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Die Landespolizei und die Kommunale Verkehrspolizei Wiesbaden beteiligte sich am 3. April an der europaweiten TISPOL Speedmarathon Aktion. Neben verschiedenen europäischen Länder nehmen neun Bundesländer an diesem Verkehrspräventionstag teil, wie auch Hessen. Gemeinsam gehen die Verkehrsüberwacher gegen Temposünder vor und wollen das Geschwindigkeitsniveau nachhaltig senken.
Im Zeitraum von 6:00 Uhr bis 22:00 Uhr müssen sich die hessischen Verkehrsteilnehmer auf Geschwindigkeitsmessungen einstellen. Etwa 700 Polizistinnen und Polizisten sowie Mitarbeiter teilnehmender Städte und Gemeinden bringen ihre Messtechnik an rund 260 Blitzstellen zum Einsatz. Sämtliche Blitzstellen in Wiesbaden und der Region wird Wiesbadenaktuell.de rechtzeitig veröffentlichen.
Zwar weist die Verkehrsunfallstatistik 2018 insgesamt weniger Unfälle aus, bei denen erhöhte Geschwindigkeit die Ursache gesetzt hat, jedoch stieg die Zahl der bei diesen Kollisionen getöteten Menschen auf 81 (2017: 72). Die sogenannten "Geschwindigkeitsunfälle" haben an der Gesamtunfallzahl lediglich einen Anteil von weniger als sechs Prozent. Ein Blick auf die gesundheitlichen Folgen der Beteiligten zeigt jedoch, dass jeder dritte Getötete, jeder vierte Schwerletzte und jeder fünfte Leichtverletzte durch Geschwindigkeitsunfälle zu beklagen ist.
Um die Gefahr von getöteten und schwer verletzten Menschen auf Hessens Straßen einzudämmen, müssen das Geschwindigkeitsniveau und die Toleranzgrenze für Geschwindigkeitsüberschreitungen nachhaltig gesenkt werden. Die Polizei will die Verkehrsteilnehmer mit dem Speedmarathon für das Thema sensibilisieren, um so Menschen im Straßenverkehr vor schweren Unfallfolgen zu schützen.
Bedenkt man, dass bereits eine Reduzierung des Geschwindigkeitsniveaus innerorts um 2 km/h die Zahl der Verunglückten um 15% senkt, dann wird deutlich, dass schon kleine Tempoverstöße gefährlich und nicht zu tolerieren sind. Jeder, der sich an die Tempolimits hält, leistet einen messbaren Beitrag für mehr Lebensqualität auf hessische Straßen.
Die Hessische Polizei setzt auf die Besonnenheit der Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer. Für diejenigen, die wir so jedoch nicht erreichen, setzen die Verkehrsüberwacher modernste Messtechnik ein. Neben in zivile Einsatzfahrzeuge verbaute Technik zur Geschwindigkeits- und Abstandsmessung durch Nachfahren bei gleichzeitiger Videoaufzeichnung kommen zur Geschwindigkeitsüberwachung Lichtschrankenmessgeräte, Schleifendetektionstechnik sowie laserbasierte Messgeräte mit und ohne Dokumentation zum Einsatz.
Insbesondere bei der Überführung von Motorradfahrern setzt die Polizei Anlagen ein, die neben dem bekannten Frontfoto auch Aufnahmen vom Heck des zu schnell fahrenden Fahrzeugs machen, so dass die Biker anschließend ebenfalls ermittelt werden können. Zudem greifen die Polizistinnen und Polizisten bei der Überwachung motorisierte Zweiräder auf sogenannte "Videostreifen-Kräder" zurück. Diese zivilen Motorräder sind mit Mess- und Aufnahmetechnik ausgestattet und dokumentieren gefährliche Fahrmanöver und Geschwindigkeitsüberschreitungen von Motorradfahrern.
Mit dem Geschwindigkeitsmessanhänger wird bei dem diesjährigen Speedmarathon erstmals eine neue Messtechnik der Hessischen Polizei eingesetzt. Der Anhänger kommt an Unfallhäufungspunkten zum Einsatz und arbeitet autark, das heißt für den Betrieb ist kein Bedienpersonal erforderlich.
"Grenzen überschreiten, um Leben zu retten!" lautet der Slogan von TISPOL, dem europaweiten Polizei-Netzwerk, das die Zahl der Verkehrsunfallopfer senken will. TISPOL steht für "Traffic Information System Police". Dabei handelt es sich um eine Nicht-Regierungsorganisation, hervorgegangen aus einem Zusammenschluss von Verkehrspolizeien der Mitgliedsländer der Europäischen Union mit Hauptsitz in London. Dieses europäische Verkehrspolizei-Netzwerk hat die Aufgabe, europaweit nationale Aktionen zur Durchsetzung der Vorschriften im Verkehrssektor zu koordinieren.
Das Hauptziel ist die Reduzierung der auf Europas Straßen Getöteten und Schwerverletzten. TISPOL geht davon aus, dass die Verkehrsüberwachung und -ausbildung, wo immer zweckdienlich, einen bedeutenden Beitrag zur Verminderung der Zahl von Verkehrsunfallopfern leisten kann.
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