ANZEIGE
„Polizei, bitte folgen!" - diese Aufforderung haben am Donnerstag zahlreiche Pkw- und Lkw-Fahrer gesehen, die auf der Autobahn 3 in Richtung Frankfurt unterwegs waren. Acht sogenannte „Schlepperfahrzeuge“ patrouillierten auf dem Abschnitt zwischen Idstein und der Raststätte Medenbach. In den drei Streifen- und fünf Zivilwagen saßen erfahrene Beamte, die mit geschultem Blick verdächtige Personen oder auffällige Fahrzeuge auf die Tank- und Rastanlage Medenbach West zogen, wo eine Kontrollstation aufgebaut war. Dort warteten weitere Polizisten, die bei der Überprüfung der Insassen und der Durchsuchung der Fahrzeuge halfen.
Insgesamt wurden 33 Lkw’s überprüft. Dabei stellten die Beamten bei fünf Fahrern einen Verstoß gegen die Lenk- und Ruhezeiten fest. Sechs weitere waren zu schnell unterwegs und bekommen für die Geschwindigkeitsüberschreitung in den nächsten Wochen Post von der Polizei, mit der Aufforderung, das erworbene Knöllchen zu begleichen.
Bei mehreren Lkw’s wurden technische Mängel festgestellt, bei einem waren diese so groß, das die Weiterfahrt untersagt wurde, bis diese behoben wurden.
In fünf Fällen wurde gegen ausländische Fahrer Sicherheitsleistungen erhoben, die direkt an Ort und Stelle beglichen werden mussten.
Die „Schlepperwagen“ zogen zwischen 8:00 und 17:00 Uhr ebenso 79 Pkw’s auf die Raststätte. Von diesen waren 39 mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs. Bei drei Fahrern schlug der Soforttest auf Drogen positiv an und so wurde eine Blutprobe entnommen. Diese Personen mussten ihr Auto an der Raststätte Medenbach stehen lassen.
In einem Wagen fanden die Einsatzkräfte verbotene Gegenstände, die sichergestellt wurden, gegen den Besitzer wird nun ermittelt. Außerdem gingen den Beamten vier Personen ins Netz, die gegen das Aufenthaltsrecht verstoßen haben. Auch in diesem Fall wird ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Die Kontrollen liefen routiniert, aber keinesfalls nachlässig oder leichtfertig ab. Ganz im Gegenteil: Ein Beamter hatte immer die Hand an der Dienstwaffe während der andere die Überprüfung durchführt. „Sicherheit geht vor. Man weiß nicht wer sich in dem Fahrzeug befindet, darum muss jeder Handgriff sitzen“, erklärt eine Polizeibeamtin.
Unter den kontrollierten Fahrzeugen war auch ein metallic-blauer Mercedes in dem sich vier Salafisten befanden. Vom Beifahrersitz stieg Pierre Vogel, ein deutscher islamistischer Prediger, aus. Die Lage war etwas angespannt, da Vogel und ein weiterer Mitfahrer ohne das sie aufgefordert wurden, das Auto verließen und wie angestochene Hunde umherliefen. Die vier Salafisten waren nur sehr schwer Unterkontrolle zu bringen. Der angebliche Grund für die Nervosität bei den Personen lag darin, dass Pierre Vogel sein Flugzeug an Airport nicht verpassen wollte. Die Beamten redeten ruhig aber energisch auf die Salafisten ein, sodass sich die Situation mit der Zeit beruhigte.
Bei der Durchsuchung wurden bei zwei Personen Pfefferspray sowie ein Messer gefunden. Nach den polizeilichen Maßnahmen durften die vier Personen zum Flughafen weiterfahren.
Um 17:00 Uhr war die Großkontrolle beendet. Mit der Bilanz des neun Stunden Einsatzes, waren die rund 50 Beamten aus Hessen und Rheinland-Pfalz zufrieden. Ein dicker Fisch ist ihnen zwar nicht ins Netz gegangen, aber bei der Bekämpfung von autobahnpolizeilichen Delikten, konnte der ein oder andere Verstoß aufgedeckt werden, der hoffentlich in Zukunft bei diesen und anderen Fahrzeugführern nicht wieder vorkommt.