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150 Jahre, das muss man erst einmal schaffen und deshalb begrüßte die stellvertretende Vorsitzende Dr. Patricia Eck die Gästeschar die Geburtstagsgäste nicht ohne Stolz. Zuvor hatten die Musiker der „Wiesbaden Symphonic Brass“ mit ihrer Musik bereits alle in festliche Stimmung versetzt. Ihre Rede fiel kurz und knapp aus, sodass der Vorsitzende Dennis Volk-Borowski, fast seinen Auftritt verpasst hätte.
Aber auch verfiel nicht ins schwafeln, sondern skizzierte nach der Begrüßung der Gäste ein Bild der SPD in Wiesbaden als bunte Partei, die gut eingebettet in die „vielfältige“ Landeshauptstadt, mehr Themen hat als die soziale Gerechtigkeit. Volk-Borowski beschreibt den Wandel von der reinen Arbeiter-Partei der 1950er Jahre, zu der heutigen offenen, aber nicht beliebigen Partei, mit unterschiedlichen Themen, als geglückt.
Das man sich kennt und schon viele Jahre Seite an Seite gekämpft und gestritten hat, bemerket man auch bei der Rede von Gerhard Schröder. Mit der Milde des Alters ließ er die Zeit mit der Parteifreundin Heidemarie Wieczorek-Zeul Ministerin a.D. noch einmal Auszugsweise Revue passieren und betonte, dass nur diese jahrelange Verbundenheit der Grund war, die Aufstiegsfeier seines Vereins Hannover 96 sausen zu lassen.
In seiner Rede erteilte er dem Thema „Leitkultur“ eine Absage und verwies lieber auf ein auch in Zukunft geeintes Europa, dessen gemeinsames größtes Ziel die Erhaltung des Friedens sein. Dazu gehören nach Meinung Schröders in erster Linie der faire und freie Handel und der Klimaschutz.
Das Auf- und Wettrüsten sowie wie die von der Nato geforderten 2 Prozent-Quote lehnte Schröder kategorisch ab.
Natürlich wusste Schröder, dass sich die Genossen nach einem Statement zur aktuellen Situation der SPD im Bund sehnten. Aber so richtig tat er ihnen den Gefallen nicht. Mit dem Selbstbewusstsein eines Staatsmanns in Rente, erinnerte er die Partei an ihre starke Basis, die es durchaus schaffen könne, dass Ruder vor der Wahl im September noch herum zu reißen. Der Name des aktuellen Kanzlerkandidaten kam Schröder dabei nicht einmal über die Lippen.
Das letzte Wort hatte Wiesbadens Oberbürgermeister Sven Gerich, der seine Rede mit dem bekanntesten Schröder Zitat „Hol mir mal ´ne Flasche Bier, sonst streik ich hier, beendete. Und dieser Wunsch sollte ihm erfüllt werden, denn nach dem offiziellen Teil erwartete die Geburtstagsgäste Bratwurst, Flammkuchen und Crepes an den Ständen vor der Halle und natürlich durfte ein kühles Blondes nicht fehlen
Am Rande der Feier warb Die Partei für eine Mitgliedschaft bei ihnen als Alternative zur SPD. Und was wäre eine Feier ohne Demo? Zu diesem Zweck hatte sich ein versprengtes Grüppchen zusammengefunden, dei auf die Fehlentscheidungen der SPD unter Führung Gerhard Schröders hinwies.
Schröder wurde da aber schon nicht mehr gesehen, im Gegensatz zu Gisela Stang (Bürgermeisterin von Hofheim), Christa Gabriel (Stadtverordnetenvorsitzende), Nadine Ruf (Fraktionsvorsitzende), SPD Bundestagskandidat Simon Rottloff, Dr. Oliver Franz und Bernhard Lorenz (CDU), Michael Lorenz und Claus-Peter Große (Grüne), Norman Gabler und Christian Diers (FDP), Monika Becht (Bürgerliste), OB a.D. Achim Exner und zahlreiche andere.
Wer nach dem Essen noch Power hatte, konnte bei der anschließenden Party noch richtig abfeiern!
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Fotos: Petra Schumann