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Holger Rothleitner und Nicole Fath mit ihrem Team ehrenamtlichen Helfer von der privaten Obdachlosenhilfe Wiesbaden halten was sie versprechen und so öffnete sich am Dienstag, 6. Dezember, pünktlich um 14:30 Uhr, der Kofferraum von Holgers „schwarzem Schlitten“ und gab den Blick auf 100 liebevoll gepackte Päckchen und genauso viele Niokoläuse frei, die den Wiesbadener Obdachlosen oder auch Bedürftigen diesen Tag verschönen und im wahrsten Sinne des Wortes versüßen sollte.
Der Luisenplatz ist für die Wiesbadener Obdachlosen jeden Sonntag ein Platz, an dem sie eine warme Mahlzeit, das eine oder andere Kleidungsstück oder Kosmetikartikel kostenlos erhalten. Man kennt sich, der Umgangston ist ein wenig rau, aber herzlich. Dass heute an Nikolaus ein Extratermin stattfindet, an dem es bereits im zweiten Jahr Nikolausgeschenke gibt, hatte sich in der Szene in Windeseile verbreitet. Und deshalb fackeln Holger Rothleitner und Nicole Fath mit ihrem Team nicht lange und geben die Päckchen an alle, die sich in der Schlange angestellt haben, aus.
Gepackt und gespendet wurden die kleinen Pakete von den Mitgliedern der Facebookgruppe „private Obdachlosengruppe Wiesbaden“ in der sich aktuell über 1.800 Mitglieder befinden. Dort organisiert Rothleiner alles, was es an Bedarf so anliegt. Winterjacken, Handtücher, Rucksäcke oder wie in den letzten Wochen gefüllte Schuhkartons für die Nikolausaktion. Und damit nicht schief geht gibt es immer klare Anweisungen was hinein soll: Hygieneartikel, Mützen, Strümpfe, Süßigkeiten ohne Alkohol, aber vielleicht mit einer persönlichen Nachricht oder einem selbstgemalten Bild und, und und…
Und wie sinnvoll diese Hinweise sind, merkt man, wenn die Päckchen von den Beschenkten mit zitternden, kalten Fingern aufgerissen werden. Plötzlich kommt neben den Kleinigkeiten eine Karte zum Vorschein, auf der der Spender ein paar liebe Worte an den oder die Unbekannte(n) richtet. Plötzlich werden auch die Lauten ganz still und lesen sorgfältig die Worte auf der Karte. Und während der Inhalt schnell in den Rucksack gestopft wird, werden Karte oder Bild sehr sorgfältig verstaut. Vielleicht um später nochmal gelesen oder betrachtet zu werden?
„Zu Weihnachten sind die Menschen sehr Hilfsbereit“, erzählt Nicola Fath aber an den anderen 362 Tagen ist es gut, dass wir der Nächstenliebe ein bisschen auf die Sprünge helfen. Gut 80 Päckchen wurden verteilt, aber auch die anderen werden im Laufe der kommenden Tage übergeben. Eine wunderbare Aktion, für die man Nicole, Holger und allen anderen gar nicht genug danken kann!
Übrigens, in Gedanken sind die beiden schon ein Fest weiter. Auch zu Ostern wird es eine ähnliche Aktion geben. Vielleicht wollen Sie sich dann mit einer Spende beteiligen und sich den Termin ja schon mal vormerken?
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Fotos: Petra Schumann