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Bei der 24. Auflage des Wallauer Mittsommerlaufs war manches anders als in den vergangenen Jahren. Der Wallauer Sportplatz, der immer das Zentrum der Veranstaltung war, konnte wegen Umbauarbeiten nicht genutzt werden. Deshalb wurden Start und Ziel für alle Läufe auf die Straße verlegt. Die Aktivitäten rund um den Lauf wie Siegerehrungen und die „kulinarische Meile“ fanden auf dem Parkplatz der Ländcheshalle statt. Eine gute Gelegenheit für die Läuferfamilie, noch enger zusammenzurücken und man fühlte sich sichtlich wohl.
Mehr als 1.200 Starter machten sich wieder auf die Strecke durch den Wallauer Ortskern und die Straßen bis kurz vor Nordenstadt und Breckenheim: 740 Läuferinnen und Läufer absolvierten den 10 Kilometer-Hauptlauf, 221 Teilnehmer beendeten den 3-Kilometer-Globus-Lauf, 194 Schülerinnen und Schüler kamen beim 1-Kilometer-Lauf ins Ziel, und 60 Kinder nutzten die in diesem Jahr erstmals angebotene Gelegenheit, über 500 Meter erste Erfahrungen mit dem Laufen zu sammeln. Nach dem Lauf blieben Teilnehmer und Zuschauer noch lange in geselliger Runde beisammen.
Mit Diana Sujew von der LG Eintracht Frankfurt konnte das Organisationsteam eine Spitzenathletin im Mittelstreckenlauf begrüßen. Sie zeigte sich äußerst angetan von der Stimmung beim Mittsommerlauf und hatte ein besonderes Auge auf die guten Leistungen der jüngsten Teilnehmer. Im Interview berichtete sie über persönliche Erfahrungen mit ersten Erfolgen im Jugendalter und gab den Schülerinnen und Schülern einige wertvolle Tipps mit. Nach angeregten Gesprächen mit den Laufsprechern Wolfgang Exner und Christian Seitz nahm sie sich gerne Zeit für die Siegerehrungen aller Altersklassen bei den Schülerläufen.
Auf der einzigen bestenlistenfähigen Laufstrecke über 10 km im Main-Taunus-Kreis gewannen in diesem Jahr zwei Mittsommerlauf-Debütanten. Bei den Männern war Emile Bonkoungou vom Team HopHopHop in 35:02 Minuten erfolgreich. Zweiter wurde Alexander Schaumburg von der LC Olympia Wiesbaden in 36:32 Minuten, dicht gefolgt von Jens Bäss in 36:39 Minuten von den Abbott Rabbits, einem alten Bekannten in Wallau, der schon zum 7. Mal an den Start ging. In den Jahren 2013 und 2015 hatte er ebenfalls den 3. Platz belegt.
Bei den Damen siegte ebenfalls eine Debütantin: Irina Haub von der DJK Flörsheim lief mit 38:10 Minuten eine der besten in Wallau gestoppten Zeit, erzielte damit einen neuen Altersklassenrekord für die W40. Platz 10 in der Gesamtwertung ist das beste je von einer Frau beim Mittsommerlauf erzielte Ergebnis, und keine Frau war bisher dem schnellsten Mann so dicht auf den Fersen. Zweite wurde Kerstin Stephan von der LC Olympia Wiesbaden in 38:46 Minuten. Den dritten Platz belegte Zane Grike von Lübbers-mpt in der Zeit von 40:09 Minuten.
Den 3 km-Globus-Lauf gewann der Sieger aus dem Vorjahr erneut. Lukas Stierstorfer vom TV Waldstraße Wiesbaden war sogar schon zum dritten Mal in Folge erfolgreich. Seine Zeit von 10:13 Minuten war um einige Sekunden schneller als die Zeiten der beiden Vorjahre. Auch den zweiten Platz belegte derselbe Läufer wie im Vorjahr. Malte Jaitner aus Wiesbaden kam nach 10:40 Minuten ins Ziel. Auf dem dritten Platz landete der 14-jährige Jonas Trauth von TuS Griesheim Triathlon, der in der Zeit von 10:56 Minuten die Altersklasse der Schüler gewann.
Bei den Frauen gewann Dania Katharina Möller von der TSG Niederhofheim in 11:50 Minuten. Sie verwies in einem spannenden Finish Elisa Gierth vom USC Mainz, die 11:57 Minuten lief, auf Platz 2. Dritte wurde wie im Vorjahr Verena Ochs vom MTV Kronberg, dieses Jahr mit 12:28 Minuten 9 Sekunden schneller als im letzten Jahr.
