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Mehrere Anwohner in der Bahnhofstraße meldeten sich um etwa 8:25 Uhr am Sonntag bei der Berufsfeuerwehr und Polizei Wiesbaden und berichteten von einem Brand in einem Hinterhaus. Umgehend rückte der Löschzug aus sowie weitere Streifen wurden dorthin geschickt.
Bereits auf der Anfahrt sahen die Einsatzkräfte eine schwarze Rauchsäule in den Himmel steigen. Bei der Lageerkundung stellte der Einsatzleiter fest, dass ein Verbindungsbau zwischen Vorder- und Hinterhaus des Objektes in voller Ausdehnung brannte und das Feuer bereits auf angrenzende Gebäudeteile, unter anderem den Dachstuhl des Hinterhauses, übergegriffen hatte.
Daraufhin wurde die Alarmstufe erhöht und zahlreiche Kräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes nachalarmiert.
Sofort begannen die Einsatzkräften mit einem umfangreichen Löschangriff. Mit fünf sogenannten Strahlrohren wurden die Flammen eingedämmt, gleichzeitig durchsuchten weitere Atemschutztrupps das Gebäude nach Personen.
Alle Anwohner des betroffenen Mehrfamilienhauses sowie der umliegenden Gebäude wurden umgehend evakuiert. Alle Bewohner der Häuser konnten aus eigener Kraft diese verlassen.
Aufgrund der verwinkelten Hausstruktur gestalteten sich die Löschmaßnahmen in dem Gebäudekomplex personal- und materialintensiv. Um alle Bereiche der Einsatzstelle erreichen zu können, kam auch ein Gelenkmastfahrzeug der Werkfeuerwehr InfraServ Wiesbaden in Verbindung mit Höhenrettern der Feuerwehr Wiesbaden zum Einsatz.
Vom Rettungsdienst wurden insgesamt 18 betroffene Personen gesichtet und betreut. Fünf Bewohner des Brandobjektes mussten aufgrund von Rauchgasvergiftungen in Wiesbadener Krankenhäuser transportiert werden.
Da das Gebäude durch das Brandereignis aktuell unbewohnbar ist, organisierte die Feuerwehr zusammen mit der “Seelsorge in Notfällen“ (SIN) für alle Personen, die nicht bei Verwandten unterkommen konnten, ein Hotelzimmer.
An den Löschmaßnahmen waren mehr als 60 Kräfte der Feuerwehr im Einsatz, unter anderem von allen drei Wiesbadener Feuerwachen, den Freiwilligen Wehren Stadtmitte und Dotzheim.
Dazu kamen die Einsatzleitung Rettungsdienst, fünf Rettungswagen, zwei Notärzte, eine Schnelleinsatzgruppe Betreuung der Johanniter Unfallhilfe sowie der Betreuungsbus der Berufsfeuerwehr.
Während der Einsatzmaßnahmen wurden die verwaisten Feuerwachen der Berufsfeuerwehr durch die Freiwilligen Wehren Sonnenberg, Schierstein, Auringen und Medenbach besetzt. Auch die Feuerwehr Bierstadt stand im Feuerwehrhaus in Bereitschaft.
Die Bahnhofstraße war bis in den Mittag, zwischen der Luisenstraße und der Rheinstraße, für den Personen- und Fahrzeugverkehr voll gesperrt. Die Polizei leitete um.
Der entstandene Schaden an dem Haus sowie dem Verbindungsstück wird von der Polizei auf rund 300.000 Euro geschätzt.
Die Kriminalpolizei Wiesbaden hat die Ermittlungen zur Brandursache noch während der Löscharbeiten aufgenommen.
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Symbolfoto