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Ein Bürger bemerkte um etwa 5:15 Uhr am Freitag im Schiersteiner Hafen Flammen. Als er genauer hinschaute standen ein oder mehrere Boote in Brand sowie ein Steg. Sofort verständigte er über die 112 die Rettungsleitstelle Wiesbaden und berichtete von dem Feuer.
Der Disponent eröffnete daraufhin einen Einsatz und alarmierte neben Einsatzkräften aller 3 Wachen der Berufsfeuerwehr auch das Feuerlöschboot in den Hafen.
Als die ersten Kräfte vor Ort eintrafen, fanden sie eine 13,50 Meter lange Motoryacht im Vollbrand in Höhe des Wassersport-Vereins Schierstein 1921 e.V. stehend vor, benachbarte Boote waren von einer Brandausbreitung bedroht. Umgehend wurden mehrere Löschrohre zur Brandbekämpfung vorgenommen um das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Dazu wurde auch Löschschaum eingesetzt.
Insgesamt kamen fünf Trupps mit Atemschutzgeräten im Einsatz. Die es schafften, die Flammen zügig unter Kontrolle zu bringen.
Zur Ausleuchtung der Einsatzstelle wurde wasserseitig das Feuerlöschboot eingesetzt. Mehrere Kleinboote von Feuerwehr und DLRG unterstützten die Maßnahmen ebenfalls.
„Glücklicherweise zeigt sich im Rahmen der weiteren Erkundung, dass sich zum Zeitpunkt des Brandausbruches keine Personen mehr auf dem Boot aufgehalten hatten“, so ein Feuerwehrsprecher.
Durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr, konnte eine Ausbreitung auf weitere Boote verhindert werden. Die "Orotava" wurde durch den Brand sehr stark beschädigt.
Der Eigner der „Orotava“, der schnell an die Unfallursache geeilt war, war fassungslos. Noch am Vorabend war er am Steg gewesen – alles in Ordnung. Vom Brand in Mitleidenschaft gezogen wurde auch die benachbarte Motoryacht „Miss Marple“: Die Abdeckplane war durch die Hitze geschmolzen und die Decksaufbauten leicht beschädigt. Über die Höhe des Schadens bei der „Miss Marple“ kann noch nichts gesagt werden, bei der die „Orotava“ ist es ein Totalverlust. Für rund 100.000 Euro ist die 1972 gebaute Yacht versichert.
Bei einer weiteren Yacht muss der Eigner nun viel Löschschaum von der Winterplane beseitigen, den die Feuerwehr gegen eine weitere Ausbreitung des Brandes vorsorglich verteilt hatte Glücklicherweise lag die „Orotava“ ganz außen am Steg 1 des Wassersport-Verein Schierstein 1921 e.V. – hätte sie in einer Box zwischen anderen Booten gelegen, wäre die Sache wohl nicht so glimpflich ausgegangen.
Vermutlich durch den Brand hatte sich die Yacht vom Hauptsteg gelöst und war an den benachbarten Paddelsteg des Vereins getrieben, was die Löscharbeiten ebenfalls erleichtert hatte. Neben dem Eigner der Yacht war auch Mathias Barth, Mitglied des Geschäftsführenden WVS-Vorstands als Verantwortlicher des Vereins, sofort bei den Löscharbeiten vor Ort.
Nachdem das Feuer aus war, wurden Maßnahmen ergriffen um eine mögliche Gefahr für die Umwelt, durch austretende Betriebsstoffe, zu reduzieren. Hierfür wurde der Bereich des betroffenen Boots mit Ölschlängeln umfasst.
Im Einsatz waren neben Kräften aller Feuerwachen der Berufsfeuerwehr auch das gemeinsame Feuerlöschboot der Städte Mainz und Wiesbaden sowie die Freiwilligen Feuerwehren Schierstein, Kostheim und Frauenstein sowie die Logistikgruppe. Die verwaiste Feuerwache 2 wurde durch Einsatzkräfte der Freiwilligen Wehren Nordenstadt nachbesetzt.
Das genaue Schadenausmaß zeigte sich erst am Vormittag. Durch den Brand hatten sich bei der Motoyacht am Steg 1 des Wassersport-Vereins Schierstein 1921 e.V. vermutlich die Festmacherleinen gelöst, der Westwind hatte die brennende Yacht auf den gegenüberliegenden Paddler-Steg des Vereins getrieben und dort zwei Trainingsschlauchboote entzündet beziehungsweise versenkt. Beschädigt wurde auch der Paddlersteg selbst und die Nachbaryacht am Liegeplatz der „Orotava??
Entwarnung konnte gegen Mittag allerdings gegenüber befürchteten Umweltschäden gegeben werden: Auf der Wasseroberfläche und an dem von der Feuerwehr gelegten Ölschlängelschlauch hatte die Feuerwehr keine Verunreinigungen beobachtet.
Die beiden zerstörten Trainingsboote (motorisierte Schlauchboote, mit denen die Trainer die Paddler begleiten) hatten einen Wert von etwa 10.000 Euro, so der Wassersportverein. Die Schäden am Steg und an der außerdem beschädigten Motoryacht sind noch nicht abzuschätzen.
In einer ersten Stellungnahme bezeichnete der Präsident des WVS, Lothar Weckerling, den Brand als „immensen Schaden auch für den Verein“.
Nun wird zunächst das Löschwasser aus der zerstörten, aber noch schwimmfähigen Yacht abgepumpt und entsorgt. Erst dann kann sie geborgen werden und erst danach kann die Polizei die Ermittlung nach den Brandursachen aufnehmen.
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Fotos: Peter, Claus von Kutzschenbach, WVS-Öffentlichkeitsarbeit