Die Schülerläufe gewannen die beiden Vorjahreszweiten. Kilian Hunsche (Altersklasse M10) vom TV Idstein gewann den Karli-Schindler-Gedächtnis-Pokal als schnellster Schüler über den 1 km-Lauf in 3:24 Minuten. Er war damit 13 Sekunden schneller als im Vorjahr. Zweiter wurde Mika Decker (Altersklasse M12) von der TSG Limbach Triathlon. Er erzielte mit 3:38 Minuten exakt die gleiche Zeit wie im Vorjahr, und auch er verbesserte sich im Vergleich zu 2018 um einen Platz. Dritter wurde Zhaorong Li (M9) von der SG DJK Hattersheim in 3:39 Minuten. Bei den Mädchen gewann Sarah Hossenfelder vom MTV Kronberg (W11) in 3:33 Minuten. Sie war damit 11 Sekunden schneller als 2018. Zweite wurde Hannah Diaveta (W10) vom Wiesbadener LV in 3:48 Minuten. Den dritten Platz belegte Nina Reith (W12) vom TuS Nordenstadt in 3:49 Minuten.
Der erstmals angebotene Bambinilauf über 500 Meter für die jüngsten Kinder fand guten Zuspruch. Auch wenn der Lauf ohne Wettkampfcharakter angelegt war und jeder Teilnehmer eine Medaille erhielt, konnte man sehen, wie sich die Kinder ins Zeug legten. Sowohl der schnellste Junge als auch das schnellste Mädchen, Viktor Dymczyk und Milla Nienhaus, beide aus Wallau, erreichten das Ziel nach weniger als 2 Minute.
Viele Läufer starten immer wieder gerne beim Mittsommerlauf. Bei der 24. Auflage konnten 10 Läuferinnen und Läufer mindestens 20 erfolgreiche Zielankünfte verbuchen. Allen voran waren in dieser Beziehung die beiden einzigen Teilnehmer, die bei allen 24 Auflagen an den Start gingen und dabei die 10 Kilometer-Strecke absolvierten.
Gerlinde Ewald vom TV Wallau kam mit 57:56 Minuten über die 10 Kilometer ins Ziel. Sie belegte damit Platz 2 in der Klasse W60. Auch Martin Treisbach vom TuS Massenheim war wieder dabei, er erreichte 49:27 Minuten über die 10 Kilometer, war damit 20 Sekunden schneller als im Vorjahr. Gerlinde Ewald gewann zudem den Sonderpreis für die „Beste Wallauer Leistung“ vor Petra Losert und Ute Elser.
Von den Läufern wurde wieder einmal die herzliche Atmosphäre im ganzen Dorf hervorgehoben. Gerade diejenigen, die oft in Wallau starten, hatten den Eindruck, dass in diesem Jahr noch mehr Zuschauer die Strecke säumten als sonst. Sie betonten, dass sie durch die großartige Unterstützung entlang der Strecke, gerade auf dem anspruchsvollen letzten Kilometer, geradezu „ins Ziel getragen werden“. Als angenehm empfanden die Läufer den wegen des gesperrten Sportplatzes minimal geänderten Streckenverlauf, der die letzten 80 Meter bergab führte. Vielleicht sollte man das beibehalten, meinten einige.
Neben dem speziell für die Veranstaltung gebackenen Laufbrot der Bäckerei Schießer wurde auf der Strecke bei Kilometer 3 wieder das schon traditionelle „Edbeerdoping“ des Scholzenhofs gereicht. Im Ziel gab es dann für das Startnummernpfand neben dem kernigen Laufbrot für jeden, der wollte, ein Schälchen Erdbeeren oder Himbeeren von Pauls Bauernhof. Die Ordnungskräfte der Polizei und des Ordnungsamtes Hofheim sorgten wieder in der gewohnt professionellen Weise dafür, dass alle Läuferinnen und Läufer sicher ins Ziel kamen.
So waren denn Abteilungsleiterin Roswitha Kleber, Gesamtorganisator Alexander Seitz und „Chef de Cuisine“ Walter Gabel mit der Veranstaltung sehr zufrieden. „Eine solche Großveranstaltung ruht auf vielen Schultern. Insgesamt haben wir jedes Jahr über 200 Helfer im Einsatz. Gerade wenn man schon so lange dabei ist, ist es schön zu sehen, wie sich immer wieder neue Helfer finden, die die Veranstaltung bereichern,“ freut sich Organisator Seitz und blickt schon wieder nach vorne auf die Veranstaltung im nächsten Jahr: „Ein solch gelungener Abend wie heute motiviert uns, immer nach vorne zu denken und auch im nächsten Jahr die Sache wieder in Angriff zu nehmen, gerade für das dann anstehende Jubiläum. Insofern wünschen wir uns, dass möglichst alle Läuferinnen und Läufer den Weg nach Wallau wieder finden. Auf ein Neues in 2020.“
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Fotos: Petra Schumann