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Amerika verstärkt ihr Truppenkontingent in Deutschland um 500 Soldaten:innen. Diese werden wohl schon im Herbst in Wiesbaden und Umgebung stationiert. Das kündigte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin nach einem Treffen mit der deutschen Ministerin der Verteidigung Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) am Dienstag an. "Diese Truppen werden die Abschreckung und Verteidigung in Europa stärken", erklärt Austin die Entscheidung.
In erster Linie sollen die Truppenverstärkungen zur Cyber-Abwehr und elektronischen Kriegsführung eingesetzt werden. Mit der Stationierung setzt die USA aber auch ein deutliches Zeichen gegen den Kurs des ehemaligen Präsidenten Trump: statt sich politisch zu entfernen, bekennt Austin sich zu Deutschland als Verbündeten.
Im weiteren Verlauf hieß es, dass die Truppen-Einrichtungen in dem zu Wiesbaden gehörenden Stadtteil Mainz-Kastel sowie in Darmstadt nicht, wie noch letztes Jahr angekündigt worden war, an die deutsche Regierung zurückgegeben werden. Stattdessen bleiben sie in amerikanischer Hand und sollen zudem modernisiert werden.
"Wir haben eng mit deutschen Beamten zusammengearbeitet, um eine Einigung über die Beibehaltung dieser Standorte zu erzielen, und sind sehr dankbar für ihre fortgesetzte Unterstützung", so Chris Mohan, der für die in Europa stationierten US-Soldat:innen zuständige Generalmajor.
Trump hat im vergangenen Jahr noch den Abzug von 12.000 der rund 35.000 amerikanischen Soldat:innen in Deutschland verkündet. Der scheidende US-Präsident hatte die Militärausgaben Deutschlands bemängelt und den Abzug der Truppen als Strafaktion verstanden. Auch wenn sich der jetzige Präsident schnell von dem Vorhaben seines Vorgängers distanziert hatte, war bisher nicht mit zusätzlichen gerechnet worden.
Von einem "starken Zeichen auch der Verbundenheit" schwärmte Kramp-Karrenbauer. Sie wolle dafür sorgen, dass Deutschland eine „gute zweite Heimat“ für die amerikanischen Soldat:innen und deren etwa 750 mitkommenden Familienmitglieder werde.
Seit 2012 sitzt die Zentrale der amerikanischen Armee nun schon in Wiesbaden. Durch die Aufstockung werden hier nun weitere 35 Arbeitsplätze für Personal aus Deutschland geschaffen.
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Foto: Bundeswehr/Wilke