ANZEIGE
Geschafft: 391 Menschen haben rund 141.000 Euro für die Zehn-Prozent-Aktion gespendet. „Mister-Zehn-Prozent“ – ein unbekannter Geschäftsmann – gibt die versprochene Summe von 25.000 Euro dazu.
Pfarrerin Bea Ackermann, Vorsitzende der Aktion, ist froh, dass es dieses Mal so gut geklappt hat, Menschen zum Spenden zu motivieren: „Drei Leute haben an ihren runden Geburtstagen aufgerufen, für die Zehn-Prozent-Aktion zu spenden – das war toll , wir konnten unser Ziel gut erreichen.“
Die mehr als 166.000 Euro gehen an vier soziale Projekte rund um den Globus: Es werden Projekte in Nigeria unterstützt, um dort die Trinkwasserqualität zu verbessern, in Indien, um Latrinenreinigern ein würdevolles Leben zu ermöglichen und im Libanon, um dort jungen Menschen Zukunftschancen zu eröffnen. Geld geht ebenfalls an die Lilienkicker Wiesbaden, ein Fußballprojekt des Diakonischen Werks Wiesbaden für Wohnungslose und sozial ausgegrenzte Menschen.
Die nächste Spendenrunde beginnt jetzt: „Mister-Zehn-Prozent“ stellt erneut zehn Prozent seines Jahresgewinns – in diesem Jahr 30.000 Euro – zur Verfügung, wenn eine bestimmte Anzahl Menschen ebenfalls zehn Prozent ihres Taschengeldes, Einkommens, der Rente oder des Urlaubsgeldes spendet.
„Wir suchen bis zum 31. März 2021 mindestens 381 spendenwillige Personen. Dabei kommt es nicht auf die Höhe der Spende an“, betont Ackermann. Sie appelliert eindringlich auch in Zeiten wie diesen, die Not der Armen nicht zu vergessen: „Die Armut rund um den Erdball geht ja trotz Corona weiter, sie wird sogar noch schlimmer.“
Von dem Geld unterstützt werden Projekte in Bangladesch (60.000 Euro), Haiti (7500 Euro), Ghana (28.000 Euro) und Burkina Faso (28.000 Euro) sowie die Clown-Doktoren (6500 Euro), die im Rein-Main-Gebiet aktiv sind.
In Bangladesch sollen Menschen dabei unterstützt werden mit den Folgen des Klimawandels zurechtzukommen. Der steigende Meeresspiegel, Zyklone und Sturmfluten drücken salziges Wasser in das Landesinnere. Die Hilfsorganisation Christian Commission for Development (CCDB) installiert Wasseraufbereitungsanlagen und macht weitere Methoden zur Süßwassergewinnung populär: Etwa das Sammeln von Regenwasser in Tanks oder die Installation von Kies- und Sand-Filteranlagen, die unsauberes Teichwasser reinigen.
Im Oktober 2016 wurde Haiti von Hurrikan Matthew hart getroffen. Auch die meisten Boote und Netze der Fischer dieser Region fielen dem Hurrikan zum Opfer. Mit dem Kauf von neuen Fischerbooten erhalten vielen Familien jetzt wieder eine Erwerbsgrundlage
In Accra, der ghanaischen Hauptstadt leiden besonders Kinder immens unter den trostlosen Lebensumständen der riesigen Stadt. Um diesen armen Kindern eine Anlaufstelle anzubieten, startete Misereor mit einer Partnerorganisation 1993 ein Straßenkinderprojekt, das heute Kontakt zu mehr als 2000 Straßenkindern hat und diesen die Chancen auf ein besseres Leben aufzeigt.
Der Schwerpunkt liegt auf der berufliche Ausbildung der Straßenkinder in Handwerks- und Dienstleistungsberufen: Ausbildungen in den Sektoren Kfz-Mechanik, Elektronik, Metallverarbeitung und Modedesigne sowie im Friseurhandwerk, Schneidern, in der Seifenherstellung, dem Bäcker und Konditorwesen, im Holzschnitzen und im Bereich der Handy-Reparatur (alles mit der Möglichkeit, aber keiner Verpflichtung, eine staatliche Abschlussprüfung abzulegen).
In Burkina Faso suchen Tausende in illegalen Goldminen ihr Glück. Auch Kinder und Jugendliche riskieren dabei ihr Leben. Zwei Priester kümmern sich um sie, wollen ihnen helfen, dem Elend und der Gefahr zu entkommen. Sie planen, in der Nähe von drei Goldminen ein „Zentrum der Begleitung“ zu errichten mit Versammlungs- und Unterrichtsräumen, einer Erste-Hilfe-Station und einem Gebetsraum. Dort sollen Kinder und Jugendliche Hilfe erhalten, um möglichst ohne Minenarbeit überleben zu können.
Seit 1994 organisieren „Die Clown Doktoren“ regelmäßige Humorvisiten in mittlerweile 15 Kinderkliniken, zehn Altenheimen und einem Kinderhospiz im Rhein-Main-Gebiet, in Mittelhessen sowie in Rheinland-Pfalz. Bei mehr als 2000 Visiten erreichen die 33 Clowndoktoren jährlich über 60.000 kranke Kinder und Hunderte von Senioren. Dabei finanzieren sich die Visiten der Clown Doktoren ausschließlich aus Spendenmitteln.
Die Zehn-Prozent-Aktion, die es mittlerweile seit mehr als 50 Jahren gibt, basiert auf der biblischen Weisung Gottes, den „zehnten Teil“ dessen, was man besitzt, den Armen zu geben. Träger der Zehn-Prozent-Aktion ist das Evangelische Dekanat Wiesbaden. Jedes Jahr stellt ein anonymer Kaufmann für die Aktion zehn Prozent seines Einkommens zur Verfügung, um Menschen in Not zu helfen.
Die Summe wird nur freigegeben, wenn sich weitere Menschen finden, die ebenfalls bereit sind zehn Prozent ihres Einkommens, ihrer Rente oder ihres Weihnachts- oder Taschengeldes zu spenden. Mehr Infos finden Sie online.
P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie Fan von Wiesbadenaktuell.de
Fotos: Evangelisches Dekanat, Die Clown Doktoren