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Einhundert Jahre ist der Wiesbadener Tier- und Pflanzenpark Fasanerie im Sommer geworden. Aus Anlass hält die Leiterin des Stadtarchivs, Dr. Brigitte Streich, am Donnerstag, 6. September, von 19:00 und 20:00 Uhr im Besucherinformationszentrum der Fasanerie, Wilfried-Ries-Straße, einen Vortrag zur wechselvollen Geschichte des Tier- und Pflanzenparks.
Vor hundert Jahren ging die Fasanerie mit dem Jagdschloss und dem umliegenden Gelände in den Besitz der Stadt Wiesbaden über. Zunächst in Biebrich von Fürst Georg August Samuel von Nassau-Usingen und seiner Gattin Henriette Dorothea gegründet, wurde sie um 1740 an den heutigen Standort verlegt. Da die Aufzucht des begehrten Geflügels mit vielen Problemen und hohen Kosten verbunden war, wurde sie 1775 eingestellt. Das sparsam, aber ansprechend ausgestattete Jagdhaus wurde in den Revolutionswirren um 1800 geplündert. Zeitweise drohten Verfall und Abriss der Gebäude. 1815 fand die Fasanerie eine neue Nutzung als „Pflanzgarten“ für die Aufzucht von Bäumen.
Rund 20 Jahre später wurde sie als Ausflugsziel für die Gäste der aufstrebenden Kurstadt entdeckt. 1844 wird die Fasanerie als „sehr beliebter und von allen Fremden gern besuchter Ort“ gerühmt. 1869, drei Jahre nachdem Nassau an Preußen gefallen war, fand hier das erste Wiesbadener Pferderennen statt. Das Gelände blieb ein beliebtes Ausflugsziel, stand dem Publikum jedoch nur mit Einschränkungen offen. Die Stadt erkannte bald den Wert des Naherholungsgebietes, bis zum Vertragsabschluss mit dem preußischen Staat dauerte es jedoch mehr als zehn Jahre. Erst 1912 konnte Wiesbaden die Fasanerie käuflich erwerben.
Anmeldungen für den Vortrag sind unter der Telefonnummer 0611 / 4090770 oder per E-Mail an fasanerie(at)wiesbaden.de möglich. Die Teilnahme an der Veranstaltung kostet keinen Eintritt, eine Spende für die Fasanerie wird erbeten.