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Seit 2002 hat sich die Zahl der Lebenspartnerschaften in Wiesbaden erheblich erhöht. Waren es zunächst nur gut 100 Wiesbadenerinnen und Wiesbadener, die in eingetragenen Lebenspartnerschaften lebten, sind es heute mehr als 600. Gemessen an der Zahl der Verheirateten (in Wiesbaden über 116 000) bilden Lebenspartnerschaften eine ausgesprochene Minderheit. Rechnerisch kommt auf 186 Ehen nur eine Lebenspartnerschaft. Derzeit leben in Wiesbaden 0,3 Prozent aller Volljährigen in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft, dagegen 49,3 Prozent in einer Ehe.
Seit 2002 sind im Melderegister unter dem Merkmal „Familienstand“ eingetragene Lebenspartner statistisch nachweisbar. Alle Zahlenangaben beruhen auf jährlichen Aus-wertungen des Einwohnerbestands zum Stichtag 31. Dezember, unabhängig von Datum und Ort der Begründung der Lebenspartnerschaft.
Männer gehen häufiger Lebenspartnerschaften ein als Frauen, doch hat sich die Zahl der Frauen im Beobachtungszeitraum überproportional erhöht: Wurden zu Beginn nur 20 Prozent der Lebenspartnerschaften von Frauen begründet, so stieg ihr Anteil bis heute auf 38,5 Prozent.
Das Durchschnittsalter der Personen in eingetragenen Lebenspartnerschaften liegt derzeit bei 48 Jahren; männliche Lebenspartner sind im Schnitt 49, weibliche 44 Jahre alt. Die größte Gruppe stellen die 40- bis unter 50-Jährigen. Insgesamt sind knapp drei Viertel der Lebenspartner zwischen 30 und 60 Jahre alt.
Auffällig ist, dass der Männeranteil in den oberen Altersgruppen stark überwiegt, während es in der jüngsten Gruppe der unter 30-Jährigen mehr „verpartnerte“ Frauen als Männer gibt.
11,7 Prozent aller in einer eingetragenen Lebens-partnerschaft Lebenden sind Ausländerinnen bzw. Ausländer, wobei sich die Staatsangehörigkeiten auf rund 30 Länder verteilen. 20,1 Prozent haben einen Migrationshintergrund. Beide Anteile sind bei Männern doppelt so hoch wie bei Frauen. Zum Vergleich: Unter den Verheirateten beträgt der Ausländeranteil 22,8 Prozent und der Migrantenanteil 37,4 Prozent.
Bevorzugte Wohngebiete der gleichgeschlechtlichen Partnerschaften sind die city-nahen Ortsbezirke Mitte, Nordost und Südost sowie der Ortsbezirk Biebrich. Allein in diesen vier Stadtteilen wohnt knapp die Hälfte aller Wiesbadener Lebenspartner. Damit konzentrieren sich eingetragene Lebens-partner stärker auf bestimmte Ortsbezirke als Verheiratete. Betrachtet man das Zahlenverhältnis zwischen Personen in eingetragenen Lebenspartnerschaften und verheirateten Personen, so werden die höchsten Werte in Mitte (13 Lebenspartner auf 1 000 Verheiratete), Westend/Bleichstraße (11) und Nordost (9) erreicht. Dagegen bilden Lebenspartnerschaften in den kleineren Außenbezirken seltene Ausnahmen. So wird das überregionale „Stadt-Land-Gefälle“ (Lebenspartnerschaften sind in Städten viel häufiger als im ländlichen Raum) gleichsam auch im kleinen Maßstab sichtbar.
Wie in Ehen kommen Trennungen natürlich auch in gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften vor: Ende 2015 hatten 64 Wiesbadenerinnen und Wiesbadenern den Familienstand "aufgehobene Lebenspartnerschaft" – vergleichbar mit geschiedenen Ehegatten. In weiteren 20 Fällen war der Lebenspartner verstorben.
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Foto: Graphik