Prozessbegleiter und Koordinator moderieren. „Somit sind die Unternehmen selbst die maßgeblichen Akteure des Netzwerks: Sie sind die Input-Geber und Agenda-Setzer sowohl bei übergreifenden fachlichen Themen und Formaten als auch für andere Maßnahmen mit industriepolitischer Relevanz. Der Erfolg des Netzwerks steht und fällt mit der aktiven Beteiligung der Industrieunternehmen“, sagen die Initiatorinnen Birgit Knetsch und Barbara Hoffmann aus dem Referat für Wirtschaft und Beschäftigung. Das Referat für Wirtschaft und Beschäftigung, im Dezernat des Bürgermeisters, sieht seine Aufgabe in der nachhaltigen Stärkung des Wirtschaftsstandortes Wiesbaden.
Zudem unterstützt das Referat mit Initiativen in Arbeitsmarkt- und Ausbildungsprojekten Bürger sowie Firmen. Auch Gründer, junge Unternehmer und Start-ups finden hier ihren Ansprechpartner und Lotsen. Das Referat für Wirtschaft und Beschäftigung ist zu erreichen unter Telefon 0611 / 313131, Montag bis Freitag von 8:00 bis 18:00 Uhr, sowie per E-Mail: wirtschaft(at)wiesbaden.de.
Die Industrie ist in Wiesbaden ein bedeutender Faktor der Gesamtwirtschaft. Im August 2020 waren in der Landeshauptstadt laut Hessischem Statistischem Landesamt 12.900 Menschen im Verarbeitenden Gewerbe (inklusive Bergbau und Gewinnung von Steine und Erden) in 40 Betrieben mit mehr als 50 Mitarbeitenden beschäftigt. Deren Entgelte lagen im Schnitt bei knapp 67.000 Euro Jahresbrutto. Die 40 Wiesbadener Unternehmen erwirtschafteten im August 2020 einen Gesamtumsatz von knapp 400 Millionen Euro, davon 46,4 Prozent mit Auslandsgeschäft. Das Verarbeitende Gewerbe nimmt Platz 4 bei den Gewerbesteuereinnahmen ein, die in Wiesbaden für die hohe Lebens- und Wohnqualität sowie Kaufkraft sorgen.
Wiesbaden hat eine lange Tradition in der industriellen Produktion. Davon zeugen Unternehmen mit über 100-jähriger Geschichte, wie zum Beispiel der Industriepark InfraServ Wiesbaden und Kalle Albert, bei denen insgesamt rund 6.800 Menschen arbeiten, oder das Traditionsunternehmen Dyckerhoff. In Wiesbaden sind aber auch Global Player angesiedelt, die hier ihre Deutschland- oder Europazentrale haben (zum Beispiel Federal Mogul, Abbvie, Abbott, Smith Detection). Innovative kleine- und mittelständische Betriebe exportieren als Hidden Champion von Wiesbaden aus ihre Spitzenprodukte in die Welt (zum Beispiel Eckelmann, Vitronic, SK Laser, Ephy-Mess oder Mond-Star Pastirma). Die wichtigsten Industriebranchen in der Landeshauptstadt sind: Chemie und Pharma/Biotechnologie, Maschinenbau, Elektrotechnik/Datenverarbeitungsgeräte und Medizintechnik. Sie bieten als attraktive Arbeitgeber hoch qualifizierten Fachkräften Karrierechancen und gering qualifizierten Menschen Beschäftigung und Aufstiegsmöglichkeiten.
